Juliäntli Test (PC): Quakender Epilepsieanfall
Manchmal, da stolpert man über Spiele, und man weiß nicht, ob sie verkannte Juwelen sind. Juliäntli ist ohne Zweifel einzigartig. Hat dieses Game das Zeug zum Kracher oder säuft es sang- und klanglos ab? Lest das Review – und hier geht’s zur offiziellen Website des Spiels.
Die Pressemitteilung zu Juliäntli
Schon die Aussendung über den Release des Spiels war sehr interessant. Pressevertreter erhielten einen Steam-Code vor dem Erscheinungstermin, wie es nun mal so üblich ist. Normalerweise gibt es dann noch nähere Infos zum Titel, und einen Embargo-Termin, vor dem keine Reviews online gehen dürfen. Die einführenden Worte:
„Quack quack quack quack quack Juliäntli! Juliäntli quack quack quack, quack quack quack quack quack. Quack quack quack quack quack quack quack quack quack quack quack quack. Quack quack, quack quack quack quack quack quack!“
Kein Scherz – so wurde ich auf Juliäntli vorbereitet! Das wird wohl ein hoch-quack-itativer Titel werden, richtig? Also nichts wie rein in Steam und das Game rasch installiert. Nicht mal 110 MB benötigt das Spiel, das sollte also überall seinen Platz finden. Die Beschreibung meint, dass euch ein Rhythmus-Game bevorsteht. Trailer gefällig?
Ernst gemeinte Epilepsie-Warnung
Selten ist bei einem Spiel die Epliepsie-Warnung so zutreffend wie bei Juliäntli. Denn schon nach einem Klick, wenn ihr euch im Hauptmenü befindet, dröhnt euch Techno um die Ohren. Passend zum Takt ändern sich die Farben der Menüknöpfe, und das gesamte Display scheint zu pulsieren!
Dann geht es auch schon los: Ihr werdet ins Spiel geworden, und euer Ziel ist es, Enten im Rhythmus anzuklicken. Klingt einfach, klingt nach Patapon und Konsorten? Falsch gedacht! Die Enten kommen und gehen, wie es ihnen passt, und ihr müsst Taktik und Glück auf eurer Seite wissen, um möglichst weit im Highscore zu steigen.
Verschiedene Enten richten verschiedene Dinge an, manche gelten als Combo-Enten, andere wirken als Magnet. Juliäntli spricht zum Zeitpunkt des Tests von einer Season 1 – es ist also zu erwarten, dass hier mehrere Saisonen gespielt werden. Mein persönlicher Highscore liegt um die 1100 Punkte, das scheint aber sehr glücksabhängig.
Juliäntli im Detail
In Wahrheit fühlt sich das Spielen des Games so an, wie man einen Epilepsie-Anfall mit Enten beschreiben würde. Enten erscheinen auf dem Bildschirm und wechseln in einem Takt die Farbe. Der grell leuchtende Hintergrund ändert seine Farbe genauso in einem Takt, und all dies zu einem Techno-Sound mit Gequake!
Dabei ist es unheimlich schwer, einzelne Enten auszumachen. Sie erscheinen zwar an vorgegebenen Orten, doch wenn ihr auf den falschen Ort achtet, kann es schon vorbei sein. Die Enten verschwinden nämlich nach wenigen Sekunden und ihr müsst auf die nächste Welle der Tierchen warten. Und immer schön im Rhythmus bleiben!
Blaue Enten ziehen andere um sich herum an, rote Enten feuern Laser ab. Grüne Enten geben euch ein bisschen Extra-Zeit, und Combo-Enten (orange) sind am meisten wert und bringen zusätzliche Zeit! Während die Theorie so einfach klingt, ist das Gesamtwerk von Juliäntli visuell verwirrend – und das macht die Challenge aus. Ihr seht die Farben der Enten nur sehr schwer, und zielen sollt ihr auch noch…
Fazit zu Juliäntli: Nur für Techno/Enten-LiebhaberInnen
Der harte Beat der Techno-Hintergrundmusik macht den Großteil des Spielerlebnisses aus. Kommt ihr damit klar oder gefällt euch der Tune sogar, könnt ihr Juliäntli ein paar Runden hintereinander spielen. Allerdings werden euch eure Augen sagen, wann es genug ist – irgendwann seht ihr den Cursor vor lauter Enten nicht mehr.
Die visuelle Darstellung ist einmalig, um es so auszudrücken: So ein Spiel habt ihr noch nie gesehen! Wenn ihr erst einmal sechs bis acht Runden Enten-Shooter hinter euch habt, wisst ihr auch, warum dem so ist. Die Langzeitmotivation ist nur der Highscore – klar, mit anderen macht das Game mehr Spaß als nur alleine.
Gerne hätte ich ein wenig Geschichte hinter diesem Arcade-Shooter mit Epilepsie-Garantie erfahren. Warum hören die Enten Techno? Warum knallen wir sie überhaupt ab? Übrigens: Das verdiente Geld (1 Euro pro Steam-Spiel) reinvestieren die beiden Macher von Juliäntli ins Spiel in Form von Updates.
Die Community bestimmt, was demnächst umgesetzt wird. Die Entwickler sagen auch klipp und klar, dass das Game keine tagelange Unterhaltung bietet – in Wahrheit bekommt ihr hier exakt, was in der Beschreibung steht. Lust auf psychedelische Entenjagd? Greift hier zu, ansonsten Finger weg!