Netvue Birdfy Feeder Test: Für alle, die gerne Vögel beobachten
Ein Vogelhaus, das mit einer Kamera ausgestattet ist? Der Birdfy Feeder lässt diese Kombination wahr werden. Überzeugt das Gerät?
Mehr über den Birdfy Feeder
Auf der offiziellen Website des Produkts sind die größten Vorteile gelistet. Der Birdfy Feeder ist in zwei Varianten erhältlich, nämlich einer Lite-Version ohne KI und einer „vollwertigen“ KI-Version. Was ist der Unterschied? Beide Produkte sind mit der gleichen Kamera ausgestattet, doch die KI-Version erlaubt eine sofortige Vogelarten-Identifizierung aus über 6000 gespeicherten Arten. Damit ihr auch nichts von der Vogel-Action verpasst, bekommt ihr jederzeit sofort eine Benachrichtigung über die hauseigene Birdfy-App. Jede Bewegung wird registriert und das Gerät zeichnet dann auch automatisch Videos für euch auf. Ihr dürft dabei wählen, ob ihr die Vögel live in Echtzeit beobachten möchtet oder dann, wann ihr Zeit habt, einfach die Videos betrachtet.
Birdfy verfügt über eine robuste Datenbank, die in der Lage ist, über 6000 Vogelarten weltweit zu identifizieren. Dank KI gibt es keine Vogelfremden mehr, nur liebenswerte Vogelfreunde mit Namen und Profilen. Wie es sich für eine ordentliche Kamera mit WLAN-Anbindung so gehört, könnt ihr eure Livestreams beziehungsweise euren Zugang mit bis zu 20 Freund:innen teilen. Das Wichtigste jedoch ist, dass der Birdfy Feeder zuvorderst ein ordentliches Vogelhäuschen darstellt. So wird den gefiederten Freunden ein gemütlicher Ort zum Essen und Entspannen geboten, während sie die von euch angebotenen Körner futtern. Eine farbige Nachtsicht und eine potente 1080p-Kamera reichen dabei vollkommen aus, um eurem Hobby der Vogelbeobachtung nachzugehen. Klingt gut soweit? Legen wir los mit dem Testbericht!
Aufbau und Installation
Gleich vorweg: Selbst handwerklich Unbegabte, so wie ich, können den Birdfy Feeder problemlos zusammenbauen. Denn der Großteil des Produkts kommt bereits fertig montiert zu euch, nur das Dach muss aufgesteckt werden und ihr montiert das Gestell, auf dem die Vögel dann Platz nehmen. Viel mehr braucht es nicht, dann ist der Futterspender schon so gut wie fertig! Eine Frage, die ihr euch noch stellen müsst, ist, wo genau ihr dieses Produkt montieren wollt. Denn für alle Eventualitäten ist im Lieferumfang etwas dabei – ob ihr das Häuschen nun an einer Wand, an einem Baum oder an einer Stange befestigen möchtet, ist dabei völlig egal. Die mitgelieferte Anleitung zeigt euch zudem ganz genau, wie ihr jeweils vorgehen müsst.
Habt ihr alles beisammen, könnt ihr euch schon ans Aufladen des Produkts machen. Der Birdfy Feeder lässt sich ganz einfach via USB-C aufladen und bietet auch die Möglichkeit, ein Solarpanel anzuschließen – im Online-Shop ist das etwa ein empfohlenes Zusatzprodukt. Zu guter Letzt gibt es auch noch die Birdfy-App, die ihr auf eurem Smartphone installiert. Sie ist sehr übersichtlich gehalten und hält euch während der Konfiguration an der Hand, so ist es ein Leichtes, das Gerät zu konfigurieren. Ihr werdet nur gebeten, ein Konto zu erstelle und ein 2,4 GHz-WLAN einzugeben, damit sich das Produkt schlussendlich mit euch verbinden kann. Vor der ersten Verwendung empfehle ich noch ein Firmware-Update, damit alles auf dem aktuellsten Stand ist – im Testzeitraum um Dezember 2023 war das die Version 1.3.10.
Über die Birdfy-App
Bevor wir uns dem Alltag mit dem Birdfy Feeder widmen, hier einmal eine Übersicht über die zugehörige Companion-App. Die App ist sehr intuitiv aufgebaut und führt euch zuallererst einmal auf einen Home-Bildschirm. Hier werdet ihr über eure eigenen „Momente“, also Aufnahmen, in Kenntnis gesetzt, aber ihr könnt euch genauso Bilder von der Community ansehen. Denn alle Nutzer:innen eines solchen Produkts können sich entscheiden, die besten Clips in einen Stream hochzuladen, der im Anschluss allen angezeigt wird. Man sieht also schon, dass dieses Produkt sich ganz klar an alle Vogel-Liebhaber:innen richtet. Vor allem in Kombination mit der Erkennung ist es klasse, dass euch im Video selbst gleich die Art wie etwa Rotkardinal, Carolinaspecht oder der gemeine Hausfink angezeigt wird.
