In Fairy Tile schreiben sich Märchen spielerisch von selbst
Es war einmal… eine wunderschöne Prinzessin, ein tapferer Prinz und ein fürchterlicher Drache – die perfekte Zusammensetzung für phantastische Legenden und außergewöhnliche Abenteuer. In Fairy Tile erzählen jedoch alle ihre eigene Geschichte, in der die drei ProtagonistInnen auftauchen.
Gleich vorweg: Es gibt wohl kein Szenario, das generischer und altbackener ist, als eine hilflose, entführte Prinzessin, die von einem Prinzen gerettet werden muss! Warum ich Fairy Tile trotzdem vorstelle: Nun, zum einen bin ich vom grafischen Design recht angetan, und zum anderen könnte es durchaus sein, dass die Pressemitteilung die Rolle der Prinzessin konservativer erscheinen lässt, als sie im Spiel tatsächlich ist. Zumindest ein Blick ins Regelheft lässt dies vermuten. (Was nicht für die Pressemitteilung spräche…)
Worum geht es in Fairy Tile?
Aber gut, kommen wir zum Spiel selbst:
Das Königreich von Fairy Tile zieht sich über Berge, Wälder, Ebenen und Schlösser hinweg. Zu Beginn befinden sich jedoch nur drei Startplättchen in der Tischmitte auf denen die drei ProtagonistInnen Stellung beziehen. Jede Spielerin und jeder Spieler erhält einen Satz Buchseiten-Karten. Eine davon kann sie oder er einsehen, die anderen liegen verdeckt bereit.
JedeR sieht sich geheim ihre oder seine oberste Buchseite an. Dieser Teil der Geschichte ist zugleich die erste Aufgabe, die spielerisch gelöst werden muss. Zum Beispiel: „Der Prinz trifft die Prinzessin am Fluss.“ Wer an der Reihe ist, zieht entweder eine der drei Figuren über die Auslage oder erweitert das Königreich durch neue Gebiete. Wenn nach dem Zug, wie auf der Buchseiten-Karte angegeben, Prinz und Prinzessin gemeinsam auf einem Flussgebiet stehen, hat die Spielerin, bzw. der Spieler, ihre, bzw. seine, Aufgabe erfüllt und liest einen Absatz der entsprechenden Geschichte vor.
Wenn sich nun die Prinzessin mit dem Prinzen im Wald treffen soll, während jemand anderes das große Aufeinandertreffen von Prinz und Drache am Berg plant, sammeln sich die ersten Schweißperlen auf der Stirn der GeschichtenerzählerInnen. Wer kann seine Geschichte als erstes erfolgreich zu Ende erzählen? Scheint das Erfüllen einer Aufgabe vorerst aussichtslos, kann die Spielerin oder der Spieler die Karte unter ihre oder seine Buchseiten legen und die jetzt zuoberst liegende Aufgabe angehen.
Wer als erstes seine komplette Geschichte erzählt hat, gewinnt das Spiel. Nun können die Buchseiten-Karten zusätzlich nach den Seitenzahlen sortiert werden und als zusammenhängende Geschichte vorgelesen werden.
Fakten zum Spiel
- Entwickler: Matthew Dunstand und Brett J. Gilbert
- Künstler: Miguel Coimbra
- SpielerInnenanzahl: 2-4
- Alter: ab 8 Jahre
- Veröffentlichungstermin: Frühjahr 2018