RingConn Smart Health Monitoring Ring Test: Dezentes und langes Tracking mit Case
Der nächste Schauplatz für Tech-Unternehmen ist wohl der Finger. Der RingConn Smart Health Monitoring Ring legt stark vor!
Warum überhaupt ein smarter Ring?
Beginnen wir das Review zunächst einmal mit einem kleinen Exkurs. Wir alle wissen: Intelligente Uhren haben in den letzten Jahren weltweit einen enormen Popularitätsschub erfahren. Diese kleinen, eleganten Geräte sind nicht mehr auf die reine Zeitmessung beschränkt. Sie haben sich weiterentwickelt und bieten nun eine Reihe von Funktionen wie Gesundheitsüberwachung und diskrete Benachrichtigungen. Gleichzeitig sind sie alles miteinander doch eines, und zwar zu einem gewissen Maße auffällig. So richtig dezent sieht keine Watch aus, und nicht allen möglichen Kund:innen gefällt das. Wobei, die aktuelle HUAWEI WATCH FIT 3 ist da eine angenehme Ausnahme, trotzdem bleibt sie eine Uhr.
Die Branche und Trendsetter erwarten, dass intelligente Ringe der nächste große Trend unter den Wearables werden. Ihre Vielseitigkeit, ihr schlankes Design und ihre nahtlose Integration in den Alltag machen sie zu einem unbestreitbaren Trendsetter, der herkömmliche Uhren und sperrige Wearables ablösen soll. Diese tragbaren Schmuckstücke sind ein Beweis für die Verschmelzung von Technologie und Stil. Sie eignen sich für jeden Anlass und sind ein persönliches Modestatement. Wer sich davon also angesprochen fühlt, kann sich also bestimmt für einen smarten Ring erwärmen. Schön, dass daher RingConn uns gleich zwei Ringe zu Testzwecken zugesendet hat – vielen Dank an dieser Stelle!
Über den RingConn
Auf der offiziellen Website zum RingConn-Produkt listet der gleichnamige Hersteller gleich sechs große Punkte auf, warum das eigene Gerät so viel besser sei als das anderer Macharten. Geworben wird softwareseitig mit less is more, also einer übersichtlichen Darstellung in der hauseigenen App – sehr gut, so wird man nicht mit Daten überschlagen, selbst wenn der smarte Ring eine Vielzahl von Datenpunkten sammelt, und das Tag für Tag, rund um die Uhr. Gleichzeitig sollen bis zu sieben Tage Akkulaufzeit nicht nur eine „bis zu“-Zahl bleiben, sondern auch tatsächlich erreicht werden. Der smarte Ring sei nach IP68-Standard wasserdicht und kann somit problemlos nicht nur zum Duschen, sondern auch zum Baden verwendet werden.
Zudem ist er aus Titan gefertigt und damit sowohl widerstandsfähig als auch ziemlich leicht (zwischen drei und fünf Gramm, je nach eurer benötigten Ringgröße) geraten. Der RingConn Smart Health Monitoring Ring halst euch außerdem kein Abonnement auf, sondern bleibt subscription-free – und zu guter Letzt verspricht der Hersteller auch akkurates Tracking. Nun, alles andere würde mich auch ziemlich wundern, vor allem, da nicht nur andere Unternehmen das Feld des Fingertrackings für sich entdeckt haben, sondern auch, da Größen wie Samsung schon angekündigt haben, demnächst smarte Ringe zu veröffentlichen. Also legen wir los und packen das Produkt mal aus – was erwartet euch mit diesem Ring?
Der erste Eindruck
Wie wir im obigen Unboxing-Video gesehen haben, ist beim RingConn Smart Health Monitoring Ring anders als bei der Konkurrenz ein Ladecase für Reisen, Abenteuer und sonstige Abwesenheit im Lieferumfang enthalten. Über 150 Tage sollt ihr so ganz ohne Steckdose auskommen – das ist eine ordentliche Ansage! Aus seiner Verpackung genommen stecken wir das Produkt zuerst in besagtes Ladecase, und nach etwa zwei Stunden – nur, um ganz sicher zu gehen – entnehmen wir den Ring. Danach wird die RingConn-App geöffnet, und mit nur zwei Tipps (auf „Profil“ und „Koppeln starten“) beginnt der Einrichtungsprozess. Das Wearable wird augenblicklich gefunden und binnen Sekunden mit eurem Smartphone vertraut gemacht. Im Anschluss wurden wir sofort auf ein Update – von 01.045 auf 01.046) aufmerksam gemacht, und natürlich haben wir diese Aktualisierung vorgenommen.
