Fauna Audiobrillen-Test: Sonnebrille meets Kopfhörer
Nach Auszeichnungen Ende März am MWC 2022 sowie den steigenden Temperaturen wollte ich mir die Fauna-Audiobrille genauer anschauen. Nach nun einigen Wochen im Test erlaube ich mir nun ein Urteil. Wie das ausfällt, erfahrt ihr in meinem Fauna Audiobrillen-Test.
Kürzlich ausgezeichnet
“FAUNA, die revolutionäre Audiobrille, die mit MEMS-Audiotechnologie natürliche, immersive Klangerlebnisse bietet, wurde auf dem diesjährigen Mobile World Congress Barcelona, der größten Veranstaltung der Mobilfunkbranche der Welt, die vom 28. Februar bis 3. März 2022 mit 61.000 physischen TeilnehmerInnen aus fast 200 Ländern stattfand, mit zwei Preisen ausgezeichnet.” (Quelle: Fauna-Webseite)
Die Inbetriebnahme der Fauna Audio-Brille
Wer mich kennt, weiß, dass es für mich sehr wichtig ist, dass ich mich nicht lange mit einem neuen Gerät befassen muss. Im Idealfall sind die Geräte so intuitiv, dass ich nicht einmal einen Quick-Start-Guide benötigte. Und so was es auch bei der Fauna-Audiobrille. Case ausgepackt, Brille entnommen und aufgesetzt. Woah! Im ersten Moment war ich komplett vom Sound überrascht und zwar im positiven Sinne. Doch beim zweiten Hinhören habe ich gemerkt, dass offenbar nur aus einem Bügel Musik kommt. Statt den Quick-Guide durchzublättern, habe ich kurz auf der Fauna-Webseite nachgeschaut und genau wie man es sich wünscht, gibt es ein kurzes Erklärvideo, wie man den zweiten Bügel auch aktivieren kann. Voilá! Endlich bekomme ich die volle Dosis Sound ab.
So funktioniert das Pairing der Fauna
Bevor ihr loslegen könnt, vergewissert euch, dass die Brille aufgeladen ist. Beim Kauf ist das Etui zumindest mit einer halben Ladung ausgestattet, weshalb ihr die Brille auch gleich ausprobieren könnt. Welche Schritte sind nun fürs Pairing zu unternehmen?
- Schließt den Deckel und öffnet ihn wieder.
- Drückt die FAUNA gegen die Kontakte des Etuis, vergewissert euch, dass die Brillenstatus-LEDs leuchten. Die Meldung „FAUNA is on, FAUNA is pairing“ erklingt.
- Aktiviert dann Bluetooth auf eurem mobilen Gerät und suche nach Fauna.
- Die Verbindung wird mit „Great, Fauna is connected“ bestätigt.
- Wenn ihr „Please try pairing again“ hört, wiederholt den Vorgang. Fauna verbindet sich automatisch mit dem letzten Host-Gerät.
Wenn das doch nicht funktionieren, dann findet ihr hier auf der Fauna-Webseite hilfreiche Tipps und Lösungen.
Der Soundcheck (Musik und Telefonieren im Park)
Nach dem erfolgreichen Pairing werden dann eure Medien aber auch Telefonate direkt an die Audio-Brille gesendet, und ihr bekommt den Sound tatsächlich von den Bügeln der Brille wiedergegeben. Wie bereits zuvor beschrieben, ist das im ersten Moment echt etwas irritierend, aber das legt auch nach wenigen Sekunden. Der Sound ist intensiv und das trotz nur so kleiner Lautsprecher auf den Bügeln. Und wer nun Angst hat, nichts mehr von der Umgebung mit zu bekommen, der/die sei beruhigt. Dies ist ein gewaltiger Vorteil der Audiobrille gegenüber klassischen True Wireless In-Ears (wie zum Bespiel die kürzlich erschienen Sennheiser Momentum True Wireless 3) oder Overear-ANC-Hörern (wie zum Bespiel dem Sennheiser PXC 550). Neben dem Musikhören, war es mir auch wichtig die Qualität des Sounds auch beim Telefonieren zu überprüfen. Als Jungvater muss ich beim Spazieren im Park mit umgeschnallten Baby mitbekommen, was um mich passiert, während ich beispielsweise ein Telefonat entgegennehme. Und auch diese Prüfung meistert die Fauna Audiobrille hervorragend. Durch zweimaliges Tippen auf den linken Bügel wird der Call angenommen bzw. beendet. Ihr müsst also nicht zuerst das Handy suchen und dort den Anruf annehmen. Auch für Radfahrer:innen ist dies eine tolle Option, Musik beim Kilometer abspulen zu hören, oder mit den Liebsten zu telefonieren.
