One Punch Man Vol. 1 Test: „Schon wieder vorbei?“
One Punch Man serviert uns endlich mal eine andere Art von Shonen – oder könntet ihr mir ein anderes Beispiel nennen, in dem ein Krabbenmenschbesieger zum stärksten Superhelden der Welt wird? In One Punch Man Vol. 1 erleben wir genau dieses Intro. Wie es dazu kommt, erfahrt ihr in meinem One Punch Man Vol. 1 Test.
Vom Normalo zum Superhero
One Punch Man Vol. 1 beginnt überaus unterhaltsam. Wir sehen einen Mann in Unterhose, dessen Oberkörper wie eine überdimensionale Krabbe aussieht. Wie diese seltsame Kreatur entstanden ist? Ganz einfach: Der Mann hat so viele Krabben gegessen, bis er selbst zu einer halben Krabbe mutiert ist. Und was macht ein solcher Krabbenmensch? Klar, er rächt sich an kleinen Kindern, die ihm, während er seinen Schönheitsschlaf auf einer Parkbank genießt, Nippel auf seinen adonisartigen roten Schaltentieroberkörper malen. Auf der Suche nach dem Übeltäter trifft besagte Kreatur auf Saitama, einen jungen Mann, der gerade von einem nicht erfolgreichen Jobinterview nach Hause stapft. Der Krabbenmensch sagt seinem Gesprächspartner, dass er das Kind, das ihm das angetan hat, ohne mit der Wimper zu zucken einfach töten werde. Saitama könnte nichts egaler sein, und so geht er weiter seines Wegs. Doch dann passiert es: Er sieht das „Sackgesicht“ (O-Ton aus der Serie), das Kind, das dem Krabbenmenschen mit einem Edding Nippel verpasst hat. Saitama warnt das Kind vor dem Monster, als die menschliche Krabbe plötzlich auftaucht.
Saitama kann einfach nicht anders und versucht, das Kind zu beschützen, doch die Krabbe verfügt über übermenschliche Kräfte. Selbst als der Aushilfsretter blutüberströmt vor dem Schaltentierwesen steht, gibt er nicht auf. Ein Menschenleben ist kostbar, und so nimmt er seine letzten Kräfte zusammen und tötet die Krabbe, indem er mit einem gigantischen Sprung über den Feind eines seiner beiden hervorstehenden Augen packt und sämtliche Innereien aus dem Körper des Schaltentiermenschen zieht. Von diesem Tag an trainiert der Aushilfsheld tagtäglich, um stärker zu werden. Zwar ist er sehr erfolgreich, doch zu welchem Preis? Jetzt hat er keine Haare mehr am Kopf und kennt keine Angst mehr, keinen Nervenkitzel, egal, wie gigantisch, stark und bösartig der Feind ist, weil er einfach jede/n GegnerIn mit nur einem Schlag tötet.
Extras
- Booklet
- Leseprobe von Band 1
- Artboard
- 2 OVAs
- Clean Opening & Ending
- Hochwertiger Schuber
One Punch Man Vol. 1 Test Fazit
„Schon wieder vorbei?“, dachte nicht nur ich mir, als ich das Ending der letzten Folge von One Punch Man Vol. 1 auf meinem TV sah. Saitama, der Held aus One Punch Man, hat das gleiche Problem – mit nur einem Schlag gehen seine GegnerInnen nicht nur k. o., sondern von ihnen bleiben meistens nicht mehr als haufenweise durch die Luft fliegende Gedärme übrig. Dabei hofft Saitama immer, dass der Kampf dieses Mal nur ein bisschen länger dauert. Doch umsonst: Meistens bleibt der Held mit einem etwas dümmlichen Gesichtsausdruck und seinem ausgestreckten Arm auf dem Kampfplatz deprimiert zurück.
Ich bin wirklich froh, dass es ein so außergewöhnlicher Anime zu uns geschafft hat. Saitama und sein absolut nicht fordernder Kampf gegen immer noch stärkere Gegner ist eine herrliche Persiflage auf die vielen Shonen-Animes, die den Markt beherrschen. Dies ist vielleicht auch der Grund, warum One Punch Man beim Publikum so gut ankommt. Über die überzeichnete Gewaltdarstellung kann man streiten, doch sollte man bedenken, dass sie wohl Teil der Parodie ist.
Mit einer hervorragenden Synchronisation und richtig tollen Extras ist für mich auch der Preis von fast rund 45 Euro in Ordnung. One Punch Man Vol. 1 hat mich voll gepackt, und ich kann es kaum erwarten, die nächsten Folgen zu sehen.