HeroQuest Basisspiel Test: Extravagantes Abenteuer mit DM für bis 5 Personen

von Mandi 22.03.2025

Mit dem HeroQuest Basisspiel bekommt ihr alles, um die Neuauflage des Klassikers von 1989 in voller Pracht zu erleben!

Hasbro Pulse bringt mit dem HeroQuest Basisspiel einen absoluten Klassiker zurück auf den Spieltisch. Dieses legendäre Fantasy-Abenteuerspiel hat viele Brettspiel-Fans in den letzten Jahrzehnten begeistert und kehrt mit verbesserter Qualität zurück, ohne seine ursprüngliche Magie zu verlieren. Doch worum geht’s, und wie wird gespielt? Das sehen wir uns in unserem Testbericht an!

Über HeroQuest Basisspiel

Im HeroQuest Brettspiel arbeiten die Heroen zusammen, um epische Herausforderungen zu bestehen, Schätze zu finden und die Mächte des Bösen zu besiegen. Bei diesem semi-kooperativen Brettspiel schlüpft jemand von euch die Rolle von Zargon, dem Spielleiter, während vier mythische Heroen (Barbar, Zwerg, Elfe und Zauberer) sich verbünden, um in einem Labyrinth voller Monster und unheimlicher dunkler Kerker spannende Abenteuer zu bestehen. Dank wirklich gut gemachter Illustrationen und mehr als 65 detaillierten Miniaturen taucht die Gruppe in eine Welt der Fantasie ein. Das Spiel enthält 14 Herausforderungen, und da ihr auch eure eigenen Abenteuer erschaffen und selbst Geschichten erfinden kann, sind dem Spielspaß keine Grenzen gesetzt. Es gibt übrigens auch eine etwas abgespecktere (und günstigere) Version des Spiels, sie haben wir hier getestet!

Die offizielle Hasbro Pulse-Website von Avalon Hills HeroQuest verspricht ein episches Abenteuer in einer Fantasy-Welt voller Monster, Schätze und dunkler Verliese. Worum geht es? Um dem Bösen zu trotzen, müssen die Spieler*innen zusammenarbeiten und ihre Charaktere geschickt einsetzen! Diese Heroen müssen sich verbünden, um Aufgaben zu meistern, Schätze zu bergen und letztendlich das Böse zu besiegen. Das Spiel ist für 2 bis 5 Spieler*innen ab 14 Jahren geeignet. Sehr geschickt wäre es, wenn ihr immer zu fünft spielen würdet – andernfalls übernehmen einzelne Personen einfach mehr Aufgaben. In unserem Testfall, wir haben zu zweit gespielt, steuerte jeder von uns zwei Charaktere, und die Aufgabe von Spielleiter Zargon übernahm die offizielle HeroQuest-App! Sie ist in vielen Sprachen erhältlich, doch die Sprachausgabe bleibt rein auf Englisch.

Die Story des Spiels

Das Königreich wird von dunklen Mächten bedroht. Der böse Zauberer Zargon und seine Horden von Monstern verbreiten Angst und Schrecken. In dieser düsteren Zeit ruft der weise Mentor, der Berater des Königs, vier tapfere Heroen zusammen, um sich der Bedrohung zu stellen. Ihr schlüpft in die Rollen dieser Heroen und werdet auf gefährliche Missionen geschickt, die euch durch finstere Verliese, geheimnisvolle Katakomben und verlassene Burgen führen. Jedes der 14 Abenteuer im Grundspiel stellt euch vor neue Herausforderungen und Aufgaben. Mal müsst ihr einen gestohlenen Schatz zurückholen, mal einen gefangenen Verbündeten befreien oder ein magisches Artefakt finden, bevor es in die falschen Hände gerät. 

Die Missionen bauen aufeinander auf und bilden eine zusammenhängende Kampagne, die euch immer tiefer in die Welt von HeroQuest eintauchen lässt. Doch aufgepasst – Zargon lauert hinter jeder Ecke und schmiedet finstere Pläne, um euch zu vernichten. Jedes Abenteuer ist ein Kampf auf Leben und Tod, wenn ihr nicht aufpasst und klug spielt. Es liegt an euch, das Reich vor dem Untergang zu bewahren und die Mächte des Bösen in ihre Schranken zu weisen. Doch auch abseits der offiziellen Geschichten könnt ihr einfach selbst kreativ werden und dem Game eure ganz eigene Story verpassen – hier werden die Grundsteine für die nächsten Spielleiter, auch in ganz anderen Systemen, klug und zugänglich gelegt! Packen wir das Brettspiel erst mal aus:

