Gran Turismo 7 Test (PS5): Die Rückkehr der Königsklasse
The Real Driving Simulator is back! Mit Gran Turismo 7 bringt Polyphony Digital sein nächstes großes Rennspiel für PlayStation. Lest hier den Test!
“Gran Turismo 7 ist ein integrierter Simulator, mit dem man sein Leben mit den Autos genießen kann. Es ist eine Sandbox, in der die Spieler:innen frei Erfahrungen sammeln können. Die verschiedenen Funktionen, die Motoren und Systeme, die diese im Hintergrund unterstützen, sowie die riesige Menge an Inhalten geben den Spieler:innen die Möglichkeit, ihr Leben mit den Autos zu genießen.” – Kazunori Yamauchi, CEO von Polyphony Digital
Gran Turismo 7: Ganz die Alte
Die Rennspiel-Simulation hat von Teil eins weg seine ganz eigene Ideale verfolgt. Da verwundert es nicht, dass das Game trotz actionreicher Konkurrenz im Stile von Forza Horizon 5 oder auch GRID Legends seinen Weg unbeirrt fortführt. Gran Turismo 7 ist weniger für den raschen Adrenalin-Kick gedacht, sondern viel eher für Fans von Autos. Wenn ihr schon mal einen anderen Haupttitel der Serie gespielt habt, kommen euch die meisten Features bereits bekannt vor. So gibt es einen gesunden Gebrauchtwagenmarkt, der euch am Anfang große Dienste leisten wird. Ebenso mit von der Partie sind die Lizenzprüfungen, die ihr jeweils mit Bronze, Silber und Gold abschließen könnt. Da darf auch die gute alte Waschanlage nicht fehlen und die Möglichkeit zum Ölwechsel, was auch immer dieser bringen soll!
Ganze 424 Autos und 90 Parcours stehen euch insgesamt in diesem Titel zur Verfügung. Fahrzeuge und auch Klassiker von 53 Marken warten im Verlauf des Spiels darauf, von euch gewonnen oder erworben zu werden. Alte Stärken wie die Grafik und der Umfang werden auch in Gran Turismo 7 beinhart ausgespielt, aber auch Neues hat seinen Weg in den Titel gefunden. Dazu gehören etwa ein überarbeitetes Wetter- und Lichtsystem, ein neuer Modus namens Musik-Rallye und ein Musikwiederholungs-Feature. Dieses wechselt die Kameras im Takt der Musik und sorgt für eine neue Art, eure Renn-Wiederholungen anzusehen. Am allermeisten jedoch werdet ihr im Spiel mit dem neuen Café zu tun haben, das als eine Art zentraler Dreh- und Angelpunkt für die Kampagne fungiert.
Zur Weltkarte und zum Café
Im Café erhaltet ihr von Luca, dem Besitzer, so genannte Menübücher mit verschiedenen Aufgaben, die als Tutorial und Kampagne dienen. Das Menübuch – 39 gibt es davon – ist der Mittelpunkt des Erlebnisses und hilft euch dabei, Autos zu sammeln. Im Café erwartet euch jederzeit jazziger Lounge-Vibe, perfekt für das Entspannen nach der Renn-Action, wenn ihr auf so ein Setting steht. Nach Abschluss eines Buchs dürft ihr euch dann eine detaillierte Beschreibung eurer neu erworbenen Autos anhören und manchmal sogar die Designer kennenlernen, die an ihrer Produktion beteiligt waren. Das Spiel ist so aufgebaut, dass Spieler:innen auf ganz natürliche Weise mit der Geschichte und Kultur des Automobils in Kontakt kommen. Ideal für Fans, und auch weniger Autobegeisterte haben Freude dran!
Die von Fans geliebte Weltkarte feiert in Gran Turismo 7 ihr Comeback. Dieses Mal heißt sie Resort, in dem Spieler:innen ihr Autoleben genießen können und das als Menü-Hub dient. Hier werdet ihr als Erstes euer Credits-Startkapital für einen gebrauchten Kleinwagen ausgeben. Ganz typisch verwendet ihr das Vehikel, um an Rennen teilzunehmen und Preisgelder einzuheimsen. So geht es Schritt für Schritt in die höhere Liga, denn ihr gewinnt neue, stärkere Autos und/oder motzt euren vorhandenen Fuhrpark auf. Die Garage kann als das Hauptquartier zum Lagern und Tunen gesammelter Autos angesehen werden, von dem aus die Spieler:innen zum Resort reisen, um die Welt der Autos zu erkunden. Dieser Prozess ist jedenfalls zeitintensiv und wird euch lange an den Bildschirm fesseln!
