Microsoft HoloLens bekommt Fremd-Hardware
Es ist knifflig, vorauszusehen, wann HoloLens tatsächlich auf den Markt kommen wird oder gar im Mainstream ankommt. (Eine Entwicklungsversion ist jetzt schon zu haben.) All jene, die damit zu tun haben, werden allerdings nicht müde, den selben einzelnen Schwachpunkt des Geräts hervorzuheben: Das Sichtfeld ist sehr eng.
In etwa 15 Zoll Bildschirmdiagonale soll die bearbeitbare und manipulierbare Fläche vor euch sein, sobald ihr die HoloLens-Brille tragt. In einer Zeit wie dieser, wo 27-Zoll-Bildschirme schon fast zur Realität werden und neben TV-Geräten mit über 50 Zoll Bildschirmdiagonale vor Neid erblassen, sind 15 Zoll verdammt wenig.
Noch 2015 sagte Microsoft dazu, dass sich das Problem kaum ändern werde, zumindest nicht in den nächsten Jahren. Natürlich drängt sich dann die Frage auf: Wie will Microsoft das Thema beheben? Die Antwort war dann ebenso klar und deutlich wie auch überraschend: Microsoft will das Problem gar nicht lösen.
Stattdessen wird der Konzern aus Redmond es den Partnerunternehmen überlassen, sich mit dem engen Sichtfeld (oder field of view, kurz FOV) herumzuplagen. Auf der Computex 2016 wurde erneut bestätigt, dass es keine Neuigkeiten seitens Microsoft bezüglich HoloLens-Hardware gibt, und zwar von Terry Myerson, Executive View President of Windows & Devices.
Doch so, wie es im Gaming-VR-Geschäft mit PlayStation VR, Oculus Rift und HTC Vive unterschiedliche Hardware gibt, soll es auch Partner geben, die Geräte mit einem weiteren, umfassenderen Sichtfeld bauen werden, da ist er sich sicher. Microsoft kündigte zumindest 16 Partnerschaften an, und alle unterstützen die neue Plattform Windows Holographic.
Spannend ist natürlich die ganze Sache schon: Während Microsoft als Mutterkonzern sich weitestgehend raushält und (erneut?) als Software-Lieferant versteht, liegt es also an den Konzernen wie HTC, Asus, Dell, MSI, Lenovo und so weiter, das Thema mit dem Sichtfeld in Angriff zu nehmen.
Klar, einige Unternehmen haben mehr VR-Erfahrung als andere, doch es zeigt erneut, dass Microsoft es nicht für erachtenswert hält, volle Kontrolle über Hard- und Software gleichermaßen zu haben und somit die Performance in der Hand zu haben. Microsoft tut also das, was es einfach kann: Das neue Windows Holographic bereitstellen.