Re: Hamatora Test: Der Tragödie zweiter Teil

von Ajit Singh 25.08.2016

Ich habe für euch die Reise zurück nach Yokohama angetreten, um die zweite Staffel des Anime rund um den Haufen superpowered TeenagerInnen ins kritische Auge zu fassen: Re: Hamatora! Kann die zweite Staffel tatsächlich dem Ende von Hamatora: The Animation gerecht werden, und Fans vielleicht sogar noch überraschen? Lest es in meinem Re: Hamatora Test!

Re: Hamatora Test

Facts

Genre: Anime, Action, Fantasy
Publisher: KAZÉ
Regisseur: Seiji Kishi, Hiroshi Kimura
Release: Vol. 1 (24. März 2016), Vol. 2 (27. Mai 2016), Vol. 3 (24. Juni 2016), Vol. 4 (29. Juli 2016)

Zurück ins Cafe Nowhere

Wenn ihr euch zuerst das Review von Hamatora: The Animation geben wollt, dann könnt ihr das hier tun. Keine Sorge, ich werde genau hier auf euch warten, bis ihr wieder zurückgekehrt seid. Fertig? Sehr gut! Es geht immer noch um den gleichen Haufen von TeenagerInnen mit Superkräften, und auch an der Location hat sich nichts geändert. Alles in allem litt die erste Staffel an einem Haufen Schwächen, konnte allerdings mit einem tieftraurigen, sehr interessanten Ende aufwarten: Die eigentliche Hauptcharakter der ersten Serie, Minimum Holder Nice, wurde von einem seiner besten Freunde – Art, dessen Minimum-Kraft ihn anscheinend in den Wahnsinn getrieben hat – kaltblütig erschossen. Die erste Folge von Re: Hamatora spiel drei Monaten nach diesen Ereignissen und stellt uns Nice’s ehemalige Partnerin Hajime als neue Hauptprotagonistin vor. All die Leute aus der ersten Staffel sind immer noch am Trauern, und alleine Hajime vermag sich aufzuraffen und der Erinnerung an Nice gerecht zu werden, indem sie wieder eine Mission annimmt. Verdammt, sie trägt sogar seine Headphones – die eine Sache, die er immer bei sich hatte.

Mir tut der Schädel jetzt schon weh

Der erste Fall von Re:Hamatora dreht sich um einen Minimum Holder namens Hikaru, der einen Haufen Verehrerinnen hat, aber mit keiner von ihnen etwas anfangen möchte. Es ist typische Hamatora-Kost: Der Anime scheint fast schon allergisch dagegen zu sein, sich auf eine Stimmung festlegen zu lassen – eine thematische Achterbahnfahrt, die eher Übelkeit als Aufregung hervorruft. Hajime löst den Fall beinahe alleine, was ein absoluter Triumph für eine Serie gewesen wäre, die weibliche Charaktere als die üblichen Stereotypen behandelt, und sonst kaum wahrnimmt. Doch dann geschieht das Unfassbare: Nice taucht wieder auf. Ihr wisst schon, der Typ, dessen Tod für Charakterentwicklung und bisher eigentlich recht vielversprechenden Plot gesorgt hat? Es war, um es in den unsterblichen Worten des Schwarzen Ritters zu sagen, anscheinend nur eine Fleischwunde. Nicht, dass sie diesen Reveal  irgendwo in der Mitte der Staffel platzieren, nein: Wir werden schon gegen Ende der ersten Folge mit der Nase darauf gestoßen. Die anderen Charaktere haben nur so getan, als würden sie trauern, übrigens. Um … wen genau hinters Licht zu führen, jenseits der Zuschauer? Enttäuschend.

Kleine Lichtblicke

Der Rest der Staffel  bleibt dann wenigstens durchgehend düster, als sich die Lage immer mehr zuspitzt und immer mehr Blut vergossen wird. Bloß, hah, das Ende der letzten Folge reißt, das dem Abgrund entgegestürzende Schiff wieder herum und schafft es einmal mehr zu beweisen, dass Re: Hamatora eigentlich recht wenig Ahnung von Konsistenz hat, und davon welche Art von Werte es eigentlich  vermitteln will. Die zweite Staffel steht der ersten in Sachen Animation um nichts nach – wem das coole Design von Hamatora: The Animation schon gefallen hat, der wird auch bei Re: Hamatora voll auf seine/ihre Kosten kommen.

Re: Hamatora Test-Fazit

Re: Hamatora beantwortet plot-technisch glücklicherweise mehr Fragen, als es aufwirft – ganz im Gegenteil zur ersten Staffel. Der Twist von Episode 1 war allerdings alles andere als nötig, und es sei niemandem zu verdenken, wenn er/sie schon danach von Bord springt. Zusammenfassend ist auch die zweite Staffel kein sonderlich guter Anime – es sei euch demnach empfohlen, euch andere Superpower-Anime zu Gemüte zu führend. Darker than Black, beispielsweise!

Wertung: 2.9 Pixel

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