Project Highrise: Mari wird Architektin (Teil 1)

von Marianne Kräuter 06.09.2016

Ich habe beschlossen, mein Physiker-Dasein ein paar Tage an den Nagel zu hängen und mich stattdessen in Project Highrise vom Architektenleben verzaubern zu lassen. Lest weiter, wenn ihr wissen wollt, ob das dem Spiel gelingt.

Simulationsmuffel

Schon als Kind konnte ich mit Simulationen eigentlich nichts anfangen

Schon als Kind konnte ich mit Simulationen eigentlich nichts anfangen. Während alle anderen PC-begeisterten Kinder aus der Nachbarschaft stundenlang Sims und Roller Coaster Tycoon zockten, verschanzte ich mich lieber hinter meinem Gameboy. Viel zu gewöhnlich und langweilig war es, kleine Polygongestalten aufs Klo schicken zu müssen und anzuhalten, den Müll rauszubringen. Viel zu anstrengend war es, ein ganzes System managen zu müssen – mehr Arbeit als Spaß und Spiel. Auch meine neueren Erlebnisse mit Simulationen waren nicht die Besten, weswegen ich Project Highrise zugegeben ein wenig skeptisch starte.

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Hin und wieder muss man Wohnungen auch renovieren.

Grundsteinlegung

Man übernimmt in Project Highrise mehr die Rolle eines Gebäudemanagers als die eines Architekten

Zuerst arbeite ich mich durch die fünf kurzen Tutorials, die mir mittels Textboxen und blinkenden Pfeilen die wichtigsten Spielmechaniken rund um Konstruktion, Bewohner, Prestige, Reperaturbedürftigkeit und Benutzer Interface erklären. Man übernimmt in Project Highrise also mehr die Rolle eines Gebäudemanagers als die eines Architekten, kümmert sich um die Bauplanung, um die Mieten, die Zufriedenheit der Bewohner und Kunden, um Instandhaltung des Gebäudes, und und und. Ziel ist es natürlich, das coolste, berühmteste, reibungslos funktionierenste Hochhaus zu bauen, das die Menschheit je gesehen hat! Zumindest sieht mein Plan so aus (ehe ich die Weltherrschaft an mich reiße).

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Hier lerne ich gerade über “Einfluss” und “Prestige”

Die vielen Optionen und Textboxen mögen einen zunächst etwas erschlagen, doch ich bin überrascht, wie schnell ich mich hier zurecht finde. Das ist dem logisch angeordneten und bedienfreundlichen User Interface geschuldet.

Was mir ebenfalls gleich zu Beginn auffällt, ist der schöne, einfach gehaltene grafische Stil des Spiels, der mich an Poster aus den 30ern erinnert: große, einheitlich farbige Flächen, stilisierte Figuren und ein schlichter Charm.

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Der gewählte Artstyle lässt selbst das Reinigungsteam schick aussehen.

Jetzt wird’s ernst

Nach den Basics, geht’s ans Eingemachte. Ich starte mit dem Szenario “Wiederbelebung eines Stadtviertels” ins eigentliche Spiel und habe 3 Ziele: über 25000$ Umsatz machen, 250 Bewohner anlocken und einen Springbrunnen bauen. Ich übernehme ein heruntergekommenes Gebäude, das ich Schritt für Schritt in DEN schicken Hotspot der Stadt verwandle.

Doch zuerst wollen alle heruntergekommenen Räume renoviert werden, dann werden neue Büros und Appartements gebaut, Mieter dafür ausgewählt, Mieten angepasst. Ich stelle alle möglichen Dienstleistungen, wie einen Reinigungsdienst oder ein Copy-Center zur Verfügung, um Restaurants und Juristen gleichermaßen zufrieden zu stellen. Ich lege Telefon- und Stromleitungen, sorge dafür, dass genügend Gas und Wasser vorhanden ist. Gut, dass sich alle rechtzeitig melden, wenn etwas fehlt oder Unzufriedenheit herrscht. So hat man noch genügend Zeit, nachzubessern, ehe jemand wütent auszieht.

Man sollte man schon von Beginn an vorplanen, was wohin soll.

Will man am Ende ein einigermaßen übersichtliches Gebäude haben, sollte man schon von Beginn an vorplanen, was wohin soll. So mögen manche Geschäfte keine strengen Gerüche, sollten also nicht in der Nähe von Imbissbuden sein. Bewohner mögen keinen Lärm, sind also an hochfrequentierten Zonen unzufrieden. Dass man horizontal nur einen begrenzten Bauplatz zur Verfügung hat und alle baubaren Einheiten eine fixe Größe besitzen, macht die Sache nicht einfacher. Hat man einmal ein Haus mit funktionierender Infrastruktur gebaut wird Troubleshooting zum zentralen Spielelement: Da geht mal ein Lift kaputt, ein Mieter ist unzufrieden oder die Stromleitungen sind überlastet. Doch irgendwie komme ich zurecht und nach einiger Zeit macht, das Bauen, Planen und Instandhalten richtig Spaß.

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So sieht “Mari’s First Tower” momentan aus

Wenn ihr wissen wollt, wie es mit meinem Bauprojekt weitergeht, schaut morgen wieder auf unserer Website vorbei! Dort findet ihr dann Teil 2.

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