In unter einer Minute war der gesamte Kopplungsprozess samt Update abgeschlossen, und wir konnten fortan den RingConn Smart Health Monitoring Ring frei verwenden. Die App selbst ist äußerst übersichtlich aufgebaut und erschlägt euch nicht mit potentiellen Möglichkeiten, sondern bleibt wirklich dem Ansatz less is more treu. Recht viele Einstellungen gibt es zudem nicht, der smarte Ring trackt einfach alles, was er kann, und laut seiner Rest-Akku-Anzeige hält er tatsächlich sieben Tage, manchmal auch länger, durch. Kleiner Spoiler: Ihr könnt dieser App tatsächlich glauben, was sie hier bei der Restanzeige angibt. Sehr angenehm! Somit ist dieses Gerät eine sinnvolle Ergänzung für alle, die entweder Apple Health oder Google Fit (bald Health Connect) mit möglichst vielen Daten füttern möchten, denn auch das Schlaf-Tracking funktioniert mit so einem Ring hervorragend und ziemlich dezent.
Der RingConn Smart Health Monitoring Ring im Alltag
Dieser Absatz ist ein Selbstläufer, denn der Ring bedingt eurerseits absolut keine Interaktion. Ganz selbständig und ohne euer Zutun misst er in schönster Regelmäßigkeit eine Vielzahl von Faktoren. Dazu zählen Werte in den Bereichen Schlaf, Aktivität, Stress und Puls (in der RingConn-App kurzerhand „Vitalzeichen“ benannt). Der Ring selbst zeigt euch nichts an, außer, wenn es bei den ziemlich gut abgedeckten Sensoren kurz mal grün und/oder rot blinkt – das heißt, dass gerade eine Messung aktiv ist. Diese Messungen laufen natürlich auch in der Nacht ab, und da finde ich es sehr gut, dass beim RingConn Smart Health Monitoring Ring hier nur wenig Licht nach außen dringt – selbst in größter Dunkelheit bleibt das Lichtspiel daher dezent. Habt ihr euch für die korrekte Größe entschieden – ein Größen-Set macht das leicht -, so stellt euch das Abnehmen und Anziehen des Rings vor kein Problem.
Da er für Duschen und Schwimmen konzipiert ist, könnt ihr ihn grundsätzlich 24/7 lang tragen, und das ist auch die Idee hinter dem rigorosen Gesundheitstracking. Denn nur mit genügend Daten könnt ihr euch einen Überblick über euren eigenen Gesundheitszustand verschaffen, und das erledigt der RingConn Smart Health Monitoring Ring mit Bravour! Selbst bei Verschmutzung oder sonstigen Hoppalas ist das dankbare Wearable rasch gereinigt und kann flugs seine Arbeit an eurem Finger wieder fortsetzen. Selbst beim Golfen oder anderen Sportarten, wo man schon mal wo aneckt, konnte sich der Ring beweisen und hat keine Kratzer davongetragen. Nur seine Abmessungen könnten euch da anfangs mal in die Quere kommen. Sollte das wirklich ein Thema sein, einfach kurz abgenommen und dann wieder an den Finger gesteckt. Seine Akkulaufzeit beträgt tatsächlich eine Woche, das ist bequem für Ladefaule.
Über die RingConn-App
Der Ring füttert also euer Smartphone mit Daten, er kann übrigens bis zu sieben Tage lang eure Aufzeichnungen ohne eine Synchronisation mit eurem Smartphone speichern. Nach erfolgter Synchronisation beginnt das Spiel von vorne, und ihr werdet rund um die Uhr getrackt. Daraus bekommt ihr dann in der RingConn-App schöne Werte präsentiert, die ihr auf Wunsch regelmäßig selber einsehen könnt, beispielsweise die Schlafdauer, eure im Bett verbrachte Zeit, das Schlafzeitverhältnis, die Schlafstadien und eure Herzfrequenz während des Schlafs. Gleichzeitig wird auch die Herzfrequenzvariabilität (HRV) sowie der Blutsauerstoff und die Atemfrequenz gemessen und entsprechend angezeigt. Bei der Aktivität werden Schritte und verbrannte Kalorien getrackt und mit euren in der App angegebenen Zielen verglichen, zudem wird auch geprüft, an welchen Stunden ihr eine Minute gestanden seid.