Immer voran im Groove
Gran Turismo 7 ist ein „slow burner“, genau wie alle anderen Teile mit einer Nummer im Namen. Schritt für Schritt erhaltet ihr immer neue Autos, die euren Fuhrpark erweitern. Manchmal sind auch gewisse Fahrzeuge nötig, um an Events überhaupt teilnehmen zu dürfen. Nach und nach schaltet ihr dann auch weitere Strecken, Helme und Renn-Overalls frei, irgendwie erinnert der Titel da an ein Rollenspiel. Das hat auch der erste Gran Turismo-Titel so gehandhabt, Teil sieben macht da nichts anders! Um den Auto-RPG aufrechtzuerhalten, müsst ihr im gewissen Sinne mal zuerst gegen Ratten in der Kanalisation kämpfen (mit Gebrauchtwagen fahren), bevor ihr euch in den Kampf gegen Drachen wagen (mit Supersport-Autos herumflitzen) dürft.
So, wie es in Pokémon-Spielen ausschließlich NPCs gibt, die über Pokémon reden, hat jeder Charakter in Gran Turismo 7 natürlich nur Autos im Kopf. Die Brücke zwischen Realismus und Zugänglichkeit zugleich wird hier wunderbar geschlagen, sowohl Neulinge als auch Fans können sich im Game wohl fühlen. Hier sollte man auch gleichzeitig die Menüs erwähnen: Ja, der Titel ist ein kleines Menümonster, was (wenn man die Serie nicht kennt) für ein Rennspiel untypisch ist. Doch durch die kaum vorhandenen Ladezeiten auf der PS5 halten diese Menüs absolut nicht auf – ganz anders, als das noch zu PS2- und PS3-Zeiten der Fall war. Wenn ihr ein wenig Zeit investiert, macht ihr schnelle Fortschritte, und das motiviert natürlich ungemein, noch ein Rennen und noch ein Rennen zu fahren.
So fährt sich Gran Turismo 7
Bei einem Spiel, das sich selbst den Titel The Real Driving Simulator verleiht, ist das Feeling natürlich immens wichtig. Wie eben angesprochen, Gran Turismo 7 will allen gefallen und weder ein Fun-Racer á la Forza Horizon noch eine Hardcore-Simulation wie iRacing sein. Die überarbeitete Physik-Engine tut dem Titel sehr gut, aber der allerwichtigste Punkt ist die tatsächliche Haptik. Denn das Spiel reizt die Möglichkeiten des DualSense-Controllers voll aus, und es ist schwer zu beschreiben. Jedes Auto fühlt sich anders an, und die Vibrationen übersetzen den Unterschied von Beschleunigungs- und Bremskraft. Auch ABS, Über- und Untersteuern spürt ihr, noch bevor ihr das Feedback optisch wahrnehmt, und insgesamt ist das Fahrgefühl dank DualSense bis dato das beste, das es ohne Lenkrad und Pedale gibt.
Was die Rennen an sich angeht, so erwartet euch auch hier traditionelle Kost der Serie. Jedes Rennen wird mit fliegenden Starts begonnen, und ihr seid jedes Mal an letzter Stelle. Vermutlich will man die Routine von Freiem Training/Qualifying/Rennen vermeiden und Überholmanöver werden sich vom Spielspaß her besser anfühlen, als trocken die Führung zu verteidigen. Jedes Rennen ist in Wahrheit eine in die Länge gezogene Überholherausforderung, fies, da ihr in eigens kreierten Rennmodi sehr wohl klassische Starts genießen dürft – schade! Ebenso ist eine Gummiband-KI dabei, die verhindert, dass sich die Führenden zu sehr absetzen können. Wenn einmal Sony’s GT Sophy in einem zukünftigen Update ihren Weg als Fahrlehrerin oder Konkurrentin ins Spiel findet, wird sich das wohl ändern!
