Höllisch schwer: Hellmut: The Badass from Hell (PC) im Test

von Mandi 26.02.2018

Mit Hellmut: The Badass from Hell kommt ein neuer Top-Down-Shooter in Retro-Optik auf uns zu. Warum dieser Titel sein Prädikat „höllisch“ verdient, lest ihr im Review!

Zur Story – oder auch nicht…

In Hellmut: The Badass from Hell müsst ihr euch nicht mit großartigen Storywendungen herumschlagen. Hier geht es rein um die Action, die ihr erleben werdet! Ihr seht euren Protagonisten Hellmut von einer isometrischen Vogelperspektive, und ihr könnt dieses Game entweder mit Tastatur oder mit einem Controller spielen. Nach meiner Testphase muss ich den Controller wärmstens empfehlen.

Gleich vorweg: In diesem Titel werdet ihr mit Horden von Gegnern konfrontiert. Abertausende von Bad Guys werden euch das Leben zur Hölle machen! Was euch übrig bleibt, sind nur eure Reflexe und eure hoffentlich guten Waffen. Ähnlich schießfreudig wie Broforce präsentiert sich Hellmut: The Badass from Hell, doch in den Anfängen lässt euer Protagonist schwer zu wünschen übrig.

Anders als ein namensgebender Badass seid ihr nichts anderes als ein schwebender Schädel, der sich durch Dungeons schießt. Im Tutorial erlernt ihr dann die Hintergründe des Hellmut (Hell Mutant). Das Auge von Ka-Ra erlaubt euch, da ihr es amüsiert habt, weiterzuleben. Doch warum ihr als Mutant euer Dasein fristet? Das ist egal, doch eröffnet euch ungeahnte Möglichkeiten!

Die euch offenen Optionen

Die ersten Mutationen, die ihr freischaltet, nennen sich Rat King und Stitchmonster. Der erste Charakter stellte einen Rattenkönig dar, der mit seiner Flinte Ratten verschießt. Als Spezialangriff streut ihr drei Ratten, die sich flink fortbewegen – ideal für Rückzugsgefechte in engen Räumen! Er hat etwas mehr Leben als Hellmut selbst und ist somit eine gute Wahl für die ersten Spielminuten.

Der zweite Mutant ist ein Frankenstein‘sches Monster. Passend mit der Punchline „It‘s Time for Hammer“ (wieso nicht Hammertime? Copyright?) wählt ihr diesen Charakter aus und stapft als Riese durch die Stage. Mit 250 Leben könnt ihr euch schon wesentlich sicherer fühlen, dafür seid ihr auch langsam unterwegs. Das Stitchmonster wirft Hämmer auf die Feinde, und ein Ansturm-Tackle ist der Spezialangriff.

Nach und nach schaltet ihr in Hellmut: The Badass from Hell mehrere Mutationen frei. Dabei muss man festhalten, dass ihr als Mutant sterben könnt – wird beispielsweise euer Rattenkönig-Protagonist umgebracht, spielt ihr sofort an der selben Stelle als Hellmut weiter. Dafür könnt ihr euch in diesem Spieldurchlauf nicht mehr in den Rattenkönig verwandeln – seht es also als zweites Leben. Sterbt ihr jedoch als Hellmut, obwohl ihr eine Mutation übrig hättet, seid ihr sofort Geschichte.

Das Leveldesign & die Gegner

Hellmut selbst ist leider nicht das Gelbe vom Ei. Mit mageren Lebenspunkten und einer schwächlichen Laserkanone ausgestattet ist eure Schädelfigur wahrlich ein Trauerspiel! Ihr müsst euch daher schon fast auf die Mutationen verlassen, um im Spiel wirklich weiterzukommen. Es schadet jedoch nicht, auch die Steuerung des Hellmut zu meistern!

Denn während der Protagonist nur im Ausnahmefall (lest: Tod eurer Mutation) gespielt werden muss, kann er dank seiner Spezialattacke doch für Überraschungen sorgen. Das ist bitter nötig, denn die Gegner sind zahlreich und immer wieder für Flüche eurerseits gut. Da teleportieren sich Magier hinter euch und greifen euch unerwartet an, da gibt es zielsuchende Fledermaus-Geschosse … ja, euer Leben wird schnell zur Neige gehen.

