Final Fantasy 15 Pocket Edition (iOS) im Test: Klein, aber oho

von Mandi 10.02.2018

Viele SpielerInnen staunten nicht schlecht, als Square Enix die Final Fantasy 15 Pocket Edition ankündigte. So ein großes Abenteuer auf einem relativ kleinen Gerät? Ich habe das Game auf den Prüfstand gestellt – lest hier das Review!

Das selbe Final Fantasy 15, nur anders

Im Grundsatz ist die Final Fantasy 15 Pocket Edition so gut wie gleichwertig wie das volle Spiel. Für PS4 und PC bereits erschienen setzte das neueste Abenteuer Maßstäbe. Die offene Welt gefiel den SpielerInnen, und die Vier-Burschen-Gang stichelte mit schönster Regelmäßigkeit untereinander. Grund genug, um Bestnoten zu vergeben, so auch in unserem Review.

Die Final Fantasy 15 Pocket Edition bringt nun das unterhaltsame Geschehen auf das iOS-Gerät eurer Wahl. Ein Gratis-Kapitel gibt es (im App Store und für Android-Geräte), und um 21,99 Euro könnt ihr weitere neun Kapitel freischalten. Dafür gibt es dann keine nervigen In-Game-Käufe mehr, keine Lootboxen – schlichtweg nichts, was euch missfallen könnte. Versprochen wird euch das ganze Erlebnis – doch was hält Square Enix von diesem Versprechen?

Wie sich herausstellt: Überraschend viel. Die Final Fantasy 15 Pocket Edition fühlt sich tatsächlich so wie sein großer Bruder an. Einige wenige Unterschiede gibt es: Die Charaktere sind deutlich überzeichneter und süßer geworden. Das Kampfsystem ist weitgehend automatisiert worden, und die Kamera ist fixiert. Darunter leidet zwar eure Übersicht ein wenig, aber das passt ideal zu einem iOS-Gerät und der darin verbauten Hardware.

Fast die gleiche Story

Final Fantasy 15 Pocket Edition erzählt euch die Geschichte rund um Noctis, Gladio, Prompto und Ignis in 10 Kapiteln. Dabei muss erwähnt werden, dass vieles der großen Variante gestrichen wurde. Wenn ihr also mit Emotionen an die langen Laufstrecken von Final Fantasy 15 zurückdenkt – diese sind so gut wie Geschichte. Final Fantasy 15 Pocket Edition präsentiert sich in den Quests als sehr streamlined und ist auch in kleinen minutenweisen Happen mehr als spielbar.

Doch auch, wenn ihr mehrere Stunden darin versinken wollt, dieses Spiel ist dafür geeignet. Die Beleuchtungen und die Grafik sind sehr hochwertig – ihr könnt auch wahlweise einzelne Grafikeinstellungen verändern, um entweder noch hübschere Optik herauszuschlagen oder die 60 Bilder pro Sekunde zu erreichen. Das Campen hat es auch in den Titel geschafft, wie schon im Original müsst ihr nächtigen, um eure gesammelten Erfahrungspunkte tatsächlich einzusetzen.

Die Aktionspunkte gibt es ebenso, mit denen ihr gewisse Talente freischalten könnt. Egal, ob ihr TaktikerInnen seid oder lieber auf Action steht, Final Fantasy 15 Pocket Edition kommt eurem Spielstil entgegen. Ihr könnt auch so gut wie jede Sequenz gleich überspringen, und Ladezeiten gibt es so gut wie kaum. Wichtige Dinge sind groß und leuchtend markiert, ihr könnt also auch durch das Spiel rushen, wenn ihr das unbedingt möchtet.

Die Steuerung der Final Fantasy 15 Pocket Edition

Die Gefährten quasseln wie schon beim großen Bruder oft miteinander, die Stimmung passt also total. Durch Tippen auf dem Bildschirm steuert ihr Noctis durch die Gegend, und die halb-isometrische Ansicht ist ideal dafür. Tippt ihr einen Gegner an, greift euer Hauptheld sofort in Dauerschleife an, bis ihr einen anderen Befehl gebt. Haltet ihr den Finger auf einem entfernten Feind, so löst ihr einen Warp-Angriff aus – die Spezialität von Noctis! Das Handling des Spiels macht richtig Sinn und Spaß.

Im Kampf selbst könnt ihr Team-Angriffe auslösen, wenn sie aufleuchten. Dazu müsst ihr einfach nur am rechten Bildschirmrand auf das Porträt eures Begleiters tippen, der die Attacke ausführen soll. Ihr schaltet auch rasch die Fähigkeit des Parierens frei – reagiert ihr rasch, kontert ihr einen Angriff und richtet gewaltigen Schaden an. Reagiert ihr langsam, weicht Noctis „nur“ aus. Die Flächen sind ausreichend groß und wirklich gut für iOS-Geräte konzipiert.

Ein Pfeil unter Noctis zeigt immer in die Richtung, wo eure nächste Quest zu erledigen oder abzuholen ist. Dadurch, dass die Laufwege um ein Vielfaches verkürzt wurden und der Kampf fast automatisiert ist, steht der Erforschung nichts mehr im Wege. Ähnlich wie in Xenoblade Chronicles liegen Gegenstände in freier Wildbahn herum und werden euch als leuchtende Funken angezeigt. Müsst ihr Interaktionen auslösen, reicht einmaliges Tippen, ihr müsst niemals wild tippend ein Quick Time Event bestreiten.

Fazit: Zuschlagen, wenn ihr’s nicht kennt

Die Final Fantasy 15 Pocket Edition hat mich ganz schön überrascht. Ich hätte nicht gedacht, dass mich Final Fantasy 15 nochmals in irgendeiner Form fesseln könnte. Dazu musste ich mich schön umgewöhnen, da die fixierte Kamera euch viel von der gewohnten Übersicht nimmt. Ihr könnt die Ansicht nicht drehen und werdet daher öfter als im Original auf die Karte sehen müssen. Doch die Pocket Edition macht so viel besser und bringt immer einen eigenen Flair mit.

Die grafische Aufmachung ist wunderbar und kann auf jedem iOS-Gerät überzeugen. Dank der Grafik-Einstellungen könnt ihr selbst entscheiden, ob ihr flüssiges Gameplay wollt oder Zucker für die Augen. Die Sprachausgabe übertrifft sich selbst und bringt viele Sprüche aus dem Original wieder aufs Silbertablett. Fans werden hier vieles wiedererkennen, doch auch NeueinsteigerInnen kommen mit der Final Fantasy 15 Pocket Edition bestens zurecht.

Die Geschichte, die Laufwege und auch die Kämpfe wurden so komprimiert und überarbeitet, dass dieser Titel wahrlich ein Lob verdient. Ein Final Fantasy on the go spielen zu können, dieses Kunststück wäre eigentlich der Nintendo Switch-Konsole vorbehalten gewesen. Doch wie man sieht, versucht es Square Enix mit Smartphones und Tablets. Meiner Meinung nach ist diese Version ein voller Erfolg, doch Vorsicht: Final Fantasy 15 Pocket Edition bedeutet Suchtgefahr!

9.5

Wertung: 9.5 Pixel

für Final Fantasy 15 Pocket Edition (iOS) im Test: Klein, aber oho von