Habt ihr euch beim Kauf des Geräts für die KI-Version entschieden, so habt ihr für immer die Vogel-Erkennung aktiviert. Doch wer sich für die Lite-Variante entscheidet, kann im Bereich „Entdecken“ die Vogelerkennung via Abonnement (ab 4,99 US-Dollar im Monat) https://my.netvue.com/de/protect_plans/nv_bird_aws/plans einfach dazugekauft werden. Gleichzeitig wären aber auch andere KI-Fähigkeiten als Abo käuflich, da müsst ihr euch einfach durchschauen. So wie bei jeder anderen Kamera auch könnt ihr jederzeit reinspechteln, solange ihr mit dem Birdfy Feeder eine WLAN-Verbindung habt. Auch eine Zwei-Wege-Kommunikation ist möglich – dies lässt sich etwa dazu verwenden, um Eichhörnchen zu verscheuchen oder jemanden zu kontaktieren, der sich gerade in der Nähe des Vogelhauses befindet. Die App macht ihre Sache jedenfalls richtig gut und zuverlässig!
Der Birdfy Feeder in der Praxis
Während des Testzeitraums haben wir den Birdfy Feeder an verschiedenen Orten befestigt und aufgestellt. Solange die WLAN-Verbindung verlässlich für eine Connection sorgt, erledigt das Gerät seine Aufgaben ohne Fehl und Tadel. Ihr werdet auf Wunsch über jede Bewegung per Push-Nachricht informiert, und selbst, wenn ihr diese deaktiviert, könnt ihr jederzeit im Nachgang auf die Videos zugreifen. Zudem unterstützt das Produkt eine microSD-Karte mit bis zu 128 GB Speicherplatz – das ist mehr als genug Speicher für Videos und Fotos eurer gefiederten Freunde. Vor allem könnt ihr die Karte ja jederzeit sichern oder entleeren, das ist alles sehr klug gelöst. Alle Bewegungen, ob es nun von Menschen oder Vögeln war, wurden jederzeit erkannt und die Push-Benachrichtigung landete auch stets unverzüglich auf unserem Smartphone.
Damit nicht genug: Die Verbindung in die Live-Ansicht ist jederzeit blitzschnell aufgebaut, die längste gemessene Wartezeit betrug unterwegs via LTE knapp unter fünf Sekunden. Auch die Zwei-Wege-Kommunikation funktioniert, man versteht sich recht gut und die Lautsprecher des Birdfy Feeder können auch ordentlich laut werden. Das verwundert nicht, da das Produkt auch eine Sirene beinhaltet – eben zum Abschrecken von Eichhörnchen und anderem unerwünschten Getier. Natürlich muss man auch die Kamera behandeln: Zwar klingt 1080p im Jahre 2023 nicht mehr besonders gut, aber indem ihr euch durch den Aufbau des Geräts ganz nah am Tier befindet, reicht das vollkommen aus. Wichtiger noch: Dank der starken Nachtsichtfunktion der Kamera, die euch sogar Farben anzeigen kann, ist die Uhrzeit bei der Beobachtung so gut wie egal. Das freut das Vogel-Fan-Herz!
Was es noch zu sagen gibt
Der Birdfy Feeder wird vom Hersteller sowohl als spaßiges Geschenk wie auch als lehrreiches Produkt beworben. Wenn ihr vogelinteressiert seid, macht die Anschaffung der KI-Version durchaus Sinn. Denn eine lebenslange Vogel-Erkennung samt der zuverlässigen Benachrichtigungen auf euer Smartphone macht in dem Fall richtig Spaß, und euch entgeht kein gefiederter Besucher. Selbst, wenn ihr nicht in der Nähe seid, habt ihr auf jeden Fall die Benachrichtigung sowie ein 20-Sekunden-Video des Vogels. Die Bewegungserkennung lässt sich des Weiteren auch in drei Stufen konfigurieren – eine niedrige, mittlere und hohe Empfindlichkeit stellen sicher, dass ihr auch in geschäftigeren Umgebungen dann genau darüber informiert werdet, was ihr wollt. Während des Live-Zugriffs könnt ihr auch direkt in euer Album am Smartphone aufnehmen, das ist äußerst clever gelöst.
