Madden NFL 21 Test (Xbox Series): Football, exklusiv für Fans
Mit Madden NFL 21 kommt der neueste Football-Ableger in das Haus. Was euch damit erwartet, lest ihr hier im Review! Zur offiziellen Seite des Spiels geht es hier.
Microsoft hat uns zum Start der neuen Xbox Serie freundlicherweise eine Xbox Series S samt einem Xbox Game Pass zur Verfügung gestellt. Dies ist auch der Grund, wieso wir euch dieses Spiel in einem Review näherbringen können! Unseren Testbericht zur Xbox Series S könnt ihr hier nachlesen – er beschäftigt sich ausschließlich mit der Hardware. Dass diese aber nur einen Teil des Erlebnisses ausmacht, liegt dabei auf der Hand! Daher geht es nun ohne Umschweife los mit dem Review dieses Spiels.
Über Madden NFL 21
In diesem Titel wird uns die allerneueste Version des Football-Ablegers präsentiert. Natürlich könnt ihr immer wieder schnelle Games spielen, aber in Wahrheit interessiert einen Fan der Karriere-Modus, der sich in Madden NFL 21 schlicht und einfach Franchise nennt. In diesem erstellt ihr einen eigenen Charakter, der nach euren Vorstellungen kreiert wird. Nicht nur das, in kleinen Zwischensequenzen dürft ihr Antworten liefern, die eure weitere Persönlichkeit formen.
Je nach Charakterzug bekommt ihr dann auf dem Spielfeld Boni. So dürft ihr euch manchmal entscheiden, ob ihr lieber ein Leader sein wollt oder lieber ein defensiver Typ. Der Franchise-Modus setzt euch in die Rolle eines Ersatzspielers, der sich mit einem Stammspieler um dessen Position duelliert. Ohne zu viel vorgreifen zu wollen, dieser Spielbereich konzentriert sich auf Schlüsselmomente und -dialoge, und manchmal habt ihr auch nur einen Teil eines Spiels, um einen Eindruck zu hinterlassen.
Übersicht über die Spielmodi
Madden NFL 21 bietet ein Tutorial für EinsteigerInnen, aber auch einen Ultimate Team-Modus. Hier gibt es ein paar Verbesserungen, und ihr könnt diesmal die Fähigkeitspunkte nicht nur auf drei Spieler, sondern im gesamten Team verteilen. Allerdings könnt ihr hier eine Menge an Mikrotransaktionen durchführen, was zu einer Review-Bombe auf Metacritic (0,3 User-Rating bei über 5000 Wertungen) geführt hat. Es gibt dann auch noch Longshot beziehungsweise Superstar KO, das ist aber eher vernachlässigbar. Mehr Spaß macht „The Yard“.
In The Yard führt euch in eine Art 6-gegen-6-Straßenmodus, in dem es schnell zur Sache geht. Diesen dürft ihr auch online spielen, und das macht wesentlich mehr Spaß als eine langatmige Offline-Partie über die gesamte Länge. Weiters könnt ihr als AnfängerInnen eure Fähigkeiten ausbauen, ohne ein volles Team steuern zu müssen und ihr bekommt auch immer wieder kosmetische Belohnungen. Zuletzt gibt es die Karriere mit dem Namen „Face of the Franchise“ zu spielen.
Das Franchise, der Karriere-Modus
Generell ist das Storytelling in Madden NFL 21 in Ordnung, ihr seid live dabei und immer mittendrin in der gebotenen Action. Man muss es halt verzeihen, dass hier viele Klischees bedient und weiter verstärkt werden, und die teils hölzernen Animationen und Charakterdesign tun ihr Übriges. So müsst ihr ein Comeback feiern, Zweifler von euch überzeugen und natürlich auch so manches Leid durchleben. Leider ist es auch der Fall, dass die Geschichte unabhängig von eurer Leistung wie auf Schienen weitergeht.
Als kleines Beispiel: Wenn ihr euren Konkurrenten ablöst und ein aussichtsloses Spiel noch drehen könnt, werdet ihr gelobt. Das macht ihr im Karrieremodus nicht nur einmal, aber dennoch: Selbst, wenn ihr Erdrutschsiege en masse mit eurem Charakter ermöglicht, wird der Trainer wieder euren Konkurrenten als Nummer eins positionieren, weil er einfach „mehr bringt“. Solche Entscheidungen sorgen dann für Unverständnis bei mir als Spieler, weil wenn die gebotene Leistung egal ist, was für einen Sinn macht dieser Karrieremodus dann überhaupt?
