HeroQuest: Der Aufbruch Test: Das bessere HeroQuest, oder nur kleiner?

von Mandi 22.03.2025

Hasbro Pulse und Avalon Hills bringen mit HeroQuest: Der Aufbruch eine budgetfreundlichere Variante des Fantasy-Brettspiels. 

Über HeroQuest: Der Aufbruch

Diese neue Version (zur offiziellen Website) richtet sich besonders an Einsteiger und bietet einen kostengünstigeren Zugang zur Welt von HeroQuest, ohne dabei auf den Spielspaß des Originals zu verzichten. Doch worum geht’s? Der Aufbruch ist genau das, was der Name verspricht – der Startpunkt eurer heroischen Reise. Für knapp 45 Euro bekommt ihr ein komplettes Spielerlebnis, das alle wesentlichen Elemente des HeroQuest-Universums enthält. Bei diesem semi-kooperativen Brettspiel übernimmt jemand von euch die Rolle von Zargon, dem Spielleiter, während die anderen als mythische Heroen – Barbar, Zwerg, Elfe und Zauberer – gegen bösartige Truppen kämpfen, wertvolle Schätze entdecken und finstere Dungeons erkunden. Besonders hervorzuheben ist das doppelseitige Spielbrett, das sich mit jedem Dungeon verändert und so für Abwechslung sorgt. 

Dabei bringt besonders der große Bossraum auf der neuen Brettrückseite interessante taktische Möglichkeiten ins Spiel. Die detailreichen Komponenten, darunter vier Heroen-Miniaturen und eine eindrucksvolle Drachenfigur, tragen zur immersiven Atmosphäre bei. Was ist nun der Unterschied zur regulären Basisversion mit seinen 60+ Mini-Figuren? Anders als beim teureren Basisspiel (hier geht’s zu unserem Test!) setzt Der Aufbruch bei manchen Figuren auf 2D-Pappaufsteller statt Plastikminiaturen, was den niedrigeren Preis ermöglicht, ohne das Spielerlebnis wesentlich zu beeinträchtigen. Die Grundmechanik bleibt jedoch unverändert und ist vollständig mit allen erhältlichen Erweiterungen kompatibel. Auch die Möglichkeit, die Spielleitung von der HeroQuest-Smartphone-App übernehmen zu lassen, funktioniert nach wie vor. Packen wir das Spiel zunächst mal aus!

Die Story des Spiels

Wie beim Hauptspiel werdet ihr in eine Fantasy-Welt voller Monster, Schätze und düsterer Verliese entführt. Der böse Zargon und seine Schergen verbreiten Schrecken im Königreich, und nur eine Gruppe mutiger Helden kann sich der Bedrohung stellen. Also schlüpft ihr kurzerhand in die Rollen dieser tapferen Abenteurer und begeben sich auf gefährliche Missionen in verwinkelten Kerkern und finsteren Höhlen. HeroQuest: Der Aufbruch bietet im Gegensatz zum Hauptspiel (mit 14 Quests) eine Kampagne mit 10 einzigartigen Abenteuern, die ebenfalls wieder sehr gut konzipiert sind.

Diese Abenteuer stammen vom renommierten Spieleautor Mr. Baker und bieten eine fesselnde, zusammenhängende Geschichte. Die Missionen sind so gestaltet, dass fünf davon auf dem klassischen Spielbrett und fünf auf der neuen Spielbrettrückseite stattfinden, was für zusätzliche Abwechslung sorgt. Besonders interessant ist die Einführung des Drachen Abraxus, der laut Berichten von Spielern eine zentrale Rolle in der Story einnimmt und für das vollständige Spielerlebnis unerlässlich ist. Diese neue Figur bringt frischen Wind in das HeroQuest-Universum und bereichert die Erzählung um ein mächtiges Fantasy-Element.

So wird gespielt

Die Spielmechanik von Der Aufbruch folgt dem bewährten Konzept des HeroQuest-Originals. Nachdem die Gruppe ihre Charaktere gewählt hat, leitet Zargon die Gruppe durch das Abenteuer. Alle Figuren verfügen über individuelle Werte für Angriff, Verteidigung, Bewegung und Intelligenz. Im Vergleich zum Hauptspiel gibt es kleine Änderungen – so startet der Zwerg etwa nun mit einer Axt als Standardwaffe. Der Spielablauf bleibt vertraut: Die Helden bewegen sich durch das Verlies, öffnen Türen, suchen nach Fallen und Geheimgängen und bekämpfen Monster. 

Nach jedem Heldenzug aktiviert Zargon seine Monster. Die Kämpfe werden mit speziellen Würfeln ausgetragen, wobei jedes gewürfelte Schild einen Treffer abwehrt. Das überarbeitete Regelwerk könnte man unter dem Strich betrachtet als übersichtlicher und zugänglicher beschreiben, was besonders Neulingen den Zugang erleichtern kann. Manche Zaubersprüche wurden angepasst, und auch, wenn sie im Original Sinn gemacht haben, so funktionieren sie auch in Der Aufbruch gleich gut oder gar besser. Ohne Direktvergleich würde es aber im Leben nicht auffallen.