Apropos clever gelöst: Der Birdfy Feeder ist nach IP65-Standard vor Wind und Regen geschützt und ist somit bestens für das Draußen geeignet. Damit nicht genug, es gibt auch Zubehör wie den Seed Guard, das euer Vogelfutter vor größeren Tieren schützt. Besonders cool ist natürlich die optionale Verwendung eines Solarpanels, das ihr ständig mittels USB-C verbunden habt, dann ist der Akkustand des Geräts nie mehr ein Problem. Bis zu sechs Monate kommt ihr mit einer Ladung aus, habt ihr allerdings täglich mehrere Streams, geht dieser Wert dramatisch nach unten. Dann empfiehlt sich fast monatliches Aufladen, damit ihr ja nichts verpasst. Da alles ganz leicht auseinandergebaut beziehungsweise geöffnet werden kann, ist auch das Nachfüllen oder Reinigen des Vogelhäuschens keine Herausforderung. Hier hat sich das Team hinter dem Produkt einiges gedacht!
Birdfy Feeder: Die Technik
Das zieht sich natürlich auch bei den verbauten Innereien des Birdfy Feeders durch. Während das Gerät grundsätzlich in Blau oder Gelb erhältlich ist und eben in einer Lite- beziehungsweise KI-Version zu kaufen ist, bleibt die restliche Ausstattung gleich. Das beginnt bei der Futterkapazität von 1,5 Litern, geht über die Kamera mit Full HD-Auflösung (1920 x 1080) und einem 135° Sichtfeld bis hin zu den verbauten Sensoren. Denn damit die Bewegungserkennung funktionieren kann, braucht es einen passiven Infrarotsensor, und für einen gelungenen Audio-Austausch in beide Richtungen sind Mikrofon und Lautsprecher vorhanden.
Für die Ausdauer sorgt ein 5000 mAh fassender Akku, der mittels USB-C aufgeladen werden kann. Wo der Strom herkommt, ist egal, das kann eine Steckdose, eine Powerbank oder auch ein Solarpanel sein. Als Verbindung zu eurer Birdfy-App wird ein 2,4 GHz-WLAN verwendet, und das Gerät kann zwischen -10° und 50° Celsius verwendet werden. Damit es keine Probleme gibt, ist das Vogelhaus nach IP65 vor Regen geschützt, das heißt, dass auch eine Luftfeuchtigkeit von bis zu 95 % absolut kein Thema ist. Die Abmessungen des Birdfy Feeder betragen 22 x 22,5 x 27 cm bei einem Eigengewicht von rund 1,35 Kilogramm.
Das Fazit zum Vogelhäuschen
Zugegeben, der Birdfy Feeder ist an und für sich ein Produkt für eine ganz eigene Nische. Denn für eine voll ausgestattete Überwachungskamera mit allen Features braucht ihr ein oder zwei zusätzliche Abonnements, und da würde auch die Kamera zum Flaschenhals werden. Aber für den Verwendungszweck, den der Hersteller hier anpeilt, ist das gebotene Gesamtprodukt tatsächlich eine sehr gute Sache. Denn sowohl Aufbau, Installation und Einrichtung des Geräts sind sehr einfach und auch für Unerfahrene leicht möglich. Selbst die tägliche Verwendung ist kinderleicht, sofern ihr das Produkt so konfiguriert habt, wie ihr das wollt. So werdet ihr mit Benachrichtigungen auf Ereignisse aufmerksam gemacht, Videos werden automatisch abgespeichert, und so ganz nebenbei versorgt ihr die Vögel in eurer Nähe mit gutem Futter.
Warum es allerdings eine Lite-Version geben muss (um die Abo-Modelle zu pushen), finde ich etwas schade. Da wäre es besser, wenn Vogel-Liebhaber:innen gleich zur vollen KI-Version zu greifen, auch, wenn sie teurer ist. Die Verarbeitungsqualität passt soweit, da alles größtenteils aus Kunststoff besteht, bleiben Fragen bezüglich der Langlebigkeit des Vogelhäuschens offen, gerade, wenn es zu Stürmen oder dergleichen kommt. Aber abgesehen davon tut das Produkt genau das, was es soll: Es bietet einen hervorragend niederschwelligen Einstieg in die Welt der smarten Kameras und bringt euch nebenbei ein ganzes Stück der heimischen Vogelkunde näher. Während der Birdfy Feeder auch als Security-Cam verwendet werden kann, richtet er sich durch Aufbau und Feature-Liste ganz klar an die Vogel-Fans unter euch. Diese können dann auch gerne ohne jegliche Bedenken zugreifen!