Little Witch in the Woods Early Access-Test (PC): Tränke brauen und fleißig zaubern
Das Entwicklerstudio Sunny Side Up hat mit Little Witch in the Woods eine echte Indie-Überraschung im Köcher. Lest hier mehr!
Wir haben Little Witch in the Woods seit seinen Anfängen auf unserem Radar. Das ist nicht verwunderlich, denn das Game hat einen universellen Appeal, so viel steht fest. Der zuckersüße Artstyle, die tollen Animationen, der Humor in den Dialogen, das ausgefeilte Magiesystem und nicht zuletzt das angenehme Erforschen der jeweiligen Umgebungen machen das Spiel zu einem entspannenden Erlebnis. Müsste man es so ausdrücken, würde ich Animal Crossing als Basis hernehmen, eine kräftige Prise Magie hinzufügen und mit der Liebe zum Detail vom Entwicklerstudio Sunny Side Up vermischen. Nun ist das Spiel via Steam im Early Access erschienen, jetzt kostet das Game 13,29 Euro und wird mit dem vollständigen Release teurer. Zahlt sich ein Kauf zum jetzigen Zeitpunkt aus? Lest hier unser Review!
Über Little Witch in the Woods
Ihr schlüpft in die Haut der jungen Ellie. Durch eine Verkettung von Ereignissen bringt euch Little Witch in the Woods in die namensgebenden Wälder. Ellie ist als Hexenlehrling noch etwas unerfahren und muss erst ihre Ausbildung abschließen. So helft ihr nahe gelegenen Dörfern, trefft andere Magier:innen und stellt einen Trank nach dem anderen her. Alle Charaktere und auch die Monster im Spiel sind wirklich süß, und das macht das Spiel von der ersten Minute an zu einem sehr angenehmen Zeitvertreib, während ihr ein friedliches Leben in einem kleinen Örtchen führt. Fans von Pixel-Art und Studio Ghiblis Kikis kleiner Lieferservice werden sich hier auf Anhieb wohl fühlen!
Es gibt viel zu tun, denn während ihr euch in den Wäldern bewegt, entdeckt ihr ein kleines Dorf mit nur wenigen EinwohnerInnen. Diesen wollt ihr helfen, und das tut ihr, indem ihr Hindernisse beseitigt oder Ressourcen für andere sammelt. In diesem gemütlichen Adventure dürfen Gegner genauso wenig fehlen wie etwa das Fischen – hier wurde an alles gedacht. Wie es sich für ein ordentliches Spiel gehört, gibt es Hauptquests und auch Nebenaufgaben, die euch die EinwohnerInnen so stellen. Dieser Titel hat es nur wenige Tage nach seinem Erscheinen in die Bestseller-Listen von Steam geschafft, und mich persönlich wundert es nicht! Der Early-Access-Trailer zu Little Witch in the Woods ist gleich hier für euch:
Eure ersten Schritte
Ihr befindet euch in einem magischen Zug, den ihr dank eines magischen Tickets betreten durftet. Während ihr auf der Reise seid, erlernt ihr die Grundzüge des Spiels und bewegt euch im Waggon herum. Dieser wird aus unerfindlichen Gründen zum Stillstand gebracht, und die neugierige Heldin macht sich auf die Suche, um das Problem zu lösen. Allerdings verzettelt ihr euch gnadenlos, und der Zug fährt schlussendlich ohne euch weiter. Ihr müsst euch als Ellie mit eurem Zauberhut Virgil durch den Wald wagen, um im Spiel weiterzukommen. So lernt ihr, eure Werkzeuge wie beispielsweise ein Schmetterlingsnetz zu verwenden. Blumen pflücken, kleine fantastische Tierchen wie ein Squishychub streicheln – es ist vieles möglich in diesem Wald!
