Huawei MatePad Pro im Test: Leistbares Multifunktions-Tablet
Ende Mai kommt das Huawei MatePad Pro zu uns in den Handel. Was dieser Tausendsassa mit einer UVP von 549 Euro so alles kann, lest ihr im Review!
Über das Huawei MatePad Pro
Das Huawei MatePad Pro in Midnight Grey ist ab Ende Mai im österreichischen Handel erhältlich. Für all jene, die das Tablet bis Ende Juni kaufen, gibt es ein Huawei Smart Magnetic Keyboard und einen Huawei M-Pencil kostenlos dazu. Diese Aktion läuft ab Verkaufsstart bis Ende Juni und gilt, so lange der Vorrat reicht. Dabei erwartet euch mit diesem portablen Computer ein starkes Stück Hardware, und der riesige Akku kann auch für Reverse Wireless Charging – also zum Aufladen eurer Geräte – verwendet werden. Mit einem eigenen Kühlsystem ausgestattet soll das Tablet auch bei hoher Belastung kaum warm werden.
Der Bildschirm des Tablets ist ein blickwinkelstabiles IPS-Panel mit verbesserter Farbwiedergabe und Bildschärfe. Weiters könnt ihr mit dem Huawei-Tablet auch Dateien von einem Huawei-Smartphone empfangen sowie verbessertes Multitasking genießen. So könnt ihr auf Nachrichten antworten, ohne aus der derzeitigen App aussteigen zu müssen, aber auch mit zwei Apps parallel arbeiten. Im Desktop-Modus könnt ihr bis zu acht gleichzeitig geöffnete Apps oder Prozesse ausführen – das klingt schon nach einem wahren Arbeitstier! Doch genug der Beschreibung, wie fühlt sich eigentlich das Tablet in der Hand an? Zuvor noch ein Trailer:
Ergonomie, Design und Bildformat
Das Huawei MatePad Pro misst laut der offiziellen Website des Geräts 24,6 x 15,9 x 0,7 Zentimeter. Die Breite ermöglicht es euch mit etwas Mühe, das Tablet in einer Hand zu halten. Das Bildformat von 16:10 sorgt dabei dafür, dass ihr im Hochformat gut im Web surfen könnt. Gerade Seiten mit unendlichem Scrolling, bei denen ihr immer weiter nach unten gelangt, profitieren davon enorm. Dabei fühlt sich das hochwertig verarbeitete Tablet sehr gut in der Hand an, und die Rückseite verspricht stets guten Halt. Wenn ihr das Huawei-Tablet dann ins Querformat dreht, habt ihr genügend Platz für ausreichend große Tasten auf dem Bildschirm.
Das Huawei Smart Magnetic Keyboard nutzt diesen Platz ebenfalls ideal aus, was euch das Leben leichter macht, wenn ihr viel tippt. Die abgerundeten Kanten und Ecken tun dem MatePad Pro richtig gut, so hat man das Tablet gerne am Abend auf der Couch in der Hand. Dabei wird das Design an den Kanten kaum unterbrochen, nur die Lautstärkewippe ragt an einer Ecke gemeinsam mit der Standby-Taste hervor. Der 10,8 Zoll große Bildschirm geht fast bis an die Ränder des Tablets, nur ein kleines Loch ist für die Frontkamera vorgesehen. Grade mal 5 Millimeter Rand gehen rund um das Bild – so muss ein modernes Tablet aussehen. Wie steht es um die Software?
Typisch Huawei: Aktuelle Software ohne Google
Auch das Huawei MatePad Pro ist keine Ausnahme – ihr bekommt die topaktuellste Android-Version 10 spendiert. Huawei hat darüber den EMUI-Skin 10.0.1 (10.0.1.177 zum Testzeitpunkt) gelegt, der für flüssige Animationen sorgt und euch bei manchen Aufgaben gut unterstützt. Eure Software bezieht ihr nicht über den Google Play Store, sondern über die immer größer und umfassender werdende Huawei AppGallery. Sie ist vorinstalliert und bietet euch sowohl bei der Ersteinrichtung als auch immer wieder zwischendurch neue Apps an, die euch interessieren könnten.