Der Aufbau von HeroQuest

Sehr früh wird klar, dass HeroQuest allen Personen am Tisch eine bestimmte Rolle zuweist. Während Zargon die Kontrolle über die Spielwelt und die Monster hat, müssen die Gruppenmitglieder mit ihren einzigartigen Fähigkeiten zum Erfolg der Mission beitragen. Der Barbar ist stark im Nahkampf, der Zwerg robust und zäh, die Elfe schnell und geschickt, während der Zauberer mächtige Zaubersprüche wirken kann. Diese Kombination aus unterschiedlichen Charakteren sorgt für abwechslungsreiches, taktisches Spiel und fördert die Kommunikation und Zusammenarbeit. Nachdem alle ihre Spielfiguren ausgesucht haben, beginnt das Abenteuer. Jeder Held besitzt unterschiedliche Werte in Angriff, Verteidigung, Bewegungspunkten und Intelligenz.

Spielleiter Zargon richtet das Spielbrett gemäß der Karte des aktuellen Abenteuers ein, wobei jedoch nur die Räume und Monster aufgedeckt werden, die die Helden tatsächlich sehen können. Dies sorgt für Spannung und Überraschungsmomente. In ihrem Zug können die Helden sich bewegen und eine Aktion ausführen (nach Fallen oder Geheimtüren suchen, Gegenstände verwenden, zaubern oder angreifen). Nach den Heldenzügen ist Zargon an der Reihe und kann seine Monster bewegen und angreifen. Das Spiel verwendet Würfel mit Symbolen für Angriff und Verteidigung. Bei einem Angriff würfelt der Angreifer mit so vielen Angriffswürfeln, wie sein Wert angibt, und der Verteidiger mit seinen Verteidigungswürfeln. Jedes Schild, das der Verteidiger würfelt, blockiert einen Treffer des Angreifers.

Erkundung und Abenteuer

Ein besonderes Highlight ist die Erkundung des Verlieses selbst. Zu Beginn ist das Spielbrett zum allergrößten Teil leer, und nur der Eingangsbereich mit der Treppe ist sichtbar. Sobald die Gruppe eine Tür öffnet, deckt Zargon den dahinterliegenden Raum auf und platziert eventuelle Monster, Fallen oder Schätze. Dies sorgt für ein authentisches Dungeon-Crawler-Erlebnis, da ihr nie wisst, was hinter der nächsten Tür lauert. Die Spannung steigt mit jedem neu entdeckten Raum, und die taktischen Möglichkeiten erweitern sich ständig. Dabei bauen die Missionen aufeinander auf, und je weiter ihr kommt, umso mehr kommt auf euch zu. Jedes Abenteuer hat sein eigenes Szenario, seine eigenen Ziele und seinen eigenen Aufbau. 

Mal müsst ihr alle Monster in einem Verlies besiegen, mal einen bestimmten Gegenstand finden und sicher zum Ausgang bringen oder einen mächtigen Endgegner bezwingen. Die Vielfalt der Aufgaben sorgt dafür, dass keine zwei Abenteuer gleich sind und ihr immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt werdet. Ein besonderer Aspekt von HeroQuest ist die Möglichkeit, eigene Abenteuer zu erschaffen. Das Spielbuch enthält leere Karten, auf denen ihr eure eigenen Verliese entwerfen, Monster platzieren und Geschichten erzählen könnt. So ist der Spielspaß praktisch unbegrenzt, und selbst wenn ihr alle 14 vorgegebenen Abenteuer gemeistert habt, könnt ihr immer wieder neue Herausforderungen erleben.

Kämpfe und Charakterentwicklung

Stehen sich Helden und Monster gegenüber, wird es spannend. Je nach Charakter und Ausrüstung haben die Helden unterschiedliche Kampfwerte. Der Barbar ist der stärkste im Nahkampf und kann die meisten Angriffswürfel werfen, während der Zauberer körperlich schwach ist, dafür aber mächtige Zaubersprüche au  der Ferne einsetzen kann. Die Elfe ist beweglich und kann sowohl kämpfen als auch zaubern, und der Zwerg kann kämpfen und Fallen entschärfen. Das Kampfsystem ist simpel, aber taktisch. Der Angreifer würfelt seine Angriffswürfel, und für jeden Totenschädel, den er würfelt, verursacht er einen Schadenspunkt. Der Verteidiger würfelt seine Verteidigungswürfel, und jedes Schild blockt einen Schadenspunkt – nicht geblockte Schadenspunkte reduzieren die Lebenspunkte des Verteidigers. 