Spannend für Brillenträger:innen
Wohl alle Brillenträger:innen kennen so manchen mühsamen Umstand, den eine Brille so mit sich bringt. Denken wir beispielsweise an den Kinobesuch und das Tragen einer 3D-Brille über der normalen Brille. Selbes gilt für eine Faune-Audiobrille. Ich kann nicht die Technikbrille über meiner normalen Brille tragen. Somit bleiben nur zwei Optionen übrig: entweder man hat Sound und sieht nichts, oder man sieht gut und kann die Audiobrille nicht verwenden. Fast! Denn für Brillenträger:innen besteht die Möglichkeit, die vorinstallierten Brillengläser durch optische (klassisch oder Sonnenbrillen-Gläser) zu ersetzen. Und dafür gibt es in der Kurzanleitung auch Hinweise für den/die Optiker:in. Welche Teile darf man beispielsweise mit Hitze behandeln und welche nicht.
Wie trägt sich die Brille?
Hier kommen wir meiner Meinung nach zum größten Schwachpunkt. Während die Inbetriebnahme einfach und der Sound spitze ist, lässt der Tragekomfort zu Wünschen übrig. Als Brillenträger weiß ich, wie “unsichtbar” sich eine Brille anfühlen kann. Und zumindest für meine Kopfform passt die Fauna so überhaupt nicht. Nach wenigen Minuten fängt die Brille an überall zu drücken. Ich vermute, dass man hier beim bzw. bei der Optiker:in des Vertrauens nachhelfen kann, aber die Standardeinstellung war für mich definitiv nicht ideal. Hier würde ich mir für eine mögliche weitere Edition wünschen, dass es eventuell Ersatzbügel gibt, die man selbst austauschen kann (wie beispielsweise bei der Soundcore Frames), oder die Nachjustierung einfacher möglich ist. Mein Tipp! Wenn ihr die Möglichkeit habt, setzt die Brille vor dem Kauf mal auf und vergewissert euch, wie sie sitzt.
Fauna Audiobrille Test-Fazit: Tolle Debütreihe mit kleinen Macken
Wie eingangs erwähnt, hat mich die Fauna Audiobrille (Modell: Spiro Transparent Brown) im Alltag begleitet. Sei es beim Flanieren am Wiener Donaukanal, beim Spazieren durch den Augarten, beim Autofahren oder beim Schieben des Kinderwagens. All diese Prüfungen meisterte das Stückchen Technik und erwies sich als treuer sowie hilfreicher Begleiter im Alltag. Der Sound (Musik und Telefonie) ist super, das im Lieferumfang enthaltene Etui ist stylisch und bietet einen tollen Schutz vor Kratzern und die Bedienung ist kinderleicht. Ich hatte im gesamten Testzeitraum nur ein kleines Problemchen bei der ersten Inbetriebnahme, doch dieses konnte ich mit einem Guide auf der Fauna-Webseite sofort gelöst werden. Für die nächste Generation der Faune wünsche ich mir etwas mehr Tragekomfort durch vielleicht verschiedene Bügelaufsätze oder ähnlichem. Wie zuvor beschrieben, hat die Brille bei meiner Kopfform mächtig gedrückt. Was man für Brillenträger:innen aber noch hervorheben muss, ist die Tatsache, dass man die Brille beim bzw. der Optiker:in des Vertrauens anpassen lassen kann (hinsichtlich des Tragekomforts aber auch der Sehstärke). Die Fauna Audiobrille ist ein toller erster Schritt und nun hoffe ich, dass mit dem nächsten Schritt noch die ein oder andere Verbesserung vorgenommen wird.