Feature-Wunschliste: Was muss eine AR-Brille wirklich können?
Wenn man an AR denkt, kommt eine Vielzahl an Möglichkeiten in den Sinn. Welche Features sollte so eine AR-Brille haben? Denkt mit uns nach!
Über AR-Brillen
Den Anfang machte Jon Prosser mit einem angeblichen Leak von Apple Glass. Doch irgendwie war das dann doch nicht das Wahre, denn bis heute hat der Konzern aus Cupertino nichts in diese Richtung vorgestellt. Die Gerüchteküche hält sich natürlich hartnäckig, und andere Hersteller haben sich schon mal an erste Produkte gewagt. Etwa haben sich Niantic und Qualcomm zusammengetan, aber auch Soundcore und Fauna haben sich dem neuen Formfaktor für die Akustik zugewandt. Nicht zuletzt hat sich auch Google an den Wearables beteiligt, zum Einen durch den Kauf von North und zum Anderen durch die Ankündigung von Features, wie etwa Sprache durch Live-Untertitel sichtbar zu machen.
Unter dem Banner der Bedienungshilfen hat Apple neue Features – ebenso Live-Untertitel – gezeigt, die auf aktuellen Geräten funktionieren werden. Damit sind iPhone-Modelle ab dem iPhone 11, iPads mit A12-Chips oder aktueller sowie Macs mit M1-Chips (oder neuer) gemeint. Das bedeutet gleichzeitig, dass diese Live-Untertitel im Falle von Apple nicht auf irgendwelchen Servern verarbeitet und bereitgestellt werden, sondern wirklich am Gerät selbst produziert werden – also könnte das auch auf anderer Hardware, wie etwa Apple Glass, lauffähig werden. Eine offene Beta der Live Captions wird wohl im Herbst in den USA und Kanada starten, wo sich erste Reviewer dann ein Bild dieses Dienstes machen können. Um uns aber zum Thema zurückzubringen: Was wären wohl so richtig starke Features für eine in den nächsten Jahren kommende AR-Brille?
Der mögliche Nutzen von AR
Bleiben wir bei den Live-Untertiteln: Mit einer Brille würde man so im Idealfall das Gesagte nicht nur hören, sondern auch lesen und eventuell nachlesen können, wie in einem Chat. Kombiniert man diese Technik mit einer Offline-Übersetzung, gäbe es praktisch keine Sprachbarriere mehr. Man würde plötzlich mit allen Personen sprechen können, sofern beide die AR-Brille tragen und diese Übersetzung nutzen. Als Bonuspunkt könnte es auch funktionieren, wenn mehrere Leute sprechen, diese Untertiteln zugewiesene Farben je nach Teilnehmer:in bekommen. Diese Kombination all dieser Techniken wäre schon eine kleine Revolution in der Kommunikation.
Weiters gibt es logische Erweiterungen, wie etwa dezente und knackige Benachrichtigungen, die nur kurz sichtbar sind – denkt etwa an etwas wie „Neue E-Mail von Stefan, Betreff: Unsere aktuellen Produkte“. Natürlich darf hier nicht zuviel Text sichtbar werden, da es sonst im Alltag zu ablenkend wäre, aber als Benachrichtung würde das zweifelsohne funktionieren! Genauso mächtig könnte eine AR-Brille im Bereich der Navigation sein, oder wenn es darum geht, zu Sehenswürdigkeiten oder Produkten auf Wunsch zusätzliche Informationen zu zeigen. Das würde dann (gerade in Tandem mit den Untertiteln) Reisen oder auch Museumsbesuche gewaltig bereichern!
Features über Features
Wenn man sich dann ein wenig mit dem Gedanken beschäftigt, kommen immer mehr Ideen zutage. Bei der Navigation könnte man sich etwa Wegpunkte oder eine Minikarte anzeigen lassen – zwar aus Spielen inspiriert, aber warum nicht für die echte Welt nützlich? Eine Shazam-App beispielsweise könnte, wenn Musik erkannt wird, sofort Künstler:in und Titel des Songs einblenden. Wer ein Workout absolviert, hätte auch die Option, die Gesundheitsdaten wie Puls, SpO2, Geschwindigkeit, absolvierte Wegstrecke und so weiter ebenfalls ständig im Blick zu haben. Mit einer Kamera gepaart könnte so eine AR-Brille auch Gleichungen oder Kreuzworträtsel vor euren Augen lösen und erklären.
Klar ist auch, dass die aktuellen AR-Anwendungen auch auf einer Brille lauffähig sind, beispielsweise, wenn ihr Produkte in eurem Wohnzimmer anzeigen lasst. So bekommt man ein Gefühl, wie groß das Produkt dann tatsächlich ist oder dort hin passt, wo man es sich vorstellt. Genauso wäre es denkbar, etwa beim Autofahren die Tachoanzeige, den aktuellen Gang etc. direkt im Sichtfeld zu haben. Aber auch To-Do-Listen, Kalendereinträge, Einkaufslisten oder Deadlines könnten sich im passenden Zeitpunkt kurz, aber prägnant in das Sichtfeld schieben. So oder so, eine AR-Brille könnte wohl eine Vielzahl von Problemen lösen, aber auch schaffen. Was ist eure Meinung dazu?