Der Sicherheitslevel der Android-Version war im Mai 2020 mit dem 1. April 2020 datiert, was sehr löblich ist. Allzu oft muss man bei Android-Geräten ewig auf Sicherheitsupdates warten, das ist bei Huawei nicht der Fall. Neu beim Huawei MatePad Pro ist übrigens der hauseigene PC-Modus: Anstatt das Tablet dann wie ein solches zu nutzen, könnt ihr dann bis zu acht Apps nebeneinander in einer Windows-artigen Ansicht betreiben. Der Clou daran ist, dass ihr auch eine Maus mit dem Tablet verwenden könnt, was das Gerät noch ein wenig näher an die tatsächliche Laptop-Funktionalität bringt.
Keine Hürden bei der Tablet-Nutzung
Das Huawei MatePad Pro zeigt sich wenig überraschend von seiner besten Seite. Dank der potenten Hardware im Inneren sind sämtliche Aufgaben ein Leichtes für das Tablet. Egal, ob ihr im Internet surft, euch Videos anseht oder mal eben eine Notiz eintippt, dieses Gerät hält locker Schritt. Es fällt auch auf, dass selbst bei intensiver Nutzung das Gehäuse des Computers kaum warm wird. Da macht Huawei vieles richtig, und es werden bis zu zwölf Stunden Akkulaufzeit bei Videowiedergabe versprochen. Bei gemischter Nutzung kommt ihr dieser Angabe auch nahe, und wer viele Spiele bei hoher Helligkeit spielt, wird die zehn bis zwölf Stunden nie erreichen.
Alles in allem erwartet euch also ein typisches Tablet-Erlebnis, das kaum ins Stocken gerät. Dennoch muss man nochmals das 16:10-Bildformat erwähnen, das im Hochformat wirklich gut funktioniert und das Internet klasse darstellt. Stellt ihr jedoch aufs Querformat um, etwa weil ihr das Smart Magnetic Keyboard verwendet, scheint es aber jedoch gefühlt zu wenig vertikalen Platz zu geben. Ihr scrollt plötzlich weitaus öfter, und vorher schmale Cookie-Einblendungen oder Werbungen nehmen auf einmal mehr Platz ein. Das ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, simuliert aber in Wahrheit die herkömmliche Laptop-Nutzung. Apropos Notebook, da war ja noch etwas!
Der PC-Modus: Tablet mal anders
Gerade in Verbindung mit dem Huawei Smart Magnetic Keyboard kann man sich gut vorstellen, das MatePad Pro auch als Notebook-Ersatz herzunehmen. Wenn ihr von der oberen Kante nach unten wischt, das Stiftsymbol drückt und den Desktopmodus auswählt, habt ihr plötzlich eine Windows-artige Benutzeroberfläche vor euch. Das Startmenü links unten fungiert dann als Abkürzung für den Sperrbildschirm, die Einstellungen und eine systemweite Suche. Die Taskleiste am unteren Ende präsentiert euch alle offenen Programme, und rechts unten habt ihr die WLAN-Verbindung, Uhrzeit und andere Dinge im Überblick.
Im hauseigenen Browser hat das Huawei MatePad Pro seine Stärken, und vor allem in Verbindung mit der Tastatur vermag das Erlebnis zu gefallen. Allerdings werden nicht alle Tastenkürzel unterstützt: Während etwa Alt-Tab zum Wechseln der Programme funktioniert, hilft euch Strg-T nicht beim Öffnen eines neuen Reiters im Huawei-Browser. Dafür könnt ihr mit Tastenkürzeln ohne Probleme kopieren, ausschneiden und einfügen. Wenn ihr darauf steht, müsst ihr manchmal den „Umweg“ über den Touchscreen gehen. Alles in allem gefällt mir der EMUI-Desktop aber sehr gut – nur schade, dass das MatePad Pro von den meisten Websites als Handy erkannt wird.
