Fall Guys Test (PS4): Wie Takeshi‘s Castle online?
Fall Guys ist derzeit noch in PS Plus gratis zu haben, aber auch auf PC erhältlich. Was ist dran an diesem Game, in dem man online immer und immer wieder scheitert? Lest das Review!
Über Fall Guys
Im Prinzip ist das Spiel leicht erklärt. 60 TeilnehmerInnen rittern um den Sieg, und dieser wird in mehreren Minigames ausgefochten. Eine Mischung aus Kalkül, Geschick und dem nötigen Quäntchen Glück verhilft euch entweder zum Sieg oder lässt euch schon in der ersten Runde bitter ausscheiden. In Fall Guys gibt es keine Talente, keine Fertigkeiten oder sonst irgendwelche Vorteile. Hier spielt jeder einen Blob, der sich mehr oder minder auf den eigenen zwei Beinen halten kann. Ihr dürft ihn zwar, wenn ihr das Game länger spielt, immer besser individualisieren, aber abgesehen davon haben alle die gleichen Chancen.
Dann beginnt die erste Runde von Fall Guys – und sämtliche guten Vorsätze sind dahin. Das Ziel der ersten Runde ist es, das Teilnehmerfeld von 60 auf etwa 40 auszudünnen. Dazu gilt es, ein Rennen mit unterschiedlichen Hindernissen zu bestreiten. Mal müsst ihr Glück haben und die richtigen Türen erwischen, und andere Male sollt ihr etwa einen Hindernisparcours überstehen. Die Schnellsten qualifizieren sich für die nächste Runde, und dann geht es weiter. Das Game präsentiert euch eine Reihe von Minispielen, die ihr gewinnen müsst. Aber nicht immer ist euer individuelles Können gefragt, das macht das Ganze extra fies.
Sowohl einzeln als auch im Team
Manche Runden sind als Rennen konzipiert, andere als Parcours, bei dem man nicht hinunterfallen darf. Je nachdem, welche Runde ihr erwischt, habt ihr mehr oder weniger Chancen auf den Sieg! Fall Guys kategorisiert hier Spiele wie Memory genauso wie etwa das Prinzip von Rocket League. Nur, dass hier anstatt fetzigen Remote-Cars wabblige Blob-JüngerInnen zwei Bällen nachlaufen und versuchen, so Tore zu schießen. Es gibt aber auch eine Runde, in der ihr das gegnerische Team „verhexen“ müsst – in Wahrheit ist es einfach eine Variante des Spiels „Fangen“.
Während ihr bei den Spielen, in denen ihr auf euch selbst gestellt seid, einfach nur schnell sein müsst, gilt beim Team etwas anderes. Egal, ob das Fangen-Spiel, Fall Guys-Fußball oder andere Team-Runden, hier kommt nur das gewinnende Team weiter. Das heißt, dass ihr zuerst zusammenarbeiten müsst, bevor ihr euch in der darauffolgenden Runde wieder gegenseitig die Schädel einschlagen könnt. Wobei, ganz so schlimm ist es nicht, da ihr euch natürlich nicht wirklich angreifen könnt – aber ein paar Tricks habt ihr schon auf Lager!
Was macht man so in Fall Guys?
Ihr müsst Runde für Runde aufs Neue euer Glück und euer Geschick auf die Probe stellen. Sehr oft scheint Fall Guys auf die Seite des Zufalls zu pochen, zumindest wirkt es so, wenn ihr (wieder einmal) das Rennen mit den falschen Türen in Angriff nehmen müsst. So richtig helfen könnt ihr euch dabei nicht, denn das Spiel gibt euch nur eingeschränkte Steuerungsoptionen. Neben der stolpernd-laufenden Fortbewegung könnt ihr mit der Quadrat-Taste auch eine Art Hechtsprung vollführen, und mit gehaltener R2-Taste dürft ihr sowohl Eier, Bälle als auch Gegner festhalten.
Doch der Zufall ist allgegenwärtig, und ihr findet euch sehr oft herumfliegend wieder. Hoffentlich seid ihr dennoch schnell beziehungsweise im richtigen Team! Nun, da ihr wisst, dass dieses Game in Wahrheit ein spielbares Takeshi‘s Castle ist, sollten wir klären, was ihr überhaupt macht. Ein kompletter Spieldurchgang in Fall Guys dauert in etwa fünf Minuten, je nachdem, wie weit ihr kommt. Für jeden Sieg bekommt ihr Ruhmpunkte und die In-Game-Währung namens Kronen. Mit beiden Währungen könnt ihr neue Verzierungen und Verkleidungen freischalten, und so gibt es eine Art Fortschritt im Spiel.
Die Technik des Games
Fall Guys ist natürlich als 60-Spieler-Spiel ausgelegt und daher kein großes Grafikwunder. Dennoch muss man sagen, dass die knallige Optik sowohl Jung als auch Alt anspricht und die Hindernisse sich super von den jeweiligen Parcours abheben. Natürlich ist das Geschehen gerade in den ersten beiden Runden wegen der hohen Teilnehmerzahl etwas unübersichtlich, aber genau das macht den Reiz des Spiels auch aus. Nur, wenn sich die Spreu vom Weizen trennt (und ihr dabei seid), steigt der Einsatz und somit auch ein wenig der Adrenalinspiegel.
Die Soundabteilung des Spiels ist ein wenig zurückhaltender, hier übernehmen die Soundeffekte der einzelnen Figuren die Oberhand. Egal, ob ihr an einem Bumper anstoßt oder einen Sprung vergeigt, Fall Guys hat für jede Situation einen passenden Sound. Die Steuerung des Games ist klarerweise alles andere als pixelgenau, was natürlich die einen SpielerInnen freut und die anderen verstören kann. Wenn ihr am Ende durch die Runde kommt und euch für die nächste qualifiziert, ist es in Ordnung – aber wenn ihr (wieder mal!) von Platz drei so weit zurückfallt, dass ihr disqualifiziert werdet, ist als Erstes die Steuerung schuld!
Fazit zu Fall Guys: Sehr zufallsbasiert, aber spaßig
Das Spiel macht wirklich Spaß, wenn ihr es regelmäßig in kleinen Dosen spielt. Ihr solltet nur auf keinen Fall eine Extraportion Ehrgeiz ins Game mitnehmen, da es wirklich sehr oft vom Zufall abhängt, ob ihr weiterkommt oder nicht. Für Fall Guys spricht, dass ihr binnen weniger Minuten eine Vielzahl an Spielgruppen und somit deren Dynamik erleben dürft. Ähnlich wie in Royal Battle-Games der Machart PUBG ist der Sieg nicht nur vom eigenen Können abhängig, sondern auch von der Fähigkeit oder Unfähigkeit eurer MitspielerInnen. Splitscreen-Action gibt es leider (noch?) nicht, ihr spielt rein online mit und gegen andere.
Wegen der Technik werdet ihr das Game jedenfalls bestimmt nicht besorgen – es gibt einen Grund, warum das Spiel gerade auf PS Plus gratis erhältlich ist. Doch keine Sorge, ein Vollpreistitel ist Fall Guys nicht, grade mal 20 Euro müsst ihr für den kunterbunten Spaß locker machen. Auch, wenn mir persönlich der Zufallsfaktor ein kleines bisschen zu hoch ist, man muss dem Team hinter dem Spiel ganz herzlich gratulieren. Dieser Titel ist ein Spiel für die ganze Familie, der ganz ohne Gewalt auskommt und jeder zumindest zehn Mal spielen kann, ohne langweilig zu werden. Mal sehen, was uns in der Season Two erwarten wird!