gamescom 2015: Über die Fuck-up-Gefahr bei Master of Orion

von Matthias Jamnig 06.08.2015

Das Remake eines Kultspieles ist immer eine sensible Angelegenheit – die Fuck-up-Gefahr enorm hoch. Dessen ist sich auch Free-2-Play-Krösus Wargaming bewusst; die RussInnen arbeiten nämlich aktuell mit einem argentinischen Entwicklerstudio zusammen, um der 4X-Space-Strategie-Ikone Master of Orion neues Leben einzuhauchen. Auf der gamescom 2015 gab es nicht nur neue Screenshots zu sehen, sondern auch den einen Unterscheid zwischen Original und Remake.

Nach der 20-minütigen Präsentation von Master of Orion habe ich so das Bauchgefühl, dass die kultige Franchise bei Wargaming in guten Händen ist. Zwar hat man sich entschlossen, erstmals DrittentwicklerInnen über die neu gegründeten WG Labs den Weg in die Kooperation mit den MacherInnen von World of Tanks zu ermöglichen. Doch scheinen die RussInnen bei der Auswahl des Entwicklerstudios für dieses Remake ein glückliches Händchen bewiesen zu haben. Es waren übrigens die ArgentinierInnen, die mit einem Prototyp zu Master of Orion bei Wargaming anklopften und dort auf Anhieb offen Türen eingetraten.

Mittlerweile konnte das Gaucho-Vodka-Gespann unter anderem den Sound-Composer sowie einige Entwickler des Originalspiels an Bord holen. Und die ersten Ergebnisse dieser internationalen Kooperation sehen sehr vielversprechend aus. Eines dabei gleich vorweg: Es handelt sich bei Master of Orion um keinen Free-2-Play-Titel, ebensowenig wird es Mikrotransaktionen im Spiel geben – das Remake wird schlicht und ergreifend als Vollpreisspiel mit allen damit verbundenen Konsequenzen 2016 im Fachhhandel erscheinen.

Um der bereits eingangs erwähnten Fuck-up-Gefahr entgegenzuwirken, sollen KennerInnen und LiebhaberInnen des Originaltitels sofort einen gewissen Wohlfühl- und Wiedererkennungsfaktor im Remake erkennen. Vertrauter Sound – dank der Originallizenzen und des gleichen Sound-Composers -, vertraute Nationen – dank der zehn Völker aus dem Originalspiel – und nicht zu guter Letzt Gameplay-Parallelen versprechen ein gewisses Gefühl des Heimkehrens für Fans der ersten Master of Orion-Stunde.

Doch es gibt wie bereits angedeutet auch einen Unterschied zur ikonischen Vorlage. Galt vormals ein eingeschlagener Weg in der Forschung als unumstößlich und endgültig, so haben SpielerInnen im kommenden Jahr die Möglichkeit, rein theroretisch alle potetiellen 200 Technologiestufen für sich zu entdecken. Doch wie man mir von Seiten Wargamings erklärt, ist eine Spezialisierung auch im Remake unumgänglich, da SpielerInnen, die sich in diesem Bereich sehr breit aufstellen wollen, früher oder später das Nachsehen gegenüber SpezialistInnen haben werden.

Neben dieser Erkenntnis hatte Wargaming aber auch einige brandneue Screenshots mit im Gepäck, die ihr euch im Anschluss ansehen könnt. Ich für meinen Teil bin schon gespannt auf Master of Orion auch wenn ich das Original bis dato noch nicht spielen konnte – das Remake scheint in jedem Fall eine vielversprechende Veröffentlichung des kommenden Jahres zu werden.

MoO_Screens_Building_Types

MoO_Screens_Colony_Management

MoO_Screens_Diplomacy

MoO_Screens_Fusion_Research

MoO_Screens_Military_Facilities

MoO_Screens_Neutral_Planet

MoO_Screens_Pirates

MoO_Screens_Tech_Tree

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MoO_Screens_Research_Screen

MoO_Screens_Race_Selection