Da und dort findet ihr Rezepte für Zaubertränke, die ihr in euer getreues Zauberbuch aufnehmt. Solche Rezepte bestehen immer aus der Angabe der Zutaten, die ihr entweder roh oder verarbeitet verwendet, der Hitze-Einstellung des Kessels, wie ihr umrühren müsst (links, rechts oder gar nicht) und ob ihr noch etwas dazu geben sollt. Habt ihr das Hexenhaus gefunden, könnt ihr im Keller nach Herzenslust die Zaubertränke herstellen. Es gibt sogar einen Zauber, der Ellie nach dem Genuss des Tranks schneller laufen lässt. Allerdings kann in Little Witch in the Woods immer nur ein Trank gleichzeitig wirken, es gilt daher ein wenig hauszuhalten. Wie das Ganze in Action aussieht, lässt sich anhand eines Videos leichter erklären. Hier also ein Gameplay-Trailer zum Spiel:
Little Witch in the Woods: Äußerst reizvoll
Hiermit erwartet euch ein äußerst angenehmes Adventure ohne Zeitdruck. Wenn ihr friedlich die Wälder erkunden möchtet, ist das natürlich möglich. Allerdings ist das Inventar-Limit zu Beginn auf bloß fünf verschiedene Gegenstände begrenzt, ihr müsst also zuvor einen zusätzlichen Beutel finden, bevor ihr hemmungslos Zutaten sammeln könnt! In fast jeder Umgebung sind Goodies versteckt, die ihr durch Erforschen finden könnt. Frust oder Ähnliches gibt es nicht, ihr könnt euch Zeit lassen und alles erkunden, so wie ihr das wünscht. An allen Ecken und Enden warten kleine Überraschungen, leere Wege gibt es nur selten. Da hat sich das Studio von Sunny Side Up einiges einfallen lassen, und insgesamt lohnt es sich, wenn ihr alles in Little Witch in the Woods erforscht.
Es ist ebenfalls von Vorteil, mit allen NPCs zu sprechen. Nicht nur, dass ihr so sehr schnell an Nebenquests kommt, die Dialoge sind auch wirklich fein geschrieben. Es kam oft vor, dass ich beim Geplänkel zwischen dem trockenen Virgil und der energischen Ellie lachen musste. Die Liebe zum Detail ist überall in Little Witch in the Woods ersichtlich: An jeder Stelle hüpfen kleine Vögel herum, in den Dialogsequenzen wechseln die Portraits passend zur Situation, und optische, an Anime angelehnte Effekte unterstreichen Gefühle wie Wut oder Freude optimal. Die Stimmung im Game ist eine sehr entspannte und gemütliche, und man fühlt sich eigentlich sofort wie zu Hause. Hier passt einfach alles zusammen, sei es optisch, aber auch dank der akustischen Hintergrunduntermalung.
Wie ein kleiner Urlaub mit To-Dos
All dies ist es, was Little Witch in the Woods so einzigartig macht. Die Animation ist so liebenswert gestaltet, dass man mit Ellie stundenlang mit den Einwohnern des Waldes interagieren könnte. Angefangen von den Bewegungen der einzelnen Charaktere, über das grandiose Pixel-Art-Aussehen des gesamten Spiels bis hin zu den kleinen Touches bei der Interaktion ist alles einfach nur süß. Manche Waldbewohner werfen sich vor euch auf den Rücken, damit ihr sie streichelt, andere wiederum ergreifen blitzschnell die Flucht. Da keine Gefahr von irgendwas ausgeht, könnt ihr euch zurücklehnen und einfach alles ausprobieren. Ihr müsst euch keine Gedanken machen, irgendetwas zu versäumen oder sonst etwas zu vergessen.
Denn auf der rechten Seite präsentiert euch Little Witch in the Woods stets eure aktuellen Hauptaufgaben, und farblich abgetrennt ebenso die aktuellen Nebenaufgaben. Dabei ist auch hier der Humor („Säubere das Hexenhaus … igitt“) stets erkennbar, es gibt keine faden Standard-Quest-Beschreibungen. Man merkt wirklich, dass Sunny Side Up hier ein Spiel von Fans für Fans gestaltet hat. Genauso ist die Benutzerfreundlichkeit hoch gehalten – bei jeder neuen Gameplay-Mechanik erscheint eine kleine Tafel mit einem verständlichen Tutorial. Das ist wirklich gut gelungen! Im Laufe der Spielzeit reiht ihr nahtlos Kenntnis an Kenntnis, um das bunte Treiben in dem kleinen Dörfchen bestmöglich zu unterstützen.
