Project Ara: Euer nächstes Smartphone?

von Mandi 20.01.2015

Project-Ara

Es klingt wie ein Traum für alle BastlerInnen und PC-TüftlerInnen: Google will mit seinem Project Ara weg vom Phänomen der geschlossenen Systeme und baut daher eher ganz nach dem Baukasten-Prinzip auf Module. Doch was soll euch das bringen?

Nehmt einmal an, euer treues Smartphone gibt eines Tages den Geist auf. Sei es der Speicher, der bockig wird, der Prozessor, der einfach nicht mehr seine Dienste verrichten möchte oder aber die Kameralinse wurde bei einem Sturz so beschädigt, dass eure Fotos nicht mehr zu gebrauchen sind. Bislang ist es so, dass dann ein neues Smartphone fällig wird, und Project Ara will genau dies umgehen. Habt ihr schon einmal eine App spielen oder installieren wollen, nur, um zu entdecken, dass euer Smartphone-Prozessor zu schwach auf der Brust ist? Project Ara schafft hier Abhilfe.

Ihr wollt eine neue Kamera? Kein Problem, ein neues Modul mit besserem Sensor, mehr Megapixeln und Bildstabilisator besorgt und ausgetauscht. Eurem Chip fehlt die Power? Einfach einen aktuellen Prozessor gekauft und umgesteckt. Euer Akku schwächelt, weil ihr euer Smartphone schon zwei, drei Jahre im Gebraucht hattet? Okay, das ist bei den Smartphones heutzutage auch kein Ding der Unmöglichkeit – aber ihr versteht das Prinzip.

Möglich wird dies durch die innovativen Ideen von Google, die Josh Lowensohn und Nathan Ingraham von The Verge in ihrem Beitrag bestens beschreiben. Seht euch die Bilder unter dem Link an – Google hat ein Smartphone-Skelett gebastelt, auf dem ihr ohne Probleme die einzelnen Komponenten austauschen könnt. Bislang haben NutzerInnen knapp 30 Sekunden Zeit, um einen Akkutausch durchzuführen, das Ziel ist es, dieses Zeitfenster auf knapp zwei Minuten zu bringen. Auch die restlichen Komponentenwechsel erfolgen on the fly, sprich ohne Neustart des Geräts.

Ob Project Ara sich durchsetzen oder doch nur immer ein Projekt bleiben wird, ist abzuwarten. Die größten BastlerInnen unter uns werden sich mit Freuden auf das Smartphone stürzen, wohingegen die NormalverbraucherInnen dieser Neuerung eher mit Zweifel begegnen werden. Für mich selbst gilt nach wie vor: Ich möchte mir ein Gadget/Smartphone/Computergerät kaufen, das ich einschalte und ohne viel Federlesen seinen Dienst tut. Daher ist für mich Project Ara, ohne einen Preis oder Erscheinungstermin zu wissen, eher uninteressant. Wie steht es da bei euch?