Hasbro Presseabend: My Monopoly, Transformers und vieles mehr

von Stefan Hohenwarter 08.10.2014

Hasbro

Ende September lud der Spielzeugkonzern Hasbro zur Präsentation der neuesten Spiele, Stofftiere und Spielsachen. Auf welche Highlights sich die Spiele- und Spielzeugfans freuen dürfen, erfahrt ihr in meinem Bericht.

Girls only

Los ging es mit den Spielsachen „für Mädchen“. Mit Hündchen Get-up & GoGo kommt niedlicher Nachwuchs für die FurReal-Friends-Familie hinzu. Flauschig ist auch Furby Boom, ein gut genährter, sprechender Stoffvogel mit eigener App, die ihm sogar Nachwuchs beschert.A4342100 Furby BOOM Sweet Auszug Sortiment

Zudem gibt eine gezielt auf weibliche SpielerInnen ausgelegte NERF-Linie namens Rebelle, die die SpielerInnen in die Fußstapfen der Pfeile schießenden Katniss Everdeen treten lässt, sowie das DohVinci-Set, mit dem Oberflächen jeglicher Art mit einer klebrigen und farbigen Masse, die später aushärtet, verziert werden können.

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This is a man’s world

Bei den Spielsachen für Burschen geht Hasbro kein Risiko ein: Es wird auf starke Brands gesetzt. Egal, ob es die neue NERF-Reihe, die in dreifacher Ausführung an den Start geht, eine Produktreihe zur in Kürze startenden Disney-Serie Star Wars Rebels oder das neue Transformers-Spielzeug, das vom Hype des Films profitieren soll und laut Konzern bewusst einfach gehalten wurde (Stichwort One-Step-Magic), ist – hier wird klar, dass man sich lieber auf Altbewährtes verlässt.

Als Transformers-Fan der ersten Stunde bin ich allerdings von der neuen Produktreihe enttäuscht: Oft reicht nun nur eine Bewegung, um die Transformation zu vollziehen. Es ist schwer zu glauben, dass der Markt nach so einer simplen Mechanik verlangen soll – für mich konnten es nie genug Schritte sein, um die Transformationen von Optimus Prime und seinen Mitstreitern möglichst originalgetreu nachzustellen. Das Highlight dieser Reihe, der Chomp-&-Stomp Grimlock, der mit rund 100 Euro zu Buche schlägt, setzt dem Ganzen die Krone auf. Klappt man den stehenden Roboter einfach mit der Hüfte als Drehpunkt nach vorn – manche würden sagen, dass er sich einfach bückt –, kommt der Dinobot zum Vorschein. Vielleicht setzt man hier aber, wie auch bei vielen Neuerscheinungen auf dem Videospielmarkt, auf geringere Einstiegshürden und niedrigere Schwierigkeitsgrade.

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Spielzeugklassiker mit kleinen Veränderungen

Die Cashcow Monopoly wird mit zahlreichen neuen Editionen weiter gemolken. Dennoch weiß Hasbro mit einer speziellen Variante meine Aufmerksamkeit zu erregen: My Monopoly. Dieser neuen Variante liegen vier bedruckbare Bögen bei, mit denen ihr Monopoly zu eurem persönlichen Spiel machen könnt. Auf Ereigniskarten könnt ihr nun beispielsweise „Unser schönster Urlaub“ samt Urlaubsfoto kleben und Spielfiguren mit euren Gesichtern verzieren. Kurz und knapp: Alles ist individualisierbar. Und wenn es zu langweilig wird, druckt ihr euch einfach ein neues Spielset aus.

A8595156 My Monopoly Oesterreich Pack Inhalt

Zudem erscheint mit Simon Swipe eine noch spannendere Version des rasanten Reaktionsspiels Simon, bei der es nun mit Wischbewegungen noch schwieriger wird, die Farb- und Tonabfolgen korrekt zu wiederholen.

Neues von den Looping Louie-MacherInnen

Nahezu jeder Spielefan kennt wohl das Geschicklichkeits- und Timingspiel Looping Louie, dessen MacherInnen nun ein neues Spiel am Start haben: Alle auf Kalle. Dabei handelt es sich im Großen und Ganzen um ein Spiel, das sich der gleichen Mechanik bedient. In der Mitte des Spielfeldes dreht sich Kalle, der lustige Dosenwicht, im Kreis und öffnet dabei seinen Deckel. Alle SpielerInnen haben ein Katapult und müssen versuchen, drei Knetkugeln ihrer Farbe in der drehenden Dose zu versenken.

A8752100 Alle Auf Kalle Pack Inhalt

Zusammenfassung

Der Hasbro-Presseabend hat uns wieder einmal vor Augen geführt, dass die strikte Geschlechtertrennung und alle damit verbundenen Klischees fröhliche Urständ feiern. Mit dem klaren Marketingsplit in Jungs- und Mädchenspielzeug wird, anstatt einfach Kinderspielzeug für gewisse Altersgruppen zu produzieren, dem konservativen Oldschool-Ansatz gefolgt: Puppen sind für Mädchen, Schwerter für Jungs. Dem Konzern mag diese Strategie Gewinn bringen, progressiv ist sie keinesfalls.

Abseits davon hat Hasbro in allen Bereichen etwas für das anstehende Weihnachtsgeschäft im Köcher. Während ich den App-Wahn, der aktuell auch bei Hasbro Einzug hält, fragwürdig finde, bin ich besonders gespannt auf die individualisierbare Monopoly-Variante: An dieser können sich Jungs und Mädels wohl in gleichem Maß erfreuen.