HONOR Magic6 Pro Test: Magische Momente, immer dabei

von Mandi 01.09.2024

Kommt das beste Android-Smartphone bislang aus einer unerwarteten Ecke? Das HONOR Magic6 Pro schickt sich an, einiges zu bieten!

Über das HONOR Magic6 Pro

Auf der offiziellen Smartphone-Website von HONOR überschlägt man sich geradezu mit Lob. Denn das Magic6 Pro hat nicht weniger als fünf Erstplatzierungen beim DXOMARK-Test abgeräumt, und zwar in den Bereichen Akku, Bildschirm, Selfies, Audio und Kameras. Das kann sich durchaus sehen lassen, denn diese Bereiche sind im Prinzip das Wichtigste bei jedem Smartphone! Generell ist ganz schön viel der modernsten Technik im Smartphone verbaut, das wird beim Durchlesen der Website rasch ersichtlich. Der Hersteller ist zu Recht stolz darauf, was sich alles im Gerät befindet. Damit auch sonst nichts ins Handy gelangt, hat das Smartphone einen IP68-Staub- und Wasserschutz spendiert bekommen.

So ist das Gerät auch vor dem Untertauchen geschützt – da sollte im Alltag absolut nichts passieren! Da es sich um ein Smartphone im Jahr 2024 handelt, gibt es auch jede Menge Künstlicher Intelligenz, der Hersteller führt da die HONOR AI Bewegungserfassung bei der Fotografie an. Weiters gibt es eine starke Kamera mit ganzen 180 MP Auflösung, und diese Falcon-Kamera bietet zudem einen 10x Zoomfaktor sowie eine selbstjustierende Blende zwischen f/1.4 und f/2.0. Zudem kann das Gerät mit bis zu 80 Watt aufgeladen werden und bietet den derzeit besten Chip im Android-Lager an, den Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3. Hier wird also nichts weniger als Flaggschiff-Niveau versprochen – bei einer UVP von 1.299,- Euro ist das auch zu erwarten. Packen wir das Gerät in Epi Green doch erst einmal aus!

Anfassen erlaubt

Auch, wenn der Trend mittlerweile ein wenig in die Jahre gekommen zu sein scheint, so verjüngen sich auch beim aktuellen HONOR Magic6 Pro die seitlichen Kanten. Sie machen Platz für ein gebogenes Display, das so fließend in den Metallrahmen überläuft und geschickt den schwarzen Rahmen des OLED-Bildschirms verbirgt. Der Edelstahlrahmen gibt dem Smartphone Halt und verbindet die gläserne Front mit dem Rücken. Im Falle dieses Smartphones in Epi-Grün ist dieser ganz leicht gummiert und besitzt eine grasartige, fasrige Haptik. An der Rückseite prangt dann im oberen Drittel recht wuchtig die Kamera-Insel, die keinen Hehl aus ihren großen Objektiven macht.

Dreieckig angeordnet befinden sich dort die Periskop-Telefotokamera, das Weitwinkelobjektiv sowie die Ultraweitwinkellinse. Sie genehmigen sich den Platz, den sie auch benötigen. Der Edelstahlrahmen hingegen verfügt nur über die notwendigsten Aussparungen – an der rechten Kante sind dies der Standby-Knopf und die Lautstärkeregelung, oben seht ihr einen Lautsprecher, ein Mikrofon und einen Infrarot-Blaster, und an der Unterkante gibt es den SIM-Schacht, ein Mikrofon, einen Lautsprecher und die USB-C-Buchse vorzufinden – links ist clean. Am Display selbst ist nur Screen zu sehen, abgesehen von einer länglichen Pille am oberen Rand, hinter der sich die Kamera und der Tiefensensor verstecken. Und: Das Display ist von einer Folie geschützt. Darauf wischt es sich nicht ganz so adrett wie auf Glas.

