Mario vs. Donkey Kong (Nintendo Switch) Test: Rätseln im Oldschool-Style
Gemütlich knobeln mit bekannten Charakteren? Mario vs. Donkey Kong bietet euch genau das. Lest unseren Testbericht!
Über Mario vs. Donkey Kong
Auf der offiziellen Website des Spiels wird euch in aller Kürze erklärt, was alles neu ist. Denn Mario vs. Donkey Kong war ursprünglich ein Game Boy Advance-Klassiker und schickt sich nun an, auch die Nintendo Switch-Konsole zu erobern. Was erwartet euch nun genau? Der Titel hat seinen Namen deswegen, weil Donkey Kong eine Mini-Mario-Figur haben will. Sie ist ausverkauft, und nun hat er einfach eine Fabrik übernommen! Das geht gar nicht, und Mario lässt euch durch über 130 Level hangeln, rätseln und zum Teil auch kämpfen. Ganz Mario-typisch dürft ihr rennen, springen, klettern, schwingen und euch mit Handstand-Überschlägen und Rückwärtssaltos durch die einzelnen Levels navigieren. Acht Welten erwarten euch, und natürlich gilt es, in allen Levels sämtliche Geschenke zu finden und alle gestohlenen Mini-Marios zurückzubringen.
Neu in der Switch-Version sind:
- Vollständig neu überarbeitete Grafik und Musik
- Zwei brandneue Welten voller einzigartiger Mechanismen
- Koop-Modus für zwei Spieler:innen
- Entspannt-Modus für stressfreies Rätsellösen im eigenen Tempo
- Neue 1-Up-Pilz-Bonus-Level
- Bestzeit-Modus
So läuft das Spiel
Jede Stufe besteht aus mehreren Herausforderungen. So sollt ihr Geschenkpäckchen unterwegs einsammeln, mit Hilfe von Schlüsseln die Tür öffnen und Gegnern ausweichen. Also gilt es, eure Umgebung genau zu untersuchen und dann nachzudenken, um den besten Weg zu finden. Ihr habt verschiedene Fähigkeiten wie etwa einen Dreifachsprung, einen Rückwärtssalto oder auch Unterstützung in Form von einem Super-Hammer. In den Welten gibt es manchmal Levels, in denen ihr einer Gruppe von Mini-Marios dabei helft, zu ihrer sicheren Spielzeugkiste zurückzufinden. Das ist nicht nur eine schöne Abwechslung für eure grauen Zellen, sondern bestimmt dann auch, wie viele Lebenspunkte ihr im darauffolgenden Arcade-Showdown gegen den Affen-Rivalen besitzt. Am Ende einer jeden Welt erwartet euch so ein Bosskampf, und da ist natürlich jede Unterstützung recht.
Die einzelnen Mechaniken in Super Mario vs. Donkey Kong sind ziemlich einfach. Da gibt es den Sprung, verschiedene Sprungvariationen und natürlich Gegenstände. Ihr könnt mit Mülleimern und Gegnern gleichermaßen verfahren: Einfach oben draufspringen und dann mittels Tastendruck in die Hände nehmen. Diese lassen sich im Anschluss von euch herumbugsieren und werfen – so macht ihr eine Plattform zum Weiterkommen! In manchen Levels erwarten euch dann Lianen, an denen ihr emporklettern dürft, aber auch Leitern, verschiedene Schalter in eigenen Farben und andere Systeme werden euch im Verlauf des Spiels begegnen. Wer zu ungestüm oder unüberlegt agiert, verliert möglicherweise eines der angehäuften Leben oder die Gelegenheit, alle Geschenke in einem Level zu ergattern. Es gilt, stets vorher nachzudenken, bevor ihr agiert – doch Vorsicht, der Timer läuft mit!
