Hero Defense Test (PS4): Tower Defense mit Hindernissen

von Mandi 25.12.2018

Mit Hero Defense wagen Happy Tuesday und Headup Games den Vorstoß in das Tower Defense-Genre. Was diesen Titel von seinen Tablet-Cousins unterscheidet und ob er sein Geld wert ist, lest ihr hier in diesem Review!

Passt gut auf: Die Story von Hero Defense

Wenn man bei einem Tower-Defense-Spiel schon mal mit der Geschichte beginnt, ist sie wohl besser eure Zeit wert. Der fiese Graf Nekrosis greift gerade eine Stadt an und hat sie bis auf die Grundfesten zerstört. Warum? Nun, es geht um nichts anderes als Macht und Herrschaft – und dabei helfen ein Adelstitel sowie abgebrannte Hütten enorm. Doch ein furchtloser Held stellt sich ihm entgegen, und der Armbrustschütze namens Jack ist niemand Geringerer als der Sohn von Graf Nekrosis!

Ihr seht also, die Geschichte beginnt mit einem großen Potenzial, was das Drama anbelangt. Je weiter ihr in der Story fortschreitet, umso mehr Mitstreiter schaltet ihr frei, wie etwa den Magier Barrows oder die mit Bomben werfende Sam Hain. Auch Jane Doe und Wylde, der (man glaubt es kaum!) ein wilder Krieger ist, gesellen sich im Verlauf des Spiels noch zu eurer illustren Runde. Hero Defense bietet euch 14 Stages, die ihr in vier Schwierigkeitsgraden bestreiten dürft. So viel zum Spiel!

Was ist eigentlich Tower Defense?

Während klassische TD-Spiele mit tatsächlichen Türmen bestritten werden, bringt Hero Defense einen kleinen Twist in das Genre. Anstatt Jack und Konsorten als Türme darzustellen, sind sie tatsächliche Charaktere, die jederzeit ihre Position verändern können. Innerhalb einer gewissen Reichweite richten sie ihren gewissen Schaden an, und anhand eurer Strategie gilt es, Wellen von abgezählten Feinden zu besiegen, bevor sie eure Basis erreichen. Wie gesagt dürft ihr die Helden jederzeit bewegen, allerdings war das noch nicht alles.

Hero Defense hat nämlich auch unterschiedliche Schadenstypen in petto, und manche Gegnerhorden können nur von einzelnen Figuren wirklich effektiv bekämpft werden. Hierzu werden euch immer Farben angezeigt, um euch das Planen so leicht wie möglich zu machen. (Auch in Ordnung: Einfach die effektive Figur immer mit dem Anführer der Feindeshorde mitgehen lassen, um so einen Gegner nach dem anderen zu beharken.) Eine falsche Strategie wird natürlich mit einem Game Over-Bildschirm quittiert.

Noch mehr Kräfte, noch mehr Power

Die Grundlagen von Hero Defense sind somit erledigt, jetzt geht es ans Eingemachte. Um eurem fiesen Vater das Handwerk zu legen, könnt ihr auch die angegriffene Stadt wieder aufbauen, und mit der Akademie, der Schmiede, dem Rathaus und der Bank gibt es einiges, womit ihr euch verstärken könnt. Sei es jede einzelne Figur, die Ausrüstung oder benutzbare Goodies – so gut wie alles in Hero Defense lässt sich verstärken. Das wird auf höheren Schwierigkeitsgraden auch bitter nötig, wenn ihr nicht ins sprichwörtliche Gras beißen wollt.

Auf den verschiedenen Maps finden sich da und dort Schreine, die entweder eure Figuren schneller machen, verstärken oder mit mehr Reichweite versehen. Ein Eiszauber bremst die Gegner vorübergehend, und eine Feuerbombe richtet ordentlich Schaden an. Hilft alles nichts mehr, kann mit der Quadrat-Taste auch ein wütender Mob aus der Stadt entsandt werden, der die aktive Welle bekriegt. Eure HeldInnen bekommen auch Erfahrungspunkte, mit denen ihr die figur-eigenen Talente stärken dürft.

Die technische Seite von Hero Defense

Die Theorie des Spiels klingt wirklich gut, und es hebt sich auch angenehm von der Masse der iPad-Tower Defense-Games ab. Doch dann war da die Grafik: Es scheint, als hätte das Team hinter Hero Defense noch nie etwas von Kantenglättung oder Full HD-Auflösung gehört. Leider wirkt alles ein wenig verwaschen, und die Effekte sind sehr zurückhaltend. Nicht nur das, die Untertitel sind auch so minimal, dass es keine Freude ist, sie überhaupt aktiviert zu haben. Skalierungsoptionen gibt es nicht.

Auch die Soundkulisse von Hero Defense ist etwas unterwältigend. Natürlich können Zombies nur auf eine gewisse Art das Zeitliche segnen, und wenn ihr 100x den selben Angriff miterlebt, muss der natürlich auch immer gleich klingen. Die Steuerung ist etwas hakelig geraten, es scheint, als werden eure Eingaben stets leicht verzögert umgesetzt. Auch kleine Ruckler sind dann und wann zu bemerken – und das auf einer PS4 Pro. Woran das liegt, vermag ich nicht beurteilen, ein heißer Tipp ist aber der fehlende Feinschliff.

Fazit zu Hero Defense: Ganz nett, aber da fehlt was!

Ich habe mich wirklich auf Hero Defense gefreut, da ich schon am Tablet einige Games solcher Machart gespielt habe. Natürlich erwarte ich mir von einer PS4 dann eine bessere Optik, mehr Effekte und insgesamt einfach einen Wow-Effekt. Hero Defense hat mir aber nicht viel von dem gegeben, was ich mir versprochen hatte. Fünf verschiedene Helden? Okay. Herausforderungsoptionen, die sowohl Schwierigkeitsgrad als auch Belohnungswert erhöhen? Schon öfter mal gesehen.

Begonnen hat alles bei der teils echt schwachen Grafik und bei der miesen Skalierung der Untertitel, bis hin zu der erschreckend holprigen Kameraführung: Was ihr seht, erzählt auf keinen Fall die ganze Geschichte im Bezug auf Hero Defense. Der Ausbau der Stadt und der einzelnen Häuser hält euch bei der Stange, und die Story ist auch in Ordnung. Das Problem mit Hero Defense: Es ist halt nur ein weiterer, recht uninspirierter Tower Defense-Ableger ohne originielle, eigene Ideen (auch für PC auf Steam erhältlich). Schade drum.

Wertung: 6.0 Pixel

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