EU-Verordnung will wechselbare Akkus erzwingen, bleibt aber relativ zahnlos
Die nächste Generation von Handheld-Spielkonsolen sollte dank einer neuen EU-Verordnung selbst wechselbare Akkus bekommen. Sollte.
Über die EU-Verordnung
Der Europäische Rat verabschiedete die Regel am 10. Juli, und die neue Regelung soll Nachhaltigkeit gewährleisten und Akku-Verschwendung reduzieren. „Akkus sind der Schlüssel zum Dekarbonisierungsprozess”, sagte Teresa Ribera, spanische Ministerin für den ökologischen Übergang, in einer Erklärung. “Akkus enthalten viele wertvolle Ressourcen, und wir müssen in der Lage sein, diese kritischen Rohstoffe wiederzuverwenden”. Die Verordnung “wird für alle Akkus gelten, einschließlich aller tragbaren Altbatterien, Batterien für Elektrofahrzeuge, Industriebatterien, Start-, Blitz- und Zündbatterien (SLI) (hauptsächlich für Fahrzeuge und Maschinen) und Batterien für leichte Transportmittel (z. B. Elektrofahrräder, Elektrofahrzeuge, E-Scooter)”, sagte der Europäische Rat letzte Woche. Dazu gehören auch Smartphones, Tablets, die Nintendo Switch und das Steam Deck.
Tragbare Batterien müssen gemäß der neuen Regel “vom Endbenutzer jederzeit während der Lebensdauer des Produkts leicht abnehmbar und austauschbar sein”. Als leicht zu entfernen gelte eine Batterie immer dann, wenn sie ohne Spezialwerkzeug, Wärmeenergie oder Lösungsmittel entfernt und ausgetauscht werden könne. Eine Ausnahme für Hersteller gibt es aber dennoch. Hat der Akku nach 500 Ladezyklen nachweislich noch eine Kapazität von 83 Prozent, dürfe er verklebt werden. Nur wenn dies nicht zutrifft, müssen sie austauschbar sein – und das erreichen gute Akkus ja jetzt schon, also wird sich da voraussichtlich nichts ändern. Während diese neue Verordnung nur in der EU gelten wird, könnte sie dazu führen, dass betroffene Hersteller weltweit austauschbare Akkus sicherstellen, anstatt ein separates Gerät für die EU herzustellen – oder langlebigere Akkus verbauen.