Ist ein Held auf null Lebenspunkte reduziert, ist er tot. Nur im exakt selben Zug kann er via Heiltrank oder -zauber geheilt werden, ansonsten war’s das! Im Laufe der Kampagne können die Helden stärker werden, indem sie Goldmünzen sammeln und damit in bessere Ausrüstung investieren oder neue Zaubersprüche erlernen. Schwerter, Rüstungen, Schilde und magische Gegenstände erhöhen die Kampfwerte und bieten zusätzliche Fähigkeiten. So entwickeln sich die Charaktere über mehrere Abenteuer hinweg und sind besser für die kommenden Herausforderungen gerüstet. Die eigene Figur von einem einfachen Abenteurer zu einem mächtigen Helden zu entwickeln, ist einer der besten Aspekte an HeroQuest.

HeroQuest Basisspiel beim Spieleabend

Ob die Rolle von Spielleiter Zargon nun von der Smartphone-App oder von einem Menschen übernommen wird, ändert kaum etwas am Spiel: Die Gruppe, die sich durch die Gewölbe und Missionen wagt, wächst binnen Minuten spürbar zusammen. Da wird miteinander gesprochen, Taktiken werden ersonnen, und die wohl überall engen Wege sind schnell verteufelt. Anfangs könnt ihr nämlich nur auf gerade angrenzende Felder angreifen, diagonal geht es erst später, und der Zauberer hadert so manches Mal mit einer unterbrochenen Sichtlinie. Da werden seine wertvollen Zauber, die er nur ein einziges Mal pro Herausforderung einsetzen darf, spärlich eingesetzt! Allerdings ist die „Spiellast“ meiner Meinung nach etwas ungleich verteilt – so, wie es auch bei D&D üblich ist.

Während die Gruppe sich größtenteils aufs Taktieren konzentrieren kann, muss die Spielleitung unzählige Elemente auf das Brettspiel auf- und wieder abbauen. Denn jedes Monster wird gesetzt und ist nach meist einer Runde wieder Geschichte, und der Dungeon wird in fast jedem Zug erweitert. Die Sichtlinie eurer Figuren bestimmt, was ihr seht – Türen, Tische, Truhen, Regale und Kamine werden dann ebenso aufgebaut wie die Monster zwischen Goblinoiden, Orks, Schrecken und anderen Ungetümern. Rasch stellt man sich dann die Frage, ob man die Spielrunden nicht dadurch kürzer gestalten kann, einfach auf dem iPad HeroQuest zu spielen. Schade, denn die Verarbeitungsqualität des HeroQuest Basisspiel (ob Karten, Brettspiel oder die Mini-Figuren) ist extrem hoch!

Fazit: Macht Laune, außer beim Preis

Hasbro Pulses und Avalon Hills‘ HeroQuest Basisspiel bringt eine Vielzahl von interessanten Spielmechaniken auf den Tisch. Zum einen ist natürlich der hohe Wiederspielwert zu erwähnen, da es nicht nur 14 verschiedene Abenteuer gibt, sondern auch die Möglichkeit für Motivierte, ganz eigene Kampagnen zu erschaffen. Und zum anderen ist die semi-kooperative Spielweise hervorzuheben, bei der die Helden zusammenarbeiten müssen, während Zargon versucht, ihre Pläne zu durchkreuzen. Kein Spieldurchlauf gleicht dem anderen, und das macht das Spiel so reizvoll. Die 65+ Miniaturen sind ein Highlight und tragen erheblich zur Atmosphäre bei. Die Qualität der Figuren ist beeindruckend und bietet auch ambitionierten Hobby-Malern eine gute Grundlage. Das Spielbrett mit seinen quadratischen Feldern ist funktional und übersichtlich, und die Illustrationen auf den Karten sind top.

Wie bei vielen komplexeren Brettspielen gilt auch hier: Die ersten Partien können etwas holprig sein, während ihr das Regelwerk verinnerlicht. Mit zunehmender Erfahrung läuft das Spiel jedoch immer flüssiger, und die anfängliche Regelkomplexität weicht einem intuitiven Spielfluss. Dass hier aber dann die immer gleichen Abkürzungen und Optimierungen vorgenommen werden, darf euch nicht weiter stören – eine clevere Gruppe nutzt die gegebenen Möglichkeiten gnadenlos aus. Eine Spielrunde respektive eine Mission dauert je nach Abenteuer zwischen 60 und 120 Minuten, was für einen ausgiebigen Spieleabend genau richtig ist. Sucht ihr nach einem kooperativen Fantasy-Abenteuer, das auch Minis beinhaltet, so kann ich das HeroQuest Basisspiel grundsätzlich empfehlen – nur die UVP von 129,99 Euro gilt es einmalig zu verdauen. Seid ihr bereit für ein Rollenspiel der anderen Art?

Wertung: 8.0 Pixel

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