Die Technik von Little Witch in the Woods
Um es noch einmal zu wiederholen: Der Pixel-Art-Style zieht sich durch das gesamte Game. Es ist beeindruckend, wie sehr Little Witch in the Woods wie aus einem Guss wirkt. Kleine optische Effekte zeigen euch schnell und effizient an, wo ihr gerade hinschauen müsst beziehungsweise wo sich etwas Neues tut. Die Umgebungen des Spiels, wie etwa der leuchtende Baum, sind eindrucksvoll und erfreuen das Gamer-Herz. Das User Interface ist unaufgeregt und befindet sich in den Ecken der Ansicht, auch das ist meiner Meinung nach klasse gelöst. Zudem könnt ihr euch jederzeit in den Büchern vergraben, die euch zusätzliche Infos zu Flora und Fauna anbieten.
Damit nicht genug, es gibt auch auf die Ohren: Die Musiksamples von Little Witch in the Woods unterstreichen die jeweilige Stimmung ideal. Selbst die Soundeffekte wie beim Weiterschalten der Dialoge oder das Umblättern in Büchern passen perfekt. Alles spricht dafür, dass dieses Spiel ein Gute-Laune-Game ist, denn sogar die Steuerung des Titels ist sehr einfach gehalten. Jede Mechanik wird euch haarklein erklärt, das Zauberbuch ist wie Papier äußerst geduldig und generell flutscht das Spielgefühl nur so dahin. Ganz ohne Frust spielt ihr das Game, und wenn ihr auf gemütliche Adventures steht, könnt ihr hier bedenkenlos zugreifen! Ellies Abenteuer ist für alle Altersgruppen gedacht und macht in jedem Fall Spaß, ob ihr nun viel Spielerfahrung habt oder nicht.
Genau richtig für laue Abende
Das Leben verlangt manchmal so viel von einem ab, dass man nur noch abschalten möchte. Was liegt da näher, als in eine wunderschöne und verträumte Welt zu flüchten? In der Welt von Ellie sind alle Figuren süß, die Aufgaben lösbar und zu jeder Zeit motivierend. Der Pixel-Look hat etwas Magisches an sich, und die Animationen tun ihr Bestes, euch in ihren Bann zu ziehen. Die Early-Access-Ausgabe von Little Witch in the Woods ist ab sofort verfügbar, und rein von der Story her seid ihr für knapp fünf bis sieben Stunden beschäftigt. Allerdings könnt ihr auch abseits des Handlungsstrangs Dinge tun, und wenn das Game 2023 voll erscheint, werden rein von der Kampagnen-Seite knapp 20 Stunden oder mehr Spielzeit versprochen.
Als Early Access-Titel gibt es natürlich noch die einen oder anderen Hoppalas, so waren eingangs Übersetzungsfehler und Steuerungsprobleme am PC vorhanden. Allerdings hat das Team von Sunny Side Up binnen Tagen reagiert und schnell Updates bereitgestellt – wenn das so weiter geht, hat das Game gewaltiges Potential! Das erklärt auch, warum das Spiel jetzt schon zu den Topsellern der Steam-Rangliste gehört, und ich muss mich der Menge anschließen. Es steckt insgesamt so viel Liebe zum Detail in diesem Titel, dass ich nicht anders kann, als jetzt schon eine Empfehlung für Little Witch in the Woods auszusprechen. Wenn ihr Magie mögt, Pixel-Art-Style gern habt und ein gemütliches Adventure sucht, holt euch dieses Spiel. Für den derzeitigen Early Access-Preis von 13,29 Euro ist das spitze!