Fat Princess Adventures (PS4) im Test
Genug von Prinzessinnen, die nur gerettet werden wollen? Auf der Suche nach einem lustigen Mehrspielergame, das sich auch offline zocken lässt? Dann seht euch doch mal Fat Princess Adventures (hier die offizielle PSN-Website) an, denn diese Damen machen auf der PS4 einiges her! Lest mehr zum Spiel in diesem Review…
Alles Soße oder was?
Die Hintergrundgeschichte ist so knuddlig wie süß: Zwei Prinzessinnen werden von einer bösen Königin entführt, die dem Land alles Süße entziehen möchte. Da die Damen äußerst süß sind und für den Zucker im Königreich stehen, sollen genau diese beiden dem Bittergott geopfert werden. Schnell verbünden sich die beiden Könige und suchen nach Helden und Heldinnen, die bei der Rettung ebendieser Frauen behilflich sein können.
Hier kommt ihr ins Spiel, bis zu viert dürft ihr die Missionen in Angriff nehmen. Dabei könnt ihr zwischen vier Klassen wählen, die sich allesamt unterschiedlich spielen und somit mehrere Geschmäcker abdecken. Der Krieger hat das meiste Leben (6 Herzen) und steckt daher viel Schaden weg, der Techniker (5 Herzen) ist ein Nahkämpfer, der gegen mehrere Feinde ganz schön austeilen kann, der Bogenschütze und der Magier (je 4 Herzen) sehen sich das Getümmel eher von Weitem an und lassen ihre Pfeile respektive Zauber auf die Gegner niederhageln.
Turbulentes Spiel zu viert gegen den Oberbäckermönch
Schnucklig, komisch, solide
Natürlich kann euer Avatar auch eine weibliche Gestalt annehmen, was eure Klassen auch optisch beeinflusst. Für den Spielverlauf oder für etwaige Kampfkünste hat die Wahl des Geschlechtes keinerlei Auswirkung – ganz so, wie es nun mal sein sollte. Bei euren Helden und Heldinnen habt ihr je vier Attacken zur Verfügung. Mit der Viereck-Taste löst ihr den Offensivangriff aus, und mit der Dreieck-Taste löst ihr eine Defensivvariante aus. Je nachdem, ob ihr die Taste drückt oder haltet, kommt etwas Anderes dabei heraus.
Dabei versprüht Fat Princess Adventures die ganze Zeit einen schnuckligen Charme, was nicht zuletzt an der märchenhaften Erzählweise liegt oder aber einfach auch an der zuckersüßen Aufmachung. In fünf Kapiteln prügelt und metzelt (je nach Gewaltdarstellungsgrad) ihr euch durch die Gegnerhorden, die sich mal mehr, mal weniger abwechseln. Viel Neues erwartet euch hier nicht, ganz a la Castle Crashers, Diablo und Torchlight drückt ihr einfach so lange auf die Angriffstaste, bis sich nichts mehr bewegt.
Die Effekte reichen von nett bis farbenfroh
Für Kuchen und Vaterland
An der technischen Umsetzung gibt es in Fat Princess Adventures nichts zu bemängeln. Das Heimkino gibt die Sounds umgebungsgetreu wieder, die Framerate bleibt konstant auf 60 und die Effekte reichen von ganz lieb bis hin zu beeindruckend. Einzig und allein die sich ständig wiederholenden Soundsamples, die eure HeldInnen von sich geben („Ich bin in meiner Mitte, aber ich brenne, au au au!“ oder „Heißes Yoga, heißes Yoga, heißes Yoga!!“ zum Beispiel), können rasch nerven.
Die unterschiedlichen Landschaften, die ihr in Fat Princess Adventures durchkämmt, sorgen für ein differenziertes Gameplay. Während ihr in Eisgegenden fast schon in klassischer Manier herumrutscht, heißt es in den Dschungelgebieten aufpassen, damit ihr keinem Gegner unvorbereitet in die Fänge lauft. Vegane Piraten werden euch über den Weg laufen und euch vom Fleischkonsum abraten, während sie euren Kopf von euren Schultern trennen wollen. Sogar Barry White gibt sich in einer gelungenen Sequenz ein Stelldichein.
Die teils generischen Endgegner warten immer mit Überraschungen auf
Wiederspielwert? Nur mit Torte
Damit die Fat Princess Adventures nicht vorzeitig langweilig werden, gibt es ein cleveres Ausrüstungssystem. Diverse Slots wollen mit verschiedenen Ausrüstungsgegenständen befüllt werden, und wenn jemand von euch im Mehrspielermodus von einem Elite-Monster ein Item erhält, bekommen es alle SpielerInnen gleich ins Inventar. Das ist besonders nützlich, wenn ihr zwischen den Klassen hin und her switchen wollt. Verschiedene Schwierigkeitsgrade geben Fat Princess Adventures noch ein kleines bisschen Würze, wobei das erste Durchspielen fast nur auf „Törtchen“ (also Anfänger) möglich ist.
Verliert ihr mal Leben, könnt ihr das mit üppigen Tortenstücken, die manchmal von Gegnern fallengelassen werden, wieder auffüllen. Besonderes Schmankerl hierbei: Habt ihr das Leben bereits komplett gefüllt und stopft ihr euren HeldInnen noch ein Stückchen Kuchen rein, werden sie für kurze Zeit ein gigantisches, fettes Baby, das sich mit seiner Wampe durch die Feindeshorden kämpft. Auch ein Super-Soße-Modus ist mit von der Partie – allerdings werdet ihr diesen verfluchen dafür, dass er nur so kurz andauert in Relation dazu, wie lange er sich auflädt.
Gut gelungen: Das Spiel zu mehrt auf der Couch macht Laune
Begebt euch auf Fat Princess Adventures
Wer sich im Universum der fetten Prinzessin auskennt und bereits etwa Fat Princess: Fistful Of Cake gespielt hat, kann sich in etwa vorstellen, welch quirliger Humor in Fat Princess Adventures wartet. (Ladybaby – Nippon Manju ist beispielsweise mit dabei!) Das Spielprinzip ist noch actionreicher geworden und die geretteten Prinzessinnen prügeln nun endlich ebenfalls auf die Feinde ein! Das Game selbst ist in etwa sechs Stunden durchgespielt und auch die optionalen Nebenquests bestehen hauptsächlich nur aus Finde X und bringe dies Y.
Allerdings muss man dazu sagen, dass das Game seine Fans durchaus beglückt und ihr solide Hack’n’Slash-Action mit Fat Princess Adventures bekommt. Vielleicht etwas wenig inspiriert, aber doch immer wieder für einen Lacher gut kann es auch die dunkelsten Gemüter ein wenig erhellen. Außerdem dürft ihr nach dem Durchspielen der Story immer wieder durch die Lande ziehen und eure Charaktere weiterentwickeln – für 20 Euro ist das vollkommen in Ordnung! Ich muss nochmal kurz nach meinem Magier sehen … vielleicht schaffe ich es jetzt ja mit Level 6 auf der höheren Schwierigkeitsstufe?