Das Smart Magnetic Keyboard
Nun mehr zum Huawei Smart Magnetic Keyboard: Beim Testgerät war eine solche Tastatur im QWERTY-Format mit dabei. Keine Sorge: Wenn ihr das Gerät kauft, ist natürlich eine deutsche QWERTZ-Tastatur mit an Bord! Ähnlich wie beim Apple Magic Keyboard sind Magnete am Cover verbaut, damit sich das Tastatur-Cover an der Rückseite des MatePad Pro hält. Das Tippen auf den Tasten ist dank 1,3 Millimeter Weg sehr angenehm. Allerdings ist in der 11 Zoll-Ausführung der Platz ein kleines Problem, so werden die Tasten auf der rechten Seite schon sehr dünn. Auch die Enter-Taste ist so nicht viel größer als ein regulärer Buchstabe, also Vorsicht!
Das Tablet hält sich in einer von zwei Rillen (mit ebenfalls magnetischer Hilfe) sehr gut fest. Die Magnete sind bei diesen stärker als an der Rückseite – ihr könnt also die Tastatur problemlos heben, wenn ihr nur das Tablet hebt. Wenn ihr aber nur die Tastatur greift, solltet ihr aufpassen. Rutscht das MatePad Pro nämlich aus der Rille, hängt das Tablet nur noch an der Rückseite und somit am seidenen Faden. Wenn ihr aber stets darauf achtet, das Smart Magnetic Keyboard wie vorgesehen zu verwenden, erwarten euch wie bei der Konkurrenz absolut keine Probleme bei der Verwendung. Benötigt ihr ein weiteres Eingabegerät, könnt ihr den cleveren Stylus von Huawei verwenden.
Über den Huawei M-Pencil
Dieser Stylus ist sechseckig und erinnert beim ersten Aufnehmen ein wenig an einen Bleistift. Das Gewicht des M-Pencil ist perfekt ausbalanciert und dank der Kanten habt ihr niemals das Gefühl, dass er euch aus der Hand rutscht. Darüber hinaus gibt es auch kein Problem, dass dieser Stift irgendwo runterrollen könnte! Ihr koppelt den Pencil mit dem MatePad Pro dadurch, dass ihr ihn auf die entsprechende Kante des Tablets legt. Magneten sorgen für eine Punktlandung an der Kante, und so wird der Stylus sowohl gekoppelt als auch gleichzeitig aufgeladen. Eine Einblendung zeigt euch, wie viel Akku gerade im Huawei M-Pencil steckt.
Die Vorteile der Nutzung des Stylus liegen klar auf der Hand. Dieser Pencil ermöglicht es euch, pixelgenaue Eingaben vorzunehmen. Das bedeutet natürlich auch, dass ihr Memos schreiben und Zeichnungen auf dem Tablet anfertigen dürft. Die Apps Nebo for Huawei und MyScript Calculator sind zwei grandiose Beispiele: Nebo erkennt euren geschriebenen Text in Fast-Echtzeit und bietet euch durch Doppeltippen ein Umwandeln auf getippten Text an. Der Calculator wandelt eure geschriebenen Rechnungen und Gleichungen ebenfalls um und rechnet auch gleich eine Lösung aus.
Spaß mit dem M-Pencil in der Praxis
Als Notizen-Maschine ist das Huawei MatePad Pro durchaus geeignet. Allerdings ist die hauseigene Memo-App der Nebo-App ziemlich unterlegen. Auch, wenn Nebo offiziell nur Englisch und Chinesisch erkennt, gibt es weitere kluge Kniffe. Wenn ihr nämlich ein Wort unleserlich durchstreicht, wird es gleich ganz gelöscht. Teilt ihr ein Wort mit einem vertikalen Strich, so teilt die App auch euer Gekritzel genau an dieser Stelle. Wollt ihr zwei Worte miteinander verbinden, hilft auch hier ein vertikaler Strich, und die Nebo-App reagiert sofort. Das bringt Notizen machen auf ein ganz neues Level!
