Hotel Transsilvanien 3: Monster über Bord (Switch) im Test: Strategischer Reinfall
Der Film Hotel Transsilvanien 3 mit dem Untertitel Monster über Bord bekommt eine Videospiel-Adaption. Ob hier mit dem Herzen gearbeitet wurde, oder ob der Switch-Titel ein Produkt purer Geldgier ist, lest ihr in diesem Review! Hier geht’s zur offiziellen Website des Spiels.
Der Einstieg in Hotel Transsilvanien 3
Ihr erlebt hautnah mit, wie die Geschehnisse im Game überhaupt zustande gekommen sind. Allerdings dürft ihr keine animierten Zwischensequenzen erwarten. Viel eher wird euch in Form einer Bilder-Slide-Show dargestellt, warum die einzelnen Charaktere nun verstreut sind.
Das ist schon mal schade, doch wer weiß – vielleicht wurde die übrige kreative Schaffenskraft ja ins Gameplay gesteckt? Immerhin dürft ihr in Hotel Transsilvanien 3 zwischen zwei spielbaren Charakteren wählen. Vor jeder Stufe könnt ihr euch zwischen Drakula und Mavis entscheiden.
Auf den mysteriösen Verlorenen Inseln sind nun Frankenstein, Murray und Wayne gestrandet. Ihr müsst sie aus ihrem Dilemma befreien! Gut, dass ihr dafür kleine Helferlein habt, die im Spiel Impas genannt werden. Ihr müsst also die Inseln erkunden, neue Fähigkeiten freischalten und eure gesamte Truppe retten.
Pikmin 3, bist du‘s?
Mit kleinen Untertitel versät werdet ihr in der ersten Spielstunde mehr oder minder durch ein Tutorial geleitet. Das Prinzip des Games ist in Wahrheit schnell erklärt: Ihr müsst immer weiter und weiter kommen, ohne selbst etwas manipulieren zu können. Dafür darf euer Hauptcharakter Befehle erteilen.
Ihr könnt eurem Gefolge mitteilen, dass es stehenbleiben muss. Weiters könnt ihr eurer Gruppe befehlen, etwas Gewisses anzugreifen. Darüber hinaus könnt ihr euch entscheiden, ob ihr einzelne Impas auf etwas werft oder alle gemeinsam attackieren lasst. Hier ist euer Hirnschmalz gefragt, da nicht alle Impas überall etwas ausrichten!
Eure Impas unterteilen sich nämlich in unterschiedliche Arten. Während die eine Art beispielsweise Holz zerteilen kann, buddelt sich die andere durch Erdreiche hindurch. Alle können andere Lebewesen attackieren, und sämtliche Impas haben eine begrenzte Lebenskraft. Zwei Schläge später ist der Impa Geschichte.
Level für Level, Stage für Stage
Dabei ist das Gameplay in Hotel Transsilvanien 3 in einzelne Tage unterteilt. Jeder Tag hat ein Zeitlimit von etwa zehn Minuten, danach kehrt ihr automatisch zum Schiff zurück. Gibt es etwas zu transportieren (Edelsteine, Brückenteile oder dergleichen), benötigt ihr mehrere Impas dafür.
An gewissen Punkten dürft ihr Impas austauschen, zurückschicken oder erschaffen. Später im Spiel müsst ihr aufpassen, welche Impas ihr wohin schickt. Gewisse Fallen locken nämlich gewisse Impa-Arten in ihren sicheren Tod! Auch eure Hauptfigur ist vor Schaden nicht gefeit – zwei Schläge, und ihr werdet umgehend zum Schiff geschickt.
Habt ihr übrigens alle eure Impas im Kampf verloren, so macht der aktuelle Tag keinen Sinn mehr. Ihr bekommt am nächsten Tag wieder fünf Helferlein zur Seite gestellt, so könnt ihr im Prinzip niemals wirklich steckenbleiben. Fordernd ist Hotel Transsilvanien 3 dennoch – als Kinderspiel geht dieser Switch-Titel niemals durch.
Die Technik hinter dem Game
Die Untertitel, die Ladezeiten, die Schriftart sowie die Grafik an sich haben alle etwas gemein: Sie sind einfach nicht mehr zeitgemäß. Für einen Spieletitel, der im Jahr 2018 veröffentlicht wird, passt das Gesamtbild so absolut nicht zusammen. Auch die Soundeffekte sind auf der spartanischen Seite beheimatet.
So richtige Stimmung kommt beim Zocken dieses Spiels nicht auf. Dafür sorgen im Wesentlichen zwei Dinge: Die umständliche Steuerung und die unglaublich unselbständige KI der kleinen Impa-Wesen. Ihr zielt nämlich mit dem selben linken Stick, mit dem ihr auch lauft – um genauer zu spielen, müsst ihr zusätzlich eine Taste festhalten.
Dann sind da noch die Impas. Es ist schon klar, dass Unterlinge in Wahrheit kein großes Denkvermögen besitzen. Allerdings müsst ihr ihnen alle Aktionen befehlen, und einen Überlebensinstinkt haben die Tierchen auch nicht. Das Mikromanagement tötet da jeden Funken Spaß, den man mit dem Franchise Hotel Transsilvanien 3 haben kann.
Hotel Transsilvanien 3: Spielspaß über Bord
Selbst, wenn man über den Fakt hinwegsehen mag, dass dieser Titel ein vollständiger Klon von Pikmin 3 ist, es ist ein ziemlich trauriges Game geworden. Hotel Transsilvanien 3: Monster über Bord wartet mit PS2-Grafikniveau, spärlichen Soundeffekten und miserabler Steuerung auf.
Es ist zwar nicht möglich, komplett im Game steckenzubleiben, aber der Frustrationslevel ist dennoch sehr hoch. Habt ihr nicht die richtige Strategie für eine Stage, bestraft euch der Titel gnadenlos. Durch Versuch und Irrtum kommt ihr dann darauf – doch Geduld müsst ihr zeigen.
Habt ihr euch durch das Tutorial gekämpft, wartet immer wieder eine neue Überraschung auf euch. Allerdings sind diese Wendungen und Neuerungen nicht immer positiv – und meistens geht jede Verändung zulasten des Spielspaßes. Nicht mal Fans des Franchises sollten hier bedenkenlos zugreifen. Schade!