Fables: Die letzte Festung (Band 4) im Test
Mit Fables: Die letzte Festung schaue ich mir diesmal den vierten Band der amerikanischen Comicserie an. Ob dieses Buch das hohe Niveau der vorherigen hält oder gar übertrifft, lest ihr in meinem Test.
Fakten zu Fables: Die letzte Festung
Genre: Zeitgenössische Fantasy, Urban Fantasy, Dark Fantasy
Herausgeber: Vertigo, Panini Comics
Autor: Bill Willingham
Zeichner: Mark Buckingham, Craig Hamilton, Philip Craig Russell
Was bisher geschah
“Seit vielen Jahrhunderten leben Flüchtlinge aus dem Märchenland bei uns in einer New Yorker Untergrundgemeinschaft, genannt Fabletown. Aus ihren magischen Heimatländern wurden sie von den Truppen eines gefürchteten Wesens vertrieben, das nur “der Feind” genannt wird. (Einige ihrer Abenteuer wurden in den vorhergehenden Fables-Bänden erzählt.) Seit vielen Jahren leben die Fables in relativem Frieden, mehr und mehr überzeugt davon, dass der Feind kein weitergehendes Interesse an ihnen oder der irdischen Welt hat. Seit mehr als einem Jahrhundert sind keine weiteren Fable-Flüchtlinge mehr in die Neue Welt gelangt…” (Zusammenfassung vorne im Buch)
Blue Boy spielt den Blues
“In diesem Band erfahrt ihr die Vorgeschichte der heiß geliebten Fables-Crew! Blue Boy, persönlicher Assistent der stellvertretenden Bürgermeisterin Snow White, erzählt von einer Begebenheit aus dem großen Krieg, der Bigby Wolf, Prince Charming, Bluebeard und die anderen aus der Heimat vertrieb. In seiner Geschichte geht es nicht nur um Mut, sondern auch um gebrochene Herzen. Wir begegnen einer rätselhaften Lady in Rot und finden heraus, warum Blue Boy auf seiner Trompete nur den Blues spielt.
Dass in der Nähe eines Tores zwischen dieser Welt und der der Fables plötzlich Kobolde gesichtet wurden, ist das deutliche Zeichen dafür, dass in der Gegenwart ein neuerlicher Angriff durch den Feind droht, der die Fables damals ins Exil getrieben hatte. Und was hat es mit den Halunken in schwarzen Anzügen auf sich, die Pinocchio so ähnlich sehen?” (Zusammenfassung auf der Buchrückseite)
Meine Meinung
In Fables: Die letzte Festung kommt die Geschichte um die Märchengestalten im modernen New York so richtig in Fahrt! Mit dem ersten Kapitel, in dem Blue Boy von der letzten Basion der Fables im Märchenland erzählt und wie diese schließlich fiel, wird die Bühne für “Aufmarsch der Holzsoldaten” bereitet. In “Aufmarsch der Holzsoldaten” begegnen wir Blue Boys großer Liebe, Red Riding Hood, die es als Erste in zweihundert Jahren von der alten Heimat in die Normalo-Welt geschafft hat. Bigby allerdings ist dieses unerhoffte Glück suspekt und hält Red für eine Spionin des Feindes. Snow White kämpft währenddessen mit ihrer ungewollten Schwangerschaft, Jack wird von geheimen hölzernen Agenten attackiert und Prince Charming nutzt Chaos und Unsicherheit der Bevölkerung von Fabletown zu seinen Gunsten, indem er für das Amt des Bürgermeisters kandidiert. – Obwohl dieser Band mit 120 Seiten, der bisher dünnste ist, wird einem also ein äußerst dichter und spannender Inhalt geboten.
Zu guter Letzt das obligatorische Wort zum Zeichenstil: “Die letzte Festung” wurde von Craig Hamilton gezeichnet, der viel mit schnellen Schraffuren und definierten Umrisslinien arbeitet. Mir gefiel der europäisch anmutende Stil besonders für das historische Setting der Geschichte. Für die Hauptgeschichte tritt in der zweiten Hälfte von Fables: Die letzte Festung wieder Mark Buckingham auf den Plan. Entweder bemüht er sich mehr bei der Darstellung von Gesichtern und Mimik oder ich habe mich inzwischen einfach an seinen Stil gewöhnt – jedenfalls habe ich damit Frieden geschlossen.