Möglichkeiten allein und zu zweit
Das tut er aber nur solange, bis ihr vom Standard-Modus in den Entspannt-Modus wechselt. Denn dieses Remake von Mario vs. Donkey Kong bietet euch die Option, ganz gemütlich auch ohne Timer zu rätseln. Auch zu berücksichtigen ist, dass ihr Schlüsselgegenstände auch fallen lassen könnt, da habt ihr aber nur zwölf Sekunden Zeit, um sie wieder hochzuheben. Ansonsten schweben sie zu ihrem Ursprungsort zurück – das gilt es zu beachten. Übrigens: In dieser Version des Spiels sind Merry Mini-Land und Slippery Summit enthalten – zwei Welten voller neuer Feinde und Level-Themen mit unterschiedlichen Spielmechaniken, um euch auf Trab zu halten. So spielt ihr euch durch, bis ihr am Ende angelangt seid. Aber ist das dann wirklich das Ende?
Nein, denn ganz Mutige dürfen Plus-Levels und Expert-Levels freischalten, um das Chaos mit neuen Gameplay-Twists oder zusätzlichen Herausforderungen weiter zu verstärken. Mario vs. Donkey Kong fügt zudem eine Time Attack-Funktion hinzu, damit die Spieler:innen abwechselnd ihre persönliche Messlatte erhöhen können. Natürlich ist nicht alles ein Wettbewerb, aber ihr könnt es durchaus dazu machen. Wer lieber zusammenarbeitet, kann dies auch tun: Einfach einen Controller weitergeben oder einen anderen verbinden, und der Drop-in-Drop-out-Koop-Modus wird aktiviert. So darf euch jemand als Toad unterstützen, der übrigens die exakt selben Fähigkeiten wie Mario besitzt. Auch cool: Jeder Level hält eine neue Überraschung bereit, wenn zwei Spieler beteiligt sind. Mario und Toad werden also zusammenarbeiten müssen, wenn sie die Levels erfolgreich beenden wollen!
Das ist aufgefallen
Wer bei Mario vs. Donkey Kong einen klassischen Super Mario-Titel erwartet, liegt hier ganz falsch. Denn das Spieltempo ist für den italienischen Klempner untypisch langsam und gemächlich – das eröffnet diesem Titel natürlich auch das jüngere oder ungeübtere Publikum. Dementsprechend ist auch der Entspannt-Modus für die Einen eine willkommene Ergänzung, und für die Anderen (wie mich) ein unnützes Extra. Denn auch der Standard-Modus hat nicht allzu viel Herausforderung zu bieten, und schon gar nicht, wenn ihr das Game zu zweit in Angriff nehmt. Denn die meisten Stufen sind recht übersichtlich aufgebaut und spielen sich wie von selbst, die Lösungen sind meistens auf den ersten Blick ersichtlich und dann läuft die Stufe schon fast im Autopilot ab. So richtige Kopfnüsse gibt es nicht, auch, wenn die freizuschaltenden Extra-Level dann doch ein wenig mehr fordern.
Nur, wenn ihr Mario vs. Donkey Kong von vorne bis hinten durchspielt, holt ihr alles aus diesem Titel heraus. Was anfänglich wie eine Weisheit aus der Dose klingt, bewahrheitet sich in diesem Fall tatsächlich: Denn vieles der Abwechslung schaltet ihr erst mit den Profi-Levels beziehungsweise den zwei neuen Welten in der Switch-Version frei. Die regulären Welten kommen immer mit der selben Mechanik daher: Zuerst sechs Level mit Schlüssel und Feinde, Level mit den Mini-Marios, und dann Kampf gegen den Affen. Erst später wird diese Systemik aufgebrochen und bietet euch mehr Variation. Besonders auffällig ist, dass ihr nach etwa vier bis fünf Stunden mit dem Spiel durch seid, und dann kommt eben mehr auf euch zu, was die Gesamtspielzeit auf etwa zehn Stunden anhebt. Ob euch das ausreicht, müsst ihr selbst entscheiden – Spaß macht es alles in allem auf jeden Fall!