Honor Magic 6 Pro

Hallo, MagicOS 8.0

Los geht’s! Android 14 heißt hier einfach MagicOS 8.0, und dementsprechend einfach läuft die Erstkonfiguration des Smartphones. Habt ihr alles hinter euch gebracht, erwartet euch das Gerät schon voller Inbrunst. Am Homescreen hatte ich dann eine Kombination aus Apps, Ordnern zum Öffnen und Schnellzugriffs-Vorschläge, darin haben sich die HONOR-eigenen Apps wie Galerie, Health, Galerie, Kalender, Uhr, Notizen, Dateien, Systemmanager und auch die Einstellungen verschanzt. Interessant dabei: Wenn ihr da auf ein doch kleiner dargestelltes Icon tippt, öffnet sich die zugehörige App augenblicklich ohne des vorherigen Öffnen des Ordners. Eine nützliche Abkürzung, sofern man sie erst einmal verinnerlicht hat!

Wie allerdings nicht anders von einem Flaggschiff zu erwarten ist, steht euch das Smartphone bei der Nutzung des Geräts absolut niemals im Wege. Die Kombination aus höchst potentem Prozessor, dem 120 Hz-Bildschirm und seinem leichtgewichtigen Android-Skin stellt sicher, dass ihr auf gar nichts lange warten müsst. Gelegentliche oder Office-Nutzung sind daher absolut keine Herausforderung für das HONOR Magic6 Pro – einmal eingerichtet verrichtet es seine Aufgaben tadellos und ohne jeden Ruckler. Die interessant geriffelte Rückseite unseres Testgeräts in Epi Green sorgt dabei für eine gute Griffigkeit: Zu keinem Zeitpunkt hatte ich jemals das Gefühl, dass mir das Smartphone aus der Hand rutschen könnte.

Starke Nutzung des Magic6 Pro

Das Gerät leistet sich auch keinen Ausrutscher, wenn es um volle Belastung geht. Denn während das Produkt dank seinem Akku locker an oder über zwei Tage durchhält, wenn ihr es nur wenig benutzt, sieht die Sache klarerweise bei Vielnutzung ein wenig anders aus. Doch auch in diesem Nutzungsfall schlägt sich das HONOR Magic6 Pro hervorragend und bekommt einige Stunden On-Screen-Time zusammen! Das Wichtigste jedoch: Auch die Performance stimmt. Die Wärmeentwicklung hält sich dabei im Rahmen, und doch, wenn das Gerät stellenweise wärmer wird, so bleibt die Leistung in Spielen relativ konstant. Wollt ihr also ein Smartphone für Spiele, liegt ihr hier auf jeden Fall nicht verkehrt.

Einen großen Anteil daran hat selbstverständlich die verbaute Adreno 750-Grafikeinheit, die derzeit das Beste ist, was das Android-Land zu bieten hat. Sie ist Teil des Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3-Chipsatzes und sorgt dafür, dass ihr in fast allen Games an der 60 Bilder pro Sekunde-Grenze kratzt oder sie übertrefft. Spielen in 120 fps war mir nicht möglich, darauf lege ich selbst aber auch keinen Stellenwert: Zu sehr zieht dieser Trend am Akku, und das im Austausch gegen nur kaum merkliche Qualitätssteigerung. Am Smartphone ist das fehl am Platz! Damit der Spaß dann auch kein Ende hat, wenn der Akku schwächelt, bietet das HONOR Magic6 Pro eine Schnellladung mit bis zu 80 Watt an.

Die Kameras, die Kameras

Wenden wir uns den großen Punkten des Smartphones zu, und natürlich spreche ich da von den Kameras. Das HONOR Magic6 Pro bietet dabei drei große Sensoren an, namentlich sind das eine Periskop-Telefotokamera mit bis zu 180 MP Auflösung, eine Weitwinkel-Kamera mit optischer Bildstabilisierung und eine Ultraweitwinkel-Linse ohne optische Bildstabilisierung. Für Interessierte: Mit der Hauptkamera ist mit der entsprechenden Einstellung ein Bild mit bis zu 16384 x 12288 Bildpunkten möglich. Natürlich ist das nur im äußersten Ausnahmefall ratsam, was Speicherplatz und Bildqualität angeht. Aber wer es braucht, kann das Gerät in diese Richtung durchaus ausreizen! Alle Objektive verlassen sich auf Pixel Binning, und digital wird bis zu 100fach Zoom möglich. 