Mittendrin statt nur dabei
Das Handling der Autos ist jedenfalls fantastisch. Gran Turismo 7 bietet euch zwei Modi bei der Grafik an, einerseits einen 60 fps-Modus mit Fokus auf Performance und einen 30 fps-Modus mit Raytracing. Allerdings ist letzterer nur in gewissen Teilen des Spiels aktiviert, das sind Wiederholungen eurer Rennen, die Garage, GT Auto und der Fotomodus. Im Rennen erlebt ihr immer die flüssigen 60 Bilder pro Sekunde, was ein super Renngefühl vermittelt! Das hilft auch enorm beim Wahrnehmen der Geschwindigkeit, die Umgebungen fliegen an euch vorbei und der Tag/Nacht-Zyklus im Spiel gehört mitunter zu den realistischsten Umsetzungen, die es gibt. Der Realismus ist teilweise so greifbar, dass man unbewusst sein Fahrverhalten ändert, wenn es plötzlich der Nacht zugeht.
Das bringt uns dann nahtlos zum Wettersystem, und auch dieses steht ganz an der Spitze. Die Wetteränderungen sind regionsspezifisch, und es kann auf großen Strecken sein, dass es auf einem Teil regnet und auf dem anderen trocken ist. Sogar die Windrichtung kann einen Einfluss haben, und da reden wir noch nicht mal von Regenrennen. Spätestens, wenn eine Gischt von vorne die Sicht beeinflusst und euer Wagen langsam zu rutschen beginnt, seid ihr voll fokussiert. Auch die Motorleistung wird neben dem Grip beeinflusst, und es ist unglaublich, wie sehr ihr das Ganze mittels Controller erfühlen könnt. Das ist etwas, was man am besten einmal selbst ausprobiert haben sollte, denn verschiedene Oberflächen, Bedingungen und Traktionsgrade werden überzeugend simuliert. Wow!
Fan-Service, Fotomodus und mehr
Genug gefahren: Sucht ihr einen Ort, an dem das Exterieur eines Autos angepasst und andere Wartungsarbeiten durchgeführt werden können? Dann seid ihr bei GT-Auto richtig, denn da dürft ihr Upgrades, aber auch Autowäschen und Ölwechsel durchführen. Zur Auswahl stehen über 650 Spoiler, über 130 Räder und mehr als 1.200 Lackierungen, die auf echten Farbproben basieren. Es gibt zahlreiche Anpassungsmöglichkeiten, und je nach Auto können auch Überrollkäfige und Kotflügelverbreiterungen für eine breitere Karosserie eingebaut werden. Das macht richtig Laune und erfreut das Herz aller Tuner:innen. Mit der Musik-Rallye fahrt ihr gegen die Zeit, so lange, wie es geht – denkt an einen Überlebensmodus. Ein netter Touch für alle, die mit dem Spiel-Soundtrack etwas anfangen können.
Im Rennfoto-Modus dürft ihr die dynamischen Momente eines Rennens einfangen. Indem ihr das Rennen pausieren und die entsprechende Szene genau raussuchen könnt, seid ihr rasch in der Lage, unglaubliche Fotos zu machen, die in der Realität extrem schwierig wären. Seid ihr absolute Foto-Fans, dann hat Gran Turismo 7 den Scapes-Modus für euch. In diesem dürft ihr mit euren Lieblingsautos um die Welt reisen und in die komplexe Welt der Fotografie abtauchen. Es gibt über 2.500 Schauplätze, die als Kulisse für Fotos genutzt werden können, und jeder Schauplatz wurde mit HDR-Technologie eingefangen. Mit realistischer Lichtdarstellung und verschiedenen Effekten, die eine Fülle an Ausdrucksmöglichkeiten bieten, könnt ihr ultrarealistische Fotos machen. Hier ein Video für euch:
Kein Fan? Kein Problem
Gran Turismo 7 macht keinen Hehl daraus, Geeks und Nerds gefallen zu wollen. Es feiert den Motorsport so intensiv wie kaum ein anderer Titel, was natürlich für Benzinbrüder und -schwestern eine ideale Spielwiese ist. Doch auch, wenn ihr so wie ich keine Autoperson seid, könnt ihr durchaus etwas mit dem Titel anfangen. Das beginnt bei der Auswahl der Autos: Das Spiel liefert euch über den technischen Daten eines Wagens einen LP-Wert, sogenannte Leistungspunkte. Jede Änderung am fahrbaren Untersatz kann sich auf diesen Leistungswert niederschlagen, und in aller Kürze ist ein höherer Wert einfach besser. Wenn ihr euch bei Autos auskennt und genau wisst, welches Tuning sich wo genau auswirkt – gut für euch! Aber notwendig ist es beileibe nicht, und das finde ich toll.
