Fullmetal Alchemist Brotherhood Vol. 1 und 2 (Blu-ray) im Test
Alphones und Edward Elric sind zurück! KSM veröffentlichte bereits Vol. 1 und Vol. 2 des Kult-Animes, der endlich das Deutschland-Debüt feiert. Was ich von den Fullmetal Alchemist Brotherhood Vol. 1 und 2 halte, erfahrt ihr in meinem Testbericht.
Background
Fullmetal Alchemist: Brotherhood basiert auf der erfolgreichen und preisgekrönten Mangareihe Fullmetal Alchemist der Zeichnerin Hiromu Arakawa (u. a. Silver Spoon). Manche denken sich nun vielleicht, dass sie Fullmetal Alchemist bereits kennen. Das mag auch stimmen, denn die Mangareihe wurde bereits 2003 in eine Animeserie, eben in das zuvor erwähnte Fullmetal Alchemist, umgesetzt. Zum Ärger der Fans orientiert sich diese Adaption allerdings nur zu Beginn an der Originalstory von Hiromu Arakawa. 2009 erfolgte mit der 64-teiligen Hochglanzproduktion Fullmetal Alchemist: Brotherhood, die unter der Leitung von Regisseur Yasuhiro Irie im Auftrag des renommierten Studio Bones entstand, ein originalgetreuer Anime-Reboot. Abseits des Mangas und der beiden Animeserien umfasst das Franchise schon zahlreiche Games, Movies und Romane.
Das erste Viertel
Ich möchte euch nicht damit langweilen, was in den ersten 16 Folgen im Detail passiert, weshalb ich die Geschehnisse des ersten Viertels (Folge 1-16 von insgesamt 64) nur kurz zusammenfassen werde. Die Brüder Alphonse und Edward Elric sind zwei Teenager, die sich selbst eine schwer Last auferlegt haben. Aus Trauer ihre Mutter verloren zu haben, planten die Beiden, die zu diesem Zeitpunkt noch Kinder waren, mit Hilfe von Alchemie ihre Mutter wieder zurück ins Leben zu holen. Sie dachten, sie hätten alles richtig gemacht und alle notwendigen Zutaten, um einen Menschen zu erschaffen, angehäuft. Doch die Transmutation (Anm.: Verwandlung mit Hilfe von Alchemie) eines Menschen, die seit jeher ein Tabu für Alchemisten ist, schlägt fehl und die Folgen sind fatal: Während Edward „nur“ ein Bein verliert, verschwindet Alphonse komplett. Im Bruchteil einer Sekunde entschließt sich Edward, die Seele seines Bruders mit einem Blutsiegel an eine alte Ritterrüstung zu binden und opfert im Gegenzug einen Arm.
Das Nebenprodukt dieser Transmutation ist ein Homunkulus, der mit ihrer Mutter, die sie mit dem Brechen dieses Tabus zurückholen wollten, überhaupt nichts gemein hat. Die beiden Teenager haben sich geschworen alle Hebel in Bewegung zu setzen, um ihre alten Körper zurück zu erlangen. Edward wird zum Staatsalchemisten, um Zugang zu geheimen Forschungsunterlagen zu erhalten und sie kommen dem Geheimnis immer näher. Das Problem ist nur, dass manche Individuen etwas dagegen haben und so fordert ihr Forschungsdrang auch immer mehr Opfer.
Alles beim Alten?
Als Fan der Elric Brüder war ich gespannt, ob es Unterschiede zwischen Fullmetal Alchemist und Fullmetal Alchemist: Brotherhood gibt. Und bereits in den ersten Folgen wird klar, dass die Kernelemente der Geschichte bislang ident sind, sie aber wesentlich schneller, knackiger und anderer Reihenfolge erzählt werden. Kapitel die in Fullmetal Alchemist zwei oder oft sogar drei Folgen in Anspruch genommen haben, werden jetzt in einer Folge mehr oder weniger abgehandelt. Das hat den Vorteil, dass nichts unnötig in die Länge gezogen wird, aber auch den Nachteil, dass manche meiner Meinung nach sehr wichtigen Passagen, etwas zu kurz kommen. Aber das ist wieder einmal Jammern auf hohem Niveau.
Während sich die Vertonung von Brotherhood an Fullmetal Alchemist orientiert, gibt es Unterschiede in der Präsentation und der Abfolge der Geschehnisse. So beginnt Brotherhood nicht wie in Fullmetal Alchemist mit der dem verrückten Pater Codnello, der glaubt, einen Stein der Weisen zu haben. Der Zeichenstil ist ähnlich flach, weist aber bei Brotherhood wesentlich mehr Detailgrad auf. Hier ein Vergleichbild von King Bradley:
Synchronisation & Extras
Mit der Synchronisation beauftragte KSM die G&G-Tonstudios, die unter anderem schon die gelungene deutschsprachige Fassung von Fullmetal Alchemist oder Samurai Champloo umgesetzt haben. Animefans dürfen sich auf viele bekannte SprecherInnen freuen – allen voran auf David Turba, der unter anderem Kon (Bleach), Edward Elric (Fullmetal Alchemist), Rollo Lamperouge (Code Geass) oder Sokka (Avatar – Der Herr der Elemente) seine Stimme lieh, und auf Wanja Gerick, der unter anderem Riku (Kingdom Hearts), Krilin (Dragonball und Dragonball Z) und Alphonse Elric (Fullmetal Alchemist) sprach.
Auch abseits der Synchronisation überlässt KSM nichts dem Zufall. So kommt die Animeserie auf DVD und Blu-ray im 16:9-(1,78:1-)Bildformat sowie Dolby-Digital-5.1- (DVD) und DTS-HD-MA-5.1-Tonspur (Blu-ray) daher. Die Bonusfans dürfen sich auf folgende Extras freuen:
- Mini-Clips
- Opening-/Closing-Songs
- Trailer
- Bildergalerie
- Episodenguide
- Umfangreiches Booklet mit Rohzeichnungen, Settings, Omakes (Bonus-Sketche)
Zusammenfassung
Es hat etwas gedauert, bis sich ein hiesiger Publisher die Rechte an Fullmetal Alchemist: Brotherhood gesichert hat. KSM Anime hat diesen Job übernommen und ich bin sicher nicht der Einzige, der dafür sein Dank aussprechen möchte. Der Preis von rund 50 Euro pro Volumen wirkt auf dem ersten Blick maßlos übertrieben, aber wenn man andere aktuelle Heimkinoreleases von Animes betrachtet, die bislang noch nicht im Free-TV zu sehen waren, ist der Preis absolut im Rahmen. Vor allem weil die vorliegenden Tonformate sowie die Synchronisation keine Wünsche offenlassen und KSM Anime einige Extras in digitaler und physischer Form in die einzelnen Volumes packt. Die ersten beiden Volumens ziehen Neulinge als auch Fans der altbekannten Serie Fullmetal Alchemist in ihren Bann, weil die Geschichte ohne Lückenfüller erzählt wird und der Mix aus dramatischen Ereignissen sowie herrlich überzeichneten Humor stimmt. Kurz und knapp: Ein grandioser Anime, der in keiner gut sortierten Sammlung fehlen darf!