Auch die Frontkamera löst mit 50 MP auf und bietet daher so wie auch die anderen Linsen eine sehr gute Qualität. Sowohl bei Lichtstärke, Schärfe (no na ned) und Farbtreue schlägt sich das HONOR Magic6 Pro sehr gut. Einzig und allein der Beauty-Filter bleibt eine Sache, die höchstwahrscheinlich immer im Auge der Betrachter*innen zu bewerten ist. Auch die Low-Light-Performance der Kameras schlägt sich wirklich gut – für ein Flaggschiff mit 1.299,- Euro UVP ist das aber auch mehr Standard denn Überraschung. Dementsprechend ist es Jammern auf hohem Niveau, wenn bei manchen Kanten das Pixel Binning sichtbar wird oder die Selfie-Kamera in finsteren Gefilden nicht ganz mit den Kolleginnen an der Rückseite mithalten kann. Alles in allem macht das Gerät einwandfreie Bilder. Top!

Die Sache mit den Updates

Das HONOR Magic6 Pro hat jetzt schon so manche kreative Idee parat, was KI angeht. Sein Magic Portal lässt euch Inhalte aus dem Bildschirm ziehen (besser gesagt, an den Bildschirmrand), und dann schlägt das Smartphone Apps vor, die ihr damit nutzen könnt. So kann eine aus einer Mail oder dem Browser markierte Adresse direkt nach Google Maps gezogen werden und die Navigation dorthin startet sofort. Fotos hingegen können direkt zu passenden Social-Media-Apps oder anderen Programmen gezogen werden. Habt ihr euch erst einmal daran gewöhnt, ist es eine sehr nette Abkürzung, vor allem, wenn ihr immer wieder die selben Arbeitsschritte mit dem Smartphone erledigt. 

Irgendwann soll noch ein lokales LLM (Large Language Model), welches auf Llama 2 basiert, per Update nachgeliefert werden. Das soll dann ähnlich wie ChatGPT, Copilot und dergleichen funktionieren, allerdings ganz ohne Anbindung ins Internet auskommen. Warten wir’s ab! Die auf dem MWC 2024 gezeigte Augensteuerung ist ebenfalls noch nicht final, soll aber auch per Update kommen. Neben den üblichen System-Apps installiert HONOR auch ein paar Drittanbieter-Apps wie Facebook, TikTok und WPS Office vor, diese lassen sich jedoch alle deinstallieren. Mit Sicherheitspatches wird das Magic6 Pro fünf Jahre versorgt und dies soll monatlich geschehen. Ob dieses Versprechen gehalten wird? Ende August 2024 hatten wir den Stand vom 1. Juli 2024 drauf – nicht ganz so wie versprochen.

HONOR Magic6 Pro im Alltag

Was ist bei der täglichen Nutzung so aufgefallen? Wie für Flaggschiff-Modelle üblich ist es die Haptik, die sich angenehm hervortut. Der lineare Vibrationsmotor sorgt für ein glas-artiges und recht gut spürbares haptisches Feedback. Dabei ist er nicht zu laut – das ist bei günstigeren Modellen recht gern ein Knackpunkt. Zudem bietet das HONOR Magic6 Pro wieder Knöchelgesten, einen Einhandmodus, berührungslose Gesten und einiges mehr. Falls ihr euch also damit gerne beschäftigt, gibt es hier viel zu testen! Die Adreno 750 liefert eine hohe Performance und ist momentan die wohl schnellste GPU in einem Smartphone. Das macht das Gerät auch zu einer Empfehlung für Vielspieler*innen.

Falls ihr auch Worte zu den integrierten Lautsprechern lesen wollt, bitte sehr: Die beiden Lautsprecher des HONOR Magic6 Pro stellen eine vergleichsweise gute Klangbühne her. Sie ist als ausbalanciert zu bezeichnen, und selbst tiefe Töne sind relativ präsent. Bei mittlerer Lautstärke ergibt sich eine ordentliche Soundkulisse, welches sich durchaus auch für längere Sessions eignet. Dreht ihr dann allerdings noch weiter auf (jenseits der 70 bis 80 Prozent), dann wird es schon grenzwertig. Denn hohe Töne beginnen leicht zu übersteuern, und die tiefen Töne verschwimmen im gesamten Sound ein wenig. Dafür ist aber kein Smartphone der Welt gedacht, also führt das auch zu keiner minderen Wertung!

