Gehen Jony Ive und Apple getrennte Wege?

von postbrawler 23.11.2016

Was ist los mit Jony Ive? Der Industrial Design-Guru zog sich zuletzt  immer stärker aus Apples öffentlicher Wahrnehmung zurück. Zu den Produkt-Trailern des iPhone 7 und des MacBook Pro steuerte der Brite mit der unverkennbaren Stimme noch artig Voice-overs bei. Doch schon seit einiger Zeit fällt auf, dass er nicht mehr aus voller Überzeugung über seine Babies spricht. So, wie er seinerzeit dem ersten iPhone das Adjektiv „Magisch“ verpasste, das fortan zu Apples Leitspruch avancierte. Der geadelte Kreative ist amtsmüde geworden.

Jony Ive

Keine Lust auf Nachlassverwaltung

Und wer möchte es ihm verübeln? Seit dem Tod von Steve Jobs entwickelte sich Apple zusehends zum Nachlassverwalter etablierter Technologien. Ive ist kein Mann für die siebte Iteration eines iPhones. Designer seines Kalibers erfinden Dinge lieber neu, als Jahr für Jahr laue Aufgüsse davon als tolle Innovation zu promoten. Eine Zeit lang leistete sich Apple ein paar kostspielige Luxus-Hobbies, um das kreative Genie Ives auf Betriebstemperatur zu halten: Project Titan (Das Apple-Auto), einen Apple-TV oder den „Spaceship“-Campus, der Ende des Jahres fertiggestellt werden soll.

Apple-Campus als teures Hobby für Ive

Doch die Arbeit am Campus, an dessen Konzeption Ive maßgeblich beteiligt war, ist abgeschlossen. Und die beiden anderen Projekte liegen auf Eis. Jony Ives 20-köpfiges Design-Team wird in dem futuristischen Firmengebäude eines der bestgelegenen Büros beziehen. Das Industrial Design-Team ist Tim Cook sehr wichtig, und Apple weiß um dessen Bedeutung und Verdienste. Die Frage ist: Wird Jony Ive sie dorthin begleiten, oder werden sich die Wege Apples, und die seinen bald trennen?

Gehen Ive und Apple getrennte Wege?

Manche Indizien sprechen dafür. So ist Ive schon lange nicht mehr unter den Großaktionären der Firma Apple gelistet. Zuletzt erschien sein Name im Jahr 2009 auf einem SEC Form 4-Dokument, das alle Anteilseigner über 10% öffentlich einsehbar macht. In einem Gespräch mit Business Insider sprach Ive über Burnout-Symptome, und darüber, dass er sich nicht sehr wohl fühle. Gründe genug die Firma, für die er 24 Jahre arbeitete, zu verlassen? Sich neuen, herausfordernderen Aufgaben zu widmen?

Es wäre sicherlich ein herber Verlust für den Konzern aus Cupertino. Ive hat, wie Jobs, den Aufstieg Apples als Taktgeber und Wegbereiter des Industrial-Designs in der IT-Branche orchestriert. Ohne ihn wäre es nur noch schwerer, an einstige Erfolge, wie das iPhone oder den iPod anzuknüpfen.

2 Comments
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[…] gekommen, die eingefahrene Ernte auf den Putz zu hauen, und erneut zu beweisen, dass man das Zeug (und das Personal) dazu hat, diese Gerätekategorie zu revolutionieren. Und mit „revolutionieren“ meine ich […]

Michael

Ich war und werde – vielleicht – nie ein Apple fan sein. Das design von Apple war dennoch immer richtig gut. So wie das Betriebssystem es sicher auch ist.

Allerdings haben alle anderen Hersteller (Hardware und Software) mittlerweile aufgeholt bzw. überholt.
Hoffe für den Wettbewerb, dass sie 2017/2018 einen Kracher landen. Ähnlich wie das Surface Pro und SurfaceBbook es gerade machen.