Die Maps sind immer gleich aufgebaut. Da reiht sich Raum an Raum, die Dekoration ist nicht gerade ausgefeilt, doch das macht auch nichts. Im Eifer des Gefechtes überseht ihr sogar, dass es explodierende Fässer oder Giftfallen gibt. In den Dungeons erwarten euch dann das Auge von Ka-Ra (für Spezialherausforderungen), ein Shop (zur nötigen Heilung und Ausstattung) sowie das Ende der derzeitigen Stage.

Hellmut: The Badass from Hell – knackig!

Es wurde ja schon mehrmals gesagt: Euch werden Monsterhorden erwarten. Ihr werdet eingekreist, umzingelt, in Fallen gelockt und immer wieder umgebracht. Wenn ihr mit den regulären Stages zurecht kommt, überrascht euch das Auge von Ka-Ra mit unglaublich fiesen Challenges. Schafft ihr ein paar Stages, kommt ein Bosskampf auf euch zu. Diese Boss-Schlachten sind fast schon einfach im Vergleich zu den Dungeons.

Denn während ihr bei Bosskämpfen ohnehin schon konzentrierter seid und euch auf Verhaltensmuster einstellt, ist der Rest von Hellmut: The Badass from Hell einfach nur überwältigend. Kleinste visuelle Hinweise sind zu beachten, mein Lieblingsfeind sind mit Abstand die untoten Magier! Bringt ihr diese um die Ecke, verfallen sie in einen kleinen blauen Totenkopf. Diesen gilt es aber nochmals zu zerstören, da sie ansonsten wieder auftauchen und euch dann unerwartet zu Leibe rücken…

Ihr müsst schon ein paar Spielstunden in Hellmut: The Badass from Hell investieren, bevor ihr überhaupt zum ersten Bosskampf kommt. Es ist eine Kunst für sich, drei bis vier Stages nacheinander zu schaffen, geschweige denn eine zusätzliche Mutation freizuschalten! Wenn ihr euch nach einer Herausforderung sehnt, dann habt ihr hier den idealen Titel gefunden. Alle anderen müssen sich den Kauf mehr als zweimal überlegen.

Fazit zum Spiel: Schwer um der Schwierigkeit willen

Hellmut: The Badass from Hell ist ein netter Indie-Titel geworden. Ihr bekommt genau das, was versprochen wird: Schräges Leveldesign, knallbunte Schlachten und ein sauschweres Gameplay. Verschiedene Mutationen runden das Gesamtbild gelungen ab, wobei ihr nur mit zwei Mutationsmöglichkeiten startet. Ungeübte SpielerInnen werden vermutlich niemals eine weitere freischalten können, so schwer ist das Spiel.

Das liegt aber kaum an der Steuerung des Titels, denn mit einem Controller kommt ihr mit Hellmut: The Badass from Hell bestens zurecht. Mit der Tastatur hatte ich gerade mal Nerven für 20 Minuten Gameplay, so gefrustet war ich danach. Frustresistenz ist eine Eigenschaft, die ihr auf alle Fälle braucht! Zusätzlich müsst ihr noch Freude daran haben, pixelige Top-Down-Shooter zu spielen. Wenn diese Tatsachen zutreffen, ist Hellmut: The Badass from Hell euer Spiel!

Die getestete Version 0.98 wird vermutlich (hoffentlich!) noch beim Update auf Version 1.0 eine Anpassung des Schwierigkeitsgrades bekommen. Spielbar ist Hellmut: The Badass from Hell auch jetzt schon, aber wenn sogar Shooter-Experten nach zwei Bosskämpfen das Zeitliche segnen (ihr habt nur wenige Leben!), ist da vermutlich der Wurm drin. Für Hardcore-ÜberlebenskünstlerInnen sei dieses Spiel wärmstens empfohlen, alle anderen sollten entweder üben oder etwas anderes zocken.

Wertung: 6.0 Pixel

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