Beim Einsatz verhält sich der M-Pencil wie ein echter Stift, was die Druckempfindlichkeit angeht. Er kann zwischen 4096 Druckstufen unterscheiden, und wenn ihr beispielsweise mit einem virtuellen Buntstift schreibt, ist das klar ersichtlich. Je nachdem, wie hart ihr auf den Bildschirm drückt, wird auch der gezeichnete Strich entweder heller, dünner und teils unterbrochen, oder eben fest und etwas dunkler. Die Kombination zwischen Huawei MatePad Pro und dem M-Pencil funktioniert in dieser Hinsicht hervorragend und beweist das gute Zusammenspiel. Kommen wir nun zur technischen Ausstattung des Tablets!
Die Technik des MatePad Pro
So wie die Smartphones von Huawei ist auch das Tablet mit starker Hardware gesegnet. Das 10,8 Zoll große 60 Hertz-Display geht bis etwa 5 Millimeter zum Gehäuserand, besitzt 2560 x 1600 Bildpunkte (280 ppi, 16:10) und ist auch für den Außeneinsatz hell genug. Angetrieben wird der Computer von einem Kirin 990-Achtkernprozessor, also zwei Kerne laufen auf Höchstleistung, zwei sind starke Kerne und vier sind Stromsparkerne. Mit von der Partie sind ebenfalls 6 GB RAM und 128 GB Speicherplatz in der Grundvariante, 8 GB RAM und bis zu 512 GB Speicher gibt es gegen Aufpreis.
Die Kameras des Tablets müssen sich ebenfalls nicht verstecken: An der Rückseite steht euch die Hauptkamera mit 13 Megapixel zur Verfügung, die Bilder mit einer Auflösung bis zu 4160 x 3120 schießen kann. Die Frontkamera bietet acht Megapixel Auflösung und kann Bilder mit bis zu 3264 x 2448 Bildpunkten aufnehmen. Trotz dem wuchtigen Akku, der 7250 mAh fasst, wiegt das Huawei MatePad Pro gerade mal 460 Gramm. Die Lautsprecher von Bang & Olufsen tun ihren Dienst und sorgen für ein intensives Klangerlebnis, das ihr von dem kleinen Tablet so nicht erwartet!
Fazit zum Tablet: Leistbarer Pro-Einstieg
Wenn ihr einen Einstieg in ein gediegenes Tablet-Erlebnis sucht, hat Huawei eine sehr interessante Alternative zum iPad geschaffen. Gemeinsam mit dem M-Pencil und dem Smart Magnetic Keyboard erwartet euch hier ein wahrer Tausendsassa, der für viele Anwendungsfälle mehr als nur brauchbar ist. Das Huawei MatePad Pro brilliert bei einfachen Aufgaben und schreckt dank PC-Modus auch vor etwas anderer Nutzung nicht zurück. Um alles aus der Produktivitätsecke herauszuholen, sind die beiden Zubehör-Produkte fast schon Pflicht. Das treibt den Preis allerdings auch auf mindestens 767 Euro, ist aber im Vergleich immer noch sehr günstig. Wie üblich darf euch der Google Play Store nicht fehlen, das lässt sich teilweise durch die Phone-Clone-App lösen.
Auf jeden Fall muss man aber über das 16:10-Seitenverhältnis reden, das im Querformat beim Browsen viel vertikalen Platz wegnimmt. Apropos Browsen: Würde sich das MatePad Pro als Notebook statt Smartphone ausgeben, sähen viele Seiten im Internet passender aus. Doch das Huawei-Tablet hat einwandfrei seine Stärken, und auf der Couch hat es bei mir mit und ohne Zubehör den besten Eindruck hinterlassen. Es fühlt sich in der Hand super an, und die Leistung lässt zu keiner Zeit zu wünschen übrig! Das Huawei MatePad Pro ist Ende Mai ab 549 Euro (6 GB Arbeitsspeicher + 128 GB Flash-Speicher) im österreichischen Handel erhältlich.