Genauso müsst ihr nirgends kompetitiv fahren oder unbedingt mit den besten Wagen der Welt um die engsten Kurven schlittern. Hier kommt das eingangs erwähnte Café ins Spiel: Während die Kampagne an sich mit einer Wahnsinnsmenge an Inhalten gespickt ist, bietet euch Luca mit seinen Menübüchern einen gut geführten Weg durch die Flut an Content. Generell könnt ihr euer eigenes Erlebnis so gestalten, wie ihr das wollt, und es gibt eigentlich kaum harte Grenzen. Selbst die Lizenzprüfungen lassen sich nach ein paar Versuchen zumindest auf Bronze abschließen, was dazu ausreicht, dass ihr weitere Veranstaltungen besuchen dürft. Ob ihr nun stundenlang durchspielen oder immer wieder mal ins Game reinschnuppern möchtet, es gibt immer einen Weg, kurz einen Fortschritt zu machen.
Was noch zu sagen ist
Um es nochmals zu erwähnen – Gran Turismo 7 als CaRPG braucht ein wenig, bevor ihr damit warm werdet. Erst, wenn ihr nach und nach alles Interessante freigeschalten habt, entfaltet der Titel seine ganze Pracht. Denn gewisse Dinge wirken einfach erst mit besseren und stärkeren Autos, wie etwa der realistische Klang, der räumliche Audiotechnologie verwendet. Andere Dinge sind und bleiben so, wie sie immer schon waren – ein Schadensmodell, das sich auf mehr als nur die Kosmetik auswirkt, sucht ihr etwa im Spiel vergeblich. Dafür ist bei der KI ein Fortschritt zu verzeichnen: Ja, wie vorhin erwähnt, gibt es immer noch den Gummiband-Effekt. Aber die einzelnen Fahrer:innen reagieren viel realistischer auf euch und untereinander, und es wird wirklich spannend, wie Updates das weiter verfeinern werden.
Was den Fuhrpark angeht: Ja, 424 Autos gibt es derzeit im Spiel, aber es sind eigentlich ausschließlich Modelle, die es schon vor 2017 gab. Ganz aktuelle Vehikel gibt es einfach nicht, so müsste man das Game eher ein wenig als interaktives Museum der letzten Jahre betrachten. Im Café werdet ihr viel Zeit mit Luca und anderen Figuren verbringen, die aber nicht so menscheln, wie man das gerne hätte. Es gibt auch die Option, via Mikrotransaktionen Credits zu kaufen – was soll das? Klar, man braucht immer wieder Credits zum Kauf von Fahrzeugen, aber das riecht ein wenig nach Chocobo GP, vor allem wurden mit Patch 1.07 auch noch die Preisgelder nach unten korrigiert. Oh, und Gran Turismo 7 braucht jederzeit eine Online-Verbindung, egal, ob ihr online spielt oder nicht. Dafür kann der Online-Modus ganz schön was!
Online-Modus: Respekt zuerst
Wie auch schon in Gran Turismo Sport gibt es hier verschiedene Modi für euch zur Auswahl. Wenn ihr Standard-Online-Lobbies wollt, könnt ihr sie genauso verwenden wie den Treffpunkt. Dieser ist ein ungezwungener Bereich für Rennen gegen andere, ihr müsst einfach nur dort auftauchen und könnt schon losfahren. In einer Lobby erwartet euch dann mehr Wettbewerb und höchstwahrscheinlich auch eine Riege von Fahrer:innen, die das Spiel ernst(er) nehmen. Besonders cool: Auch Gran Turismo 7 bietet eine Sportgeistwertung an, die von GT Sport übernommen wird. Diese Wertung vergibt nämlich Punkte für faires Fahren, dazu gehören etwa Abschnitte eines Rennens ohne Kollision. Genauso werdet ihr aber als unsportlich eingestuft, wenn ihr andere als Bumper missbraucht.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf dem Fahren mit Respekt, und zumindest werdet ihr mit Spieler:innen gematcht, die ähnliche Bewertungen aufweisen. So soll es für euch jederzeit fair zugehen, was sowohl die Fahrkünste wie auch den eigenen Fahrstil angeht. Abgesehen davon könnt ihr euer Mehrspieler-Erlebnis gestalten, wie ihr es möchtet: Fahrt die Strecken, die ihr wollt, begrenzt die Leistungspunkte der Teilnehmer:innen und stellt genau ein, wie das Rennen ablaufen soll. Im Ranked-Modus geht es ohnehin heiß her, und grundsätzlich kann man sagen, das Erlebnis hängt von euren Mitstreiter:innen ab. Fahren sie respektvoll, gehören die Rennen zu den spannendsten, die das Genre bieten kann. Bei unsportlichen Mitfahrer:innen jedoch findet der Spaß früh ein Ende – wie es online nun mal so ist.
