Little Orpheus Test (Arcade): Plattformer mit Kamerad Ivan
Ivan Ivanovich, Star von Little Orpheus, ist euer Spielcharakter. Was diesem russischen Kameraden so alles passiert, lest ihr hier im Review! Zur offiziellen Website des Spiels geht es hier entlang.
Dieses Game ist auf Apple-Geräten nur dann spielbar, wenn ihr Mitglied bei Apple Arcade seid. Dazu müssen eure Geräte auf iOS 13 oder neuer aktualisiert sein. Dieser Dienst kostet euch 5 Euro im Monat (oder 50 Euro im Jahr) und bietet euch unlimitierten Zugriff auf über 100 Spiele. Apple Arcade-Titel werden durch eure Abo-Zahlungen und Apple selbst finanziert. Dadurch können es sich die EntwicklerInnen leisten, auf die unbeliebten Finanzierungsoptionen wie sich laufend wiederholende Werbeeinblendungen oder In-App-Käufe zu verzichten. Timer, die euren Spielspaß einschränken oder verzögern, gibt es nicht.
Die Story von Little Orpheus
Wir schreiben das Jahr 1962. Die NASA versucht, einen Mann auf den Mond zu schicken. Im entlegensten Winkel von Sibirien versucht ein Kosmonaut der Sowjets, zum Mittelpunkt der Erde zu gelangen. Er verschwindet prompt und wird dann für drei lange Jahre nicht gesehen. Später kommt er wieder aus der Versenkung hervor und behauptet, die Welt gerettet zu haben. Nicht nur das, er hat auch die Atombombe, den Antrieb seines Schiffs Little Orpheus, verloren. All dies nehmen die Russen zum Anlass, um Ivan Ivanovich … einzuladen. In Gefangenschaft.
Ihr befindet euch in einem höchst geheimen Bunker unter dem Uralgebirge. Der einschüchternde General Yurkovoi knöpft sich Ivan vor und hat ein paar Fragen. Wo war der Kamerad die ganze Zeit, was hat er genau erlebt, und wo ist Little Orpheus beziehungsweise die Atombombe abgeblieben? Euer Hauptcharakter sieht dem General in die Augen und sagt: „General, vermutlich werdet Ihr mir nicht glauben, was passiert ist, aber ich versuche mein Bestes. Es geschah wie folgt…“ Hier startet das Spiel, und ihr werdet in einen Technicolor-Plattformer-Titel geworfen.
Das Gameplay
Der Side-Scrolling-Titel lässt euch in 2D nach links oder rechts laufen, und ihr könnt verschiedenste Umgebungen wie etwa prähistorische Dschungeln, Unterwasserkönigreiche und verlorene Zivilisationen erforschen. Little Orpheus kommt in acht Kapiteln und ist von Klassikern wie Flash Gordon, Sindbad oder Caprona – Das vergessene Land inspiriert. Wilde Monster kommen euch in die Quere, ein Stamm von Kriegern macht euch das Leben schwer und auch die Natur selbst hat es manchmal auf den armen Ivan abgesehen.
Egal, ob ihr mit einem Controller spielt oder auf dem Touchscreen tippt, die Herausforderung bleibt stets die gleiche. Die Umwelt lehrt euch so manches Mal das Fürchten, und ihr sollt am Leben bleiben. Schafft ihr das mal nicht, kommt ihr an einem der großzügig verteilten Checkpoints gleich wieder zurück ins Geschehen. Die Reise zum Mittelpunkt der Erde ist mit Liebe zum Detail zum Leben erweckt worden, und sowohl AnfängerInnen als auch erfahrene Fans des Genre können an Little Orpheus Gefallen finden.
Little Orpheus – die Präsentation
Während ihr den Genossen Ivan durch die Gegenden steuert, hört ihr immer wieder mal Ausschnitte aus dem Gespräch mit dem General. Besonders spannend ist auch stets das Spiel zwischen Vordergrund und Hintergrund, das erinnert beispielsweise an diverse Kirby-Ableger. Die Story legt wie oben beschrieben los, bevor ihr mit dem tatsächlichen Spiel beginnt, das wirkt wie ein Trick aus dem Film-Lehrbuch. Das Team von Sumo Digital hat hier ganze Arbeit geleistet und sich bemüht, ein an allen Ecken passendes Erlebnis abzuliefern.
Genauso nahtlos fügt sich auch die Musik von Little Orpheus ein. Jede Umgebung wird mit perfekt angepassten Soundstages und Effekten hinterlegt, was euch schnell das Gefühl gibt, wirklich dabei zu sein. Das ist relativ ungewöhnlich für einen Plattformer, und man hätte das nicht bei einem Apple Arcade-Titel erwartet. Filmsequenzen unterbrechen immer wieder mal das Geschehen, und so wird die Story Schritt für Schritt vorangetrieben. Viel Abwechslung gibt es nicht, aber das ist auch in Ordnung, hier geht es eher um den Plot und die humoristische Darstellung der Geschichte.
Minimales Manko: Die Steuerung
Little Orpheus kann auf sämtlichen iOS-Geräten inklusive dem Apple TV gespielt werden. Dabei sei gesagt, dass ein Controller den Spielspaß wesentlich erhöht! Nicht, weil das Handlung grundsätzlich so komplex ist, denn hier ist alles wirklich einfach gehalten worden. Es ist aber schon so, dass ihr keine On-Screen-Buttons seht und somit nach Gefühl vorgehen müsst, in welche Richtung ihr lauft oder springt. Das kann euch manchmal das Leben unnötig schwer machen oder es sogar kosten, wenn ihr etwa von einer Liane wegspringen wollt.
Die einzelnen Level greifen dabei sehr nahtlos ineinander und machen es euch leicht, der Story zu folgen. Kleine Häppchen zwischendurch lockern das Geschehen auf, insgesamt spielt ihr einen Level nicht allzu lange. Natürlich darf man nun meckern, dass einzelne Passagen von Little Orpheus insgesamt zügig durchgespielt werden können. Aber in Wahrheit hätten sich die Spieldauer dann nur in die Länge gezogen, beziehungsweise wären gute Ideen wiederholt worden, halt nur in verschiedenen Umgebungen. Viel Abwechslung gibt es nicht, aber das ist völlig in Ordnung so!
Fazit zum Spiel: Gutes humoristisches Abenteuer
In Little Orpheus habt ihr einiges zu tun: Ihr flüchtet vor wütenden Dinos, lauft vor riesigen Felsen davon und bekämpft andere Übel. Acht Kapitel sind es, in denen ihr Ivan Ivanovich auf seiner unglaublichen Reise begleitet. Die Umgebungen der Kapitel sind äußerst unterschiedlich, und der Humor zwischen dem selbstbewussten Ivan und dem inquisitorischen General zieht sich auch ins Spiel. Während ihr euch im Game mit den Plattform-Einlagen abmüht, hört ihr plötzlich wieder einen Gesprächsfetzen – sehr cineastisch!
Generell ist der Titel sehr filmreif geraten, die Zwischensequenzen und manche Bildeffekte sehen sehr gut aus. Nur das Handling hat so seine Tücken, wenn ihr euch etwa von Liane zu Liane schwingt. Abgesehen davon kann man dem Ableger nur wenig vorwerfen, die Spieldauer ist mit knapp vier Stunden auch ordentlich gelungen. Ein INMOST ist der Titel zwar nicht, aber das will das Spiel auch gar nicht sein. Hier erwartet euch eine willkommene Abwechslung mit Humor! Little Orpheus ist bei Apple Arcade (5 Euro im Monat oder 50 Euro im Jahr) enthalten.