Mehr zum Abenteuer

Die zehn Herausforderungen in HeroQuest: Der Aufbruch bieten eine kompakte, aber dennoch vollständige Kampagne. Das Abenteuer ist mit seinen Missionen sorgfältig aufeinander aufgebaut und führt die Gruppe schrittweise in die Welt und Mechanik von HeroQuest ein. Dabei wird das neue doppelseitige Spielbrett clever genutzt – die ersten Abenteuer spielen auf dem bekannten Dungeon-Layout, während spätere Quests die neue Rückseite mit ihren einzigartigen Räumen nutzen. Dabei gibt es einen Vielzahl von vielen neuen Ideen, die fast durchwegs für gute Laune sorgen. 

Besonders die kreativen Aufgaben machen richtig Spaß, und das zieht sich bis zum Ende: Der Drache Abraxus lässt euch nämlich bis zum Schluss im Unklaren darüber, was jetzt die beste Taktik sein möge. Außerdem gibt es neue Schätze und neue Artefakte abzustauben. Damit nicht genug, auch hier gibt es die Möglichkeit, nach Abschluss der offiziellen Kampagne eigene Abenteuer zu gestalten oder zu den großen Erweiterungen zu greifen, die vollständig kompatibel sind. Bislang gibt es acht davon, manche sind Neuauflagen alter Erweiterungen, und andere völlig neu!

HeroQuest: Der Aufbruch in die Schlacht

Die vier klassischen Heldenklassen – Barbar, Zwerg, Elfe und Zauberer – kehren in Der Aufbruch zurück, sie alle mit ihren spezifischen Stärken und Schwächen. Der Barbar ist der geborene Nahkämpfer, der Zwerg robust in der Verteidigung, die Elfe beweglich und der Zauberer mächtig, aber physisch schwach. Das Kampfsystem wurde beibehalten, ist aber dank des überarbeiteten Regelwerks leichter verständlich. 

Besonders interessant sind die Begegnungen mit dem Drachen Abraxus, der überraschende Fähigkeiten besitzt und sogar durch Wände und über Monster hinweg angreifen kann – eine Besonderheit, die für spannende taktische Situationen sorgt. Die Charakterentwicklung funktioniert wie gewohnt über das Sammeln von Schätzen und das Verbessern der Ausrüstung. Das Game wirkt dabei irgendwie ausgewogener als das Original.

Fazit: Das ist die Version, die ihr sucht

HeroQuest: Der Aufbruch ist unter dem Strich die perfekte Eintrittskarte in die Welt des legendären Fantasy-Brettspiels. Mit einem Preis von rund 45 Euro bietet es einen deutlich günstigeren Einstieg als das fast drei Mal so teure Hauptspiel. Dabei macht es kaum Kompromisse beim Spielerlebnis – die zehn Abenteuer sind durchdacht gestaltet, die Komponenten hochwertig und das Spielgefühl authentisch. Besonders hervorzuheben ist das doppelseitige Spielbrett, das für zusätzliche Abwechslung sorgt, sowie die eindrucksvolle Drachenminiatur, die nicht nur optisch, sondern auch spielerisch einen Mehrwert bietet. Die Verwendung von Pappaufstellern für manche Figuren statt Plastikminiaturen ist ein akzeptabler Kompromiss, um den Preis attraktiv zu halten.

Wer nach dem Durchspielen der zehn Abenteuer Appetit auf mehr hat, kann problemlos zu allen verfügbaren Erweiterungen greifen, da dieses Game vollständig kompatibel mit dem restlichen HeroQuest-System ist. Zudem bietet das Spiel alle Werkzeuge, um eigene Abenteuer zu gestalten und so den Spielspaß unbegrenzt zu verlängern. HeroQuest: Der Aufbruch beweist, dass man nicht tief in die Tasche greifen muss, um ein vollwertiges Fantasy-Abenteuerspiel zu erleben. Es ist die ideale Wahl für Einsteiger, Nostalgiker mit begrenztem Budget oder alle, die HeroQuest erst einmal ausprobieren wollen. Mit seinem ausgewogenen Verhältnis von Preis und Leistung, den durchdachten Abenteuern und der hochwertigen Präsentation verdient Der Aufbruch meine klare Kaufempfehlung!

Wertung: 9.0 Pixel

für HeroQuest: Der Aufbruch Test: Das bessere HeroQuest, oder nur kleiner? von
Benachrichtigungen
Benachrichtige mich zu:
guest
0 Comments
neuste
älteste
Inline Feedbacks
View all comments