Die Technik von Gran Turismo 7
Auch, wenn es noch früh im PS5-Zyklus ist: Gran Turismo 7 bekommt von mir ein Sternchen für das bestaussehendste Rennspiel für diese Konsole. Mit Raytracing kommt das Spiel Fotorealismus schon unglaublich nahe, und das Gefühl für Geschwindigkeit wird brutal gut umgesetzt. Mehr noch, das Licht- und Wettersystem im Game gehört zu den besten, die es jemals gegeben hat – das liest sich vielleicht nicht beeindruckend, ist es aber während des Spielens tatsächlich. Die Ladezeiten im Spiel sind quasi inexistent, das Laden einer neuen Strecke dauert nur wenige Sekunden, Neustarts erfolgen augenblicklich und die zahlreichen Menüs halten euch nicht auf. Für PS5 ist hier auf jeden Fall ein neuer Meilenstein gesetzt, an dem sich zukünftige Rennspiele messen müssen, so viel ist schon mal klar.
Dieser Umstand gilt auch für die Steuerung, denn der DualSense-Controller wird von Gran Turismo 7 unglaublich stark eingebunden. Wer nicht gerade mit einem Lenkrad und Pedalen um Hunderte Euro fährt, bekommt hier mit dem regulären PS5-Controller das beste Fahrgefühl spendiert, das man jemals auf einer Konsole genießen durfte. Jedes Auto fühlt sich unterschiedlich an, und jede Pfütze hat eine Auswirkung – grandios. Bei der Soundkulisse ist die Meinung geteilt: Während sich die Wagen (endlich) realistisch anhören und großes Kino verantworten, ist der Soundtrack nicht für alle geeignet. Während im Café stets Lounge und Jazz im Vordergrund stehen, gibt es in den Rennen teils ganz schräge Tracks – das ist zwar typisch für die Serie, und mir gefällt’s, aber das ist schon eine sehr eigene Mixtur von Polyphony Digital.
Motorsport, der mit Respekt gefeiert wird
Im Grunde seines Herzens ist Gran Turismo 7 einfach ein wunderschönes Rennspiel. Screenshots bei aktiviertem Raytracing sehen täuschend echt aus, und das bezieht sich nicht nur auf die Autos selbst. Die Grafik ist großartig, und gemeinsam mit grandiosen Tag/Nacht-Zyklen und den hervorragenden Wettereffekten gibt es ordentlich Zucker für die Augen. Damit nicht genug, es ist ja nicht nur optisch ein Traum: Das Handling ist ausgezeichnet, auch wenn ihr „nur“ den DualSense-Controller statt Lenkrad und Pedalen verwendet. Der PS5-Controller rackert sich bei jedem Rennen unermüdlich ab, um euch stets passendes haptisches Feedback zu geben. Das Ergebnis ist ein schier unpackbares Feeling, das sich in Worten nur schwer beschreiben lässt – das muss man selbst ausprobiert haben!
Ja, Mikrotransaktionen sind unbeliebt: Im Austausch für harte Euro bekommt ihr die In-Game-Credits. Leider treibt euch das Game gerne in diese Richtung, das hätte echt nicht sein müssen. Der serientypische, sehr gemächliche Aufbau wird nicht allen Spieler:innen gefallen, genauso wie der Umstand, dass es in der Kampagne nur fliegende Starts gibt. Dafür entschädigen sowohl der Online-Modus als auch der wahnsinnig detailverliebte Scapes-Modus. Ihr seht schon: Liebhaber:innen von Autos stehen hier vor einem absoluten Pflichttitel. Selbst, wenn ihr nur wenig mit Fahrzeugen anfangen könnt, holt euch das Spiel ab und entführt euch in diese zauberhafte Welt. Gran Turismo 7 ist eine unglaubliche Hommage an den Motorsport in fast all seinen Facetten und feiert diesen hemmungslos.