Fanservice pur
Genauso verhält es sich später im Spiel: Egal, wie viele Siege und Erfolge ihr gefeiert habt, ihr werdet stets wie ein Rookie behandelt und müsst um eure Startposition kämpfen. Dadurch, dass ihr als potentielle Neulinge absolut nicht an der Hand genommen werdet, ist Madden NFL 21 weiters eher für die Fans des Sports gedacht. Das ist beim Tutorial schon ersichtlich: Ich habe alle einzelnen Elemente gespielt und war dementsprechend bei der Offense ganz gut, aber die Defense spielt sich nach wie vor etwas eigen und fremdartig.
Das Voice Acting ist ziemlich gut und bringt auch so manch bekannte Stimmen zum Vorschein. Madden NFL 21 lebt hier vom großen Budget im Hintergrund, aber auch sonst gibt es im Vergleich zu den Vorversionen immer wieder Verbesserungen aufzuspüren. Die Animationen des Spiels wurden klar verbessert (wohl auch auf die neue Konsolengeneration der Xbox Serie zurückzuführen), und mittels rechtem Stick dürft ihr nun mehr Moves planen und durchführen.
Sehr nah am Geschehen
Generell fühlt es sich realistischer an, wie die Körper aufeinanderprallen und sich im Weg stehen. Auch in der Defense gibt es Möglichkeiten, wie ihr mittels rechtem Stick manchmal Rush-Moves eröffnen dürft oder Duelle mit gegnerischen Spielern hinter euch bringt. Nicht nur das, auch Laufpass-Optionen sind nun mannigfaltiger als je zuvor. Werft ihr hoch, werft ihr niedrig, werft ihr schnell, werft ihr langsam, genau oder in den Lauf? Was ihr auch wollt, das Game ermöglicht es euch.
Spielmodi wie etwa „The Yard“ ist ein Throwback zu NFL Street, wo ihr in 6-gegen-6-Partien spielt. Es ist eine spannende Ablenkung und macht definitiv Spaß, jedenfalls stellt sich hier viel eher ein Arcade-Gefühl ein als bei den teils langatmigen offiziellen Spielen über die gesamte Länge. Nicht nur das, ihr könnt eure Spieler auch anpassen – das erinnert irgendwie an die Mechaniken, die man schon von einem NBA 2K kennt.
Madden NFL 21: Die Technik
Auf der neuen Xbox Serie ist Madden NFL 21 ist natürlich optisch einiges los. Nicht nur, dass das Spielgeschehen zu jeder Zeit flüssig über den Screen läuft, auch die Präsentation generell macht einen Schritt nach vorne. Neue Intros vor einem Spiel, Fangesänge, kurze Cutscenes und mehr lassen euch so richtig ins Spiel eintauchen. Nur bei den Animationen, sei es im Karrieremodus als auch im Game selbst, ist manchmal der Wurm drin. Details darüber, wann die Optimierung von Madden NFL 21 für die Xbox Serie verfügbar sein wird, folgen.
Leider ist bei der Soundseite Licht und Schatten anzutreffen: Die Stimmung wummert ordentlich aus den Boxen, aber die Kommentatoren wiederholen sich schon nach einer bis zwei Spielstunden. Muss das sein, Madden NFL 21? Das Handling des Titels wurde ein wenig überarbeitet, die Einbindung des rechten Sticks wirkt manchmal Wunder. Allerdings fällt mir persönlich auf, dass das Offense-Spiel sich weitaus organischer und besser anfühlt als das ewige Zerstören in der Defense, da kommt irgendwie kein Spaß auf.
Fazit: Nur, wenn ihr Football wirklich liebt
Madden NFL 21 kommt zu einer interessanten Zeit auf den Markt. Es bietet für die Anhänger des Sports vieles, was auf den ersten Blick gut aussieht und auch funktioniert: Da gibt es das schnelle und actionreiche The Yard, den Karrieremodus Franchise und eine gut arbeitende Engine. Die Technik sorgt dank der neuen Xbox Serie auch für optischen Augenschmaus, dennoch ist nicht alles Gold, was glänzt. Der Teufel steckt eben im Detail: Was den Karrieremodus angeht, ist alles noch klischeebehaftet, und nichts hat wirkliche Konsequenzen.
Auch die Wurfbewegungen eines Quarterbacks, eigentlich oft das Wiederkennungsmerkmal, sehen in Madden NFL 21 fast immer gleich aus. So viel Konkurrenz hat dieses Game in seiner Nische halt nicht, deswegen reicht es wohl, jeder Version nur geringfügige Verbesserungen zu verpassen. Infos zur Optimierung für die Xbox Series X und Series S stehen auch noch aus, da heißt es einfach abzuwarten. Der Titel ist halt einfach Teil eines Franchises: Weltbewegende Verbesserungen dürfen Hardcore-Fans nicht erwarten. Leider!