Mario vs. Donkey Kong: Die Technik
Dafür sorgt natürlich die Nintendo-typische Umsetzung des Klassikers. Denn damals wie heute konnte Mario vs. Donkey Kong mit seinem Charme punkten, und auf der Nintendo Switch-Konsole sieht das Game so gut aus wie noch nie zuvor. Die Hintergründe sind bunt, ohne die Aufmerksamkeit an sich zu reißen, die Charaktere wirken herzig und knuffig, ohne zu kitschig zu sein, und die Animationen laufen alle ganz butterweich ab. Da das Game so einfach gestaltet ist, erkennen sowohl Ungeübte wie auch alte Hasen alle interessanten Dinge sofort, und die süßen Figuren können in jeder Stufe punkten. Was die Audio-Abteilung im Spiel betrifft, so ist sie ebenfalls gut gelungen. Es gibt keine Sprachausgabe wie in Wonder, klar, immerhin zählt das Original schon ein paar Lenze.
Doch das Rätseln braucht eine entspannte Hintergrundmusik und gemütliches Ambiente, und dafür sorgen die Töne aus euren Lautsprechern vollinhaltlich. Es motiviert ungemein, die Widersacher zum Weiterkommen zu verwenden, und die kleinen Geräusche von allen Beteiligten spielen da perfekt mit rein. Bleibt nur noch die Steuerung von Mario vs. Donkey Kong zu beschreiben: Sie ist zweckmäßig. Der Titel hat seine Ursprünge einfach in einer anderen Zeit gehabt, und das wird hier offensichtlich. Anfangs habt ihr noch Probleme, die Sprünge zu timen – so hölzern hat sich der Klempner schon lange nicht mehr angefühlt! Ihr werdet euch rasch daran gewöhnen, es ist keine große Sache, aber den Vergleich mit jedem aktuelleren Titel würde dieser hier mit Sicherheit verlieren.
Fazit: Rätseln für die ganze Familie
Das Wort familiengerecht ist eigentlich niemals Interpretationssache. In aller Regel meint man damit, dass auch (also vor allem) die Jüngeren ihre Freude daran haben werden. So verhält es sich auch hier: Mario vs. Donkey Kong hat eigentlich kaum richtige Kopfnüsse in den ersten fünf Spielstunden. Das Remake bringt neben einer wirklich hübschen Grafik, zwei zusätzlichen Welten mit ihren ganz eigenen Mechanismen und einem Entspannt-Modus ohne jeden Zeitstress auch einen Koop-Modus in euer Wohnzimmer. Nintendo hat es sich wohl zur Aufgabe gemacht, so gut wie jeden Titel mit einer Zwei-Spieler-Komponente auszustatten, und das hat funktioniert hier gut. Geübtere können so den Ungeübteren rasch und unkompliziert zu Hilfe kommen, gleichzeitig verringert dies den ohnehin schon niedrigen Herausforderungsgrad vor allem bei Bosskämpfen ungemein.
Auch, wenn das Remake ziemlich vieles in das neue Jahrzehnt gebracht hat, die Wurzeln kann das Spiel nicht verleugnen. So sind die Rätsel zumeist aufs erste Hinsehen lösbar, die Steuerung ist eingangs eher schwerfällig, und die Abwechslung ist zwar vorhanden, wird aber erst sehr spät so richtig fühlbar. Alles in allem sind das alles keine großen Sachen, aber miteinander betrachtet kann das Spielerlebnis darunter leiden. Gut, dass es eine Demo zu Mario vs. Donkey Kong gibt – die gibt euch einen perfekten Überblick darüber, was euch vom Gameplay her erwartet. Es ist wesentlich weniger actionreich als andere Titel der Serie, legt seinen Fokus eben mehr aufs Rätseln und dauert alles in allem knapp zehn Stunden zum kompletten Durchspielen. Der Preis von 50 Euro scheint für das Gebotene etwas gewagt, aber er geht – so finde ich – in Ordnung. Denn das Game macht allein und zu zweit Spaß!