Missile Command: Recharged Test (iOS): Arcade-Flashback von Atari
In Missile Command: Recharged obliegt euch der Schutz eurer Basis. Könnt ihr die Raketenangriffe abwehren? Wie spaßig das Arcade-Spiel ist, zeigt das Review!
Das Spielprinzip
In Ataris Missile Command: Recharged geht es darum, eure kleine Basis vor Raketenangriffen zu schützen. Ein nicht enden wollender Raketenhagel aus der Luft bricht über euch herein, und ihr startet Gegenangriffe zu eurem Schutz. So verteidigt ihr eure Basisgebäude und sammelt auch Power-Ups ein, die euch beim Kampf helfen. Das Spiel beschreibt sich selbst als tempogeladen Arcade-Shooter, und genauso spielt sich der Titel auch. Es gibt keine verschiedenen Spielmodi, nur die reine Action – ohne lange Wartezeit geht es sofort los!
In einem Tutorial wird euch erklärt, dass ihr den Weg, den eure Rakete zurücklegen muss, auch einzuberechnen habt. Daher ist es nicht hilfreich, direkt auf die feindlichen Geschosse zu tippen, denn auch diese fliegen munter weiter! Es gilt also, die Flugbahn der eingehenden Raketen zu berechnen und dann dorthin zu tippen. Eure Abwehrgeschosse fliegen zum angetippten Punkt, explodieren und lassen für einen kurzen Moment ihren Zerstörungsradius zurück. So schützt ihr euch und die Action geht ohne Unterbrechung weiter! Hier der Trailer:
Power-ups und Stärkungen
In Missile Command: Recharged gibt es mehrere Boni, die als Quadrat mit einem großen Buchstaben durch die Landschaft fliegen. Wenn ihr diese Box abschießt, bekommt ihr den Bonus sofort. Eine dieser Power-ups ist etwa die gute alte Bombe, wenn ihr das B trefft, wird augenblicklich jedes Feindesgeschoss am Bildschirm zerstört! Ideal für hitzige Momente, in denen es munter zugeht. Doch auch das M ist gerne gesehen, es steht für Mega und vergrößert für kurze Zeit den Zerstörungsradius eurer Raketen enorm. Abwehr-Schilde, Siloreparaturen und schnellere Raketen sind ebenso im Repertoire zu finden.
RollenspielerInnen werden durch Progression angesprochen, und daher bietet Missile Command: Recharged die Möglichkeit, eure Technik in vier Varianten auszubauen. Durch die Punkte, die ihr jede Runde erzielt, dürft ihr entweder den Explosionsradius eurer Raketen, die Nachladegeschwindigkeit eurer Tower, das Tempo eurer Geschosse oder die Wiederaufbaugeschwindigkeit von gefallenen Geschütztürmen erhöhen! Nachdem ihr alle Eigenschaften zumindest auf Level drei gebracht habt, sind plötzlich auch höhere Punktezahlen möglich, und so geht es weiter…
Weitere Dinge in Missile Command: Recharged
Um dem Jahr 2020 gebührend Ehre zu erweisen, hat das Spiel auch einen AR-Modus spendiert bekommen. Dieser bringt die Arcade-Action mitten in eure Umgebung, wenn ihr dies wünscht! Bonuspunkte bekommt Missile Command: Recharged für die Umsetzung – ihr habt nämlich in Sekundenschnelle eine waschechte Arcade-Maschine vor euch stehen, die detailgetreu nachgebildet wurde und sogar eine Mini-Anleitung spendiert bekommen hat! Spielbar ist es nur mit Mühe, da ihr dann sowohl euer Gerät halten als auch auf den Bildschirm innerhalb Bildschirm tippen müsst (ja!) – mit einer AR-Brille wäre dies ein grandioser Modus.
Neben den schon angesprochenen Power-ups und Stärkungen gibt es auch Online-Bestenlisten im Spiel, und Herausforderungen via Game Center gibt es ebenso zur Genüge. Übrigens habt ihr drei Leben in Missile Command: Recharged, bevor ihr euch eine Werbung ansehen müsst. Nach dieser meist 30-sekündigen Unterbrechung geht es wieder mit drei Leben weiter – das ist ganz fair. Geht euch diese Einblendung dennoch auf den Geist, gibt es eine No-Ads-Möglichkeit für 3,49 Euro. Sie verleiht euch quasi unbegrenzte Leben und unterbrechungsfreies Spiel!
Die Technik des Titels
Nun, den Retro-Charakter hat dieses Spiel definitiv gemeistert. Die einfachen Formen, die simplen Effekte und die Neon-Konturen lassen früh erahnen, dass die Grafik so zweckmäßig wie möglich gehalten wurde. Natürlich bedeutet dies auch, dass ihr auf so gut wie allen iOS-Geräten dieses Game spielen könnt, solange darauf iOS 11 oder neuer installiert ist. Beeindruckend ist die Interpretation des AR-Modus mit der Arcade-Maschine, unbedingt probieren! Der Soundtrack von Missile Command: Recharged ist so wie bei PONG Quest sehr vom Chiptune-Genre inspiriert. Das passt sehr gut zum Gameplay und motiviert euch hoffentlich zu Höchstleistungen.
Die Steuerung des Games ist grundsätzlich sehr einfach gehalten. Nichts ist leichter, als auf das Display zu tippen, und eure Raketen fliegen ausnahmslos dorthin. Kein Problem, oder? Strategische Fehler machen sich aber schnell bemerkbar und rächen sich fast jedes Mal. Nur, wenn ihr Glück habt, fliegt im dramatischsten Moment eine Bombe vorbei, die euch aus eurer Misere befreit! Allerdings müsst ihr ein wenig Zeit mitbringen, denn nur mit den Verstärkungen könnt ihr euch auch im Online-Leaderboard behaupten. Für eine schnelle Runde zwischendurch ist Missile Command: Recharged immer wieder mal gut!
Fazit zum Spiel: Arcade-Action mit interessanten Ideen
Schon alleine wegen des coolen AR-Modus kann ich Missile Command: Recharged empfehlen. Es hat schon etwas, plötzlich an einer Arcade zu stehen und sich auch die seitliche Beklebung ansehen zu können! Das Spiel selbst überzeugt mit seinem Reiz, den es auch schon vor Jahre hatte: Eure Entscheidungen bestimmen, wie weit ihr in eurem Durchgang kommt. Sinnvolle Erweiterungen wie die Power-ups und die Möglichkeit, gewisse Eigenschaften eurer Defense zu verstärken, lassen den Titel auch im Jahre 2020 sehr gut aussehen. Die Grafik ist zwar zweckmäßig gehalten, freut aber Retro-Fans umso mehr!
Mir persönlich hat das Spiel gut gefallen, wobei immer wieder mal eine Runde zwischendurch besser funktioniert hat als eine längere Spielsession. Dazu ist das Spielprinzip zu einfach, und mit der Zeit wird die Optik auch anstrengend für die Augen. Doch wenn ihr Retro-Fans seid und Atari-Spiele schon damals geliebt habt, müsst ihr euch diesen Titel schon einmal ansehen (hier geht’s zur Website). Nicht nur wegen des coolen AR-Modus (habe ich das schon erwähnt?), sondern auch, weil Missile Command: Recharged ein gewisses Suchtpotential bietet!