Gears of War 5 Test: Grafikpracht zum Xbox-Finale

von postbrawler 16.09.2019

Seit 2006 prägt Gears of War die Xbox-Konsolenlandschaft wie kaum eine andere Serie. Im mittlerweile fünften Teil der Gears of War-Reihe schlüpft ihr erneut in die Kampfanzüge von JD Phoenix, Kait Diaz und Del Walker, um die Erde vor der fiesen Locust Horde zu beschützen. Das Studio The Coalition, welches sich auch schon für Teil 4 verantwortlich zeichnete, setzt dabei auf altbewährte Stärken, lässt aber auch ganz neue Ideen einfließen. Wie sich das aufs Gameplay auswirkt, und ob SerienveteranInnen ihr gutes altes Gears wiedererkennen werden, lest ihr in meinem Review.

Facts:

  • Publisher: Microsoft
  • Entwickler: The Coalition
  • Plattformen: PC, Xbox One
  • Erscheinungsdatum: 10. September 2019

Handlung

Gears 5 setzt dort an, wo der vierte Serienteil endete. JD, Kait, Del und Marcus sind offiziell wieder als Streitkräfte der Koalition ordentlicher Regierungen (KOR) eingesetzt, und bilden das Delta Squad. Mit dabei ist der pfiffige kleiner Roboter-Begleiter Jack, der sie im Kampf gegen den Schwarm tatkräftig unterstützt. Unterwegs zu einer Mission, die geheime Satellitenwaffe „Hammer der Morgenröte“ zu deaktivieren, treffen unsere HeldInnen dabei allerlei alte Bekannte wie den Techingenieur Baird, oder Kaits bärbeißigen Onkel Oscar wieder. Auch Reminiszenzen an ältere Serienteile wie das Skelett eines gigantischen Wurms werden SerienkennerInnen sofort ins Auge stechen. Dreh- und Angelpunkt der Geschichte ist Kaits Verbindung mit dem Schwarm, und zu ihrer Mutter Reyna. Doch wie das Ganze ausgeht, will ich an dieser Stelle nicht verraten; das erlebt ihr am besten selbst!

Grafik und Präsentation

Seit dem letzten Teil dient die Unreal Engine 4 als grafischer Unterbau der Serie, und setzt in alter Tradition die Messlatte für diese Konsolengeneration nochmal um ein ordentliches Stück höher. Es ist den MacherInnen nicht bloß gelungen den Glanz, den Detailgrad und die Lebendigkeit des Gezeigten um ein weiteres Quäntchen aufzubohren – nein, Gears 5 rennt auch noch in butterweichen 60 Frames pro Sekunde über den Bildschirm.

Zumindest auf der Xbox One X, dem PC und auch allen Multiplayer Modi der One S. Dazu bedienten sich die EntwicklerInnen einer Vielzahl an Optimierungen und technischer Spielereien. Dynamische Auflösungsskalierung und eine Partikel-Spawning-Technologie von Rare spannen die CPU zugunsten der Grafikkarte stärker ein.
Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Am Ende des Lebenszyklus der aktuellen Konsolengeneration vermag Gears nochmal ordentlich Dampf aus den alten Boxen zu quetschen. Volumetrischer Nebel, Raytrace-Schatten und hübsche Bokeh-Unschärfeeffekte verwöhnen das anspruchsvolle Auge. 4K und HDR gibt’s, die entsprechende Hardware vorausgesetzt, obendrein.

Die Gears of War 5 PC-Version glänzt mit äußerst umfangreichen und gut erklärtem Grafik-Settings, die auf den ersten Blick zeigen, welche Schalter welchen Teil der Hardware belasten, und wie sich das aufs visuelle Ergebnis auswirkt. Eine gelungenere Tech-Demo für die Unreal Engine 4, und einen besseren Vorgeschmack auf die nächste Konsolengeneration könnte Microsoft gar nicht bieten.

Gameplay

Im Kern ist Gears 5 weiterhin ein Third-Person Deckungs-Shooter. Aus der Schulterperspektive verfolgt ihr wechselnde HeldInnen durch schaurige Gänge, großzügige Arenen und epische Schlachtfelder. Von Zeit zu Zeit übernimmt die Kamera die Regie, und spielt Zwischensequenzen in Ingame-Grafik ab, die nahtlos ins Gameplay übergehen. In Akt 1 des Spiels läuft alles so, wie ihr es aus früheren Serienteilen kennt. Bevor die Spannung in Akt 2 zum schneiden dick wird, schickt euch das Spiel plötzlich auf einem Segelschlitten hinaus in eine tiefverschneite Tundra-Gegend, und lässt euch erstmal die Gegend erkunden. Diesen „Hub“ haben sich die MacherInnen wohl von God of War abgekupfert, wo dem See der Neun eine ganz ähnliche Aufgabe zuteilwird. Was anfangs noch für
Verwunderung sorgt, geht jedoch rasch in Fleisch und Blut über, und bietet eine willkommeneAbwechslung zum sonst so monotonen Herumgeballere. Wenn Granaten und Kettensägen für serientypische Splatter-Orgien sorgen, nimmt der elegante Ritt auf dem Schlitten dem Adrenalinrausch ein wenig den Wind aus den Segeln, und lässt Zeit und Raum für bitter nötige Verschnaufpausen.

Ebenfalls neu in Gears ist der fliegende Roboter-Begleiter Jack. Er bekämpft GegnerInnen selbstständig mit Blitz-Attacken, bringt auf Kommando Waffen und Munition herbei, und beherrscht ein erweiterbares Repertoire an Defensiv- und Offensivfähigkeiten. Im Koop-Modus kann sogar ein/e SpielerIn die Kontrolle über Jack übernehmen.

Multiplayer

Der Multiplayer-Teil von Gears of War 5 weiß mit solidem Netcode und bewährten Modi zu überzeugen. Der Koop-Modus lässt bis zu drei Personen gleichzeitig in die Kampagne einsteigen. Für kompetitiven Spaß stehen Arcade, Escalation, and King of the Hill als Modi zur Verfügung. Arcade stellt einen Einsteiger-freundlichen Variante des Versus-Modus dar. Im Horde Modus müsst ihr euch mit euren MitstreiterInnen einem immer stärker werdenden Ansturm an Locust AngreiferInnen erwehren. Alle Modi lassen sich online, oder im lokalen Split-Screen-Modus bestreiten. Unter dem Banner von Xbox Play Anywhere können auch Konsolen- und PC-SpielerInnen gegeneinander
antreten.

Gears of War 5 Review-Fazit

mehr als würdiger Abschluss

Wer die Gears of War-Reihe mag, wird Teil 5 der Serie lieben! Hier wurde einfach in jedem Aspekt
nachgebessert: Bessere Grafik, tollere Handlung, ein gelungener Multiplayer und mutige Gameplay-Neuerungen. War Teil 4 mit dem Wechsel von Entwickler Epic zu The Coalition, und mit dem Upgrade der Unreal-Engine noch ein Testballon, bestätigt der neueste Ableger nun, dass sich das Wagnis ausgezahlt hat.

Gears of War 5 ist in jeder Hinsicht eine gelungene Fortsetzung und ein mehr als würdiger Abschluss der aktuellen Konsolengeneration. Alles, was jetzt noch kommt, muss sich mit diesem Spiel messen!

10

Wertung: 10 Pixel

für Gears of War 5 Test: Grafikpracht zum Xbox-Finale von