Die Technik des Geräts

Hier wenden wir uns dem Datenblatt des Smartphones zu. Zwei Farben (Epi-Grün und Schwarz) sind verfügbar, am Rest ändert dies jedoch nichts: Der OLED-Screen misst 6,8 Zoll, bietet 1280 x 2800 Bildpunkte und wird von einem Snapdragon 8 Gen 3-Prozessor samt Adreno 750-GPU befeuert. Diesen beiden Komponenten stehen 12 GB RAM und 512 GB Speicherplatz zur Verfügung – davon könnt ihr etwa 485 GB verwenden. Drei Kameras (Weitwinkel, Ultraweitwinkel und Selfie-Cam) lösen mit 50 MP auf, und die Hauptkamera an der Rückseite bietet massive 180 MP Auflösung. Sie lässt sich auf Wunsch auch nativ nutzen.

Der Akku des HONOR Magic6 Pro fasst 5.600 mAh, was für zwei Tage Normalnutzung vollkommen ausreicht. Zudem kann das Smartphone mit bis zu 80 Watt kabelgebunden aufgeladen werden, kabelloses SuperCharging ist mit bis zu 66 Watt möglich. Ein entsprechender Ladeadapter ist nicht im Lieferumfang enthalten, den müsst ihr selbst mitbringen. Neben dem 5G-Mobilfunkstandard sind auch zwei SIM-Kartenplätze mit von der Partie, genauso wie WLAN, Bluetooth 5.3, eine Infrarot-Fernbedienung und eine Wasser- und Staubdichtheit nach IP68-Standard. Als Software kommt Android 14 zum Einsatz, und HONOR nennt es MagicOS 8.0.0.175 (im August 2024 aktuell). 

Das Fazit: Klasse Gerät unter 1.000,- Euro

Sehr spannend: Selbst, wenn die UVP bei 1.299,- Euro liegt, hat der Hersteller seit dem Marktstart immer eine Aktion in seinem Online-Shop laufen. Also könnt ihr euch das Smartphone um 999,- Euro kaufen, und mit gewissen Codes sogar günstiger. Zu diesem Preis kann ich euch das HONOR Magic6 Pro sehr ans Herz legen! Denn hier gibt es eigentlich nur Stärken zu vermelden: Sowohl der Bildschirm, die Leistung, die geschossenen Fotos, aber auch die Ausdauer des Geräts sind alles Pluspunkte. Selbst der Vibrationsmotor, an dem oftmals gerne gespart wird, sprüht hier nur so vor Qualität – selbst der Android-Skin ist leichtgewichtig und hochperformant. Wenn man schon das Haar in der Suppe sucht: Die Selfie-Cam hält trotz der selben 50 MP nicht mit den rückseitigen Objektiven mit (Lichtstärke!).

Weiters betreffend der Schutzfolie auf dem Screen, sie fühlt sich nicht ganz so gut an wie Glas und es gibt einige vorinstallierte Apps – sie lassen sich jedoch problemlos entfernen. Aber abgesehen davon macht das Smartphone so viel richtig. Es liegt gut in der Hand, ist nicht kopfschwer, und das Testgerät in Epi-Grün bietet eine sehr interessante Textur an der Rückseite. Die grasartige Haptik sorgt für einen sicheren Halt, und auch die Wärmeentwicklung ist als ingesamt in Ordnung zu betrachten. Der top-aktuelle Snapdragon 8 Gen 3-Prozessor mit seiner Grafikeinheit stellt auch fordernde Spieler*innen zufrieden, und insgesamt hat HONOR mit seinem Magic6 Pro ein ganz überzeugendes Gesamtpaket auf den Markt gebracht. Solltet ihr auf der Suche nach einem starken Gerät sein, das mit Optik, Technik und einem langen Atem aufwartet, seht euch dieses Produkt näher an! 

Wertung: 9.0 Pixel

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