Damit nicht genug, es gibt auch Einblicke zum Aktivitätsintensitätsverhältnis (was für ein Wort) sowie Trainingsaufzeichnungen, sofern ihr Trainings gestartet habt, sowie eine Aktivitätszusammenfassung. Dabei werden die Werte immer schön mit dem Vortag oder der Vorwoche verglichen, sodass ihr auch ein Verhältnis zu euren erreichten Datenpunkten habt. Auch ein Stress-Index wird gemessen, wobei dieser eher mit eurer körperlichen Aktivität zusammenzuhängen scheint – all dies bündelt sich dann in einem Wellness-Gleichgewicht-Chart, der sich in der Beta-Phase befindet. Hier seht ihr rasch, wo es Verbesserungsbedarf gibt und wo ihr bereits im optimalen Bereich unterwegs seid. Besonders cool finde ich die „Trends“-Funktion, die euch nicht nur 7-Tage-Trends anzeigt, sondern euch auch wöchentliche und jährliche Berichte eurer Daten präsentiert – schön übersichtlich und formuliert. Hier die App zum Durchklicken in der Galerie:
Allfälliges zum smarten Ring
Auf Wunsch kann euch die App des RingConn Smart Health Monitoring Ring auch ans Stehen erinnern, wenn also in den letzten 50 bis 60 Minuten kein Stehen eurerseits erkannt wurde, bekommt ihr eine Push-Nachricht auf euer Smartphone gesendet. Das ersetzt dann in vielerlei Hinsicht die Funktionen einer Smartwatch, abzüglich halt der Möglichkeit, rasch Benachrichtigungen eures Handys einzusehen und im Bedarfsfall darauf zu reagieren. Sein mitgeliefertes Ladecase hebt diesem smarten Ring übrigens auch angenehm von seinem Mitbewerb ab, denn einerseits seid ihr so wirklich unabhängig von jeder Steckdose – und das für mehrere Monate! -, und andererseits entfällt so das lästige Organisieren eines möglicherweise proprietären Kabels. Alles kein Thema bei diesem Produkt, denn das Ladecase könnt ihr ganz einfach via USB-C laden, also dem allerneuesten Standard entsprechend.
Da auf dem Ring selbst so gut wie keine Verarbeitung der Daten stattfindet, gibt es auch keine nennenswerte Wärmeentwicklung oder Ähnliches. Selbst in Dubai bei Außentemperaturen an die 38 Grad Celsius war der Ring bestenfalls handwarm und hat sich diesbezüglich genauso verhalten wie ein Schmuckring aus Gold. Übrigens könnt ihr über die App des RingConn Smart Health Monitoring Ring auch ein Training starten, derzeit (Zeitpunkt Mai 2024) ist allerdings nur das „Laufen im Freien“-Training verfügbar. Startet ihr dieses, müsst ihr die App laufen lassen und das Smartphone mitführen. Irgendwann, demnächst einmal, sollen wohl auch „Wandern im Freien“, „Laufen in Innenräumen“ und „Radfahren im Freien“ verfügbar werden. Wann das allerdings so weit sein wird und wie genau das Tracking dann ist, lässt sich jetzt klarerweise noch nicht sagen – aber sehr gut, dass RingConn hier Updates bringt! Hier noch der smarte Ring im Vergleich zu meinem Ehering, der nicht grün blitzt, wenn man ihn abnimmt:
RingConn Smart Health Monitoring Ring: Die Technik
Der RingConn Smart Health Monitoring Ring besitzt natürlich mehrere Sensoren, darunter einen 3D-Beschleunigungssensor, vier Temperatursensoren sowie vier PPG-Sensoren zur Messung von Herzfrequenz, deren Variabilität und des Blutsauerstoffgehalts. Einen Hautsensor zum Check, ob ihr ihn gerade tragt, gibt es nicht. Trotz seines rigorosen Sammelns eurer Vitaldaten hält dieser smarte Ring im Alltag sieben Tage, manchmal sogar etwas länger, durch, und ist nach etwa 90 Minuten in seinem Ladecase wieder voll aufgeladen und einsatzbereit. Auch, wenn es laut Datenblatt nur zarte 500 mAh fasst, reicht das für 18 volle Ladungen. Gehen wir davon aus, dass die Ladung in diesem Ladecase mit etwa 80 % Effizienz erfolgt (magnetisch und über Pins), fasst so ein Ring in etwa 22 mAh – das erklärt dann die wirklich gute und verlässliche Akkulaufzeit des Produkts.
Zudem werden dann die über 150 versprochenen Tage insgesamte Laufzeit erreicht! Der Ring selbst besteht aus Titan und PVD-Beschichtung, ist also äußerst widerstandsfähig gegenüber äußeren Einflüssen. Dank IP68-Standard ist er zudem wasserdicht und kann auch zum Schwimmen verwendet werden. Als Dimension wird eine Breite von 7,8 mm und eine Dicke von 2,6 mm angegeben, und das Gewicht hängt von eurer gewählten Ringgröße ab – zwischen drei und fünf Gramm ist hier alles möglich. Als Verbindung zu eurem Smartphone verwendet der RingConn Smart Health Monitoring Ring den Bluetooth 5.2-Standard, der möglichst stromsparend zu Werke geht. Zudem gibt es einen in der App aktivierbaren Flugzeugmodus, falls das einmal notwendig wäre. Alle Daten ließen sich durch andere Produkte mit minimalster Abweichung bestätigen.
Das Fazit zum RingConn
Langsam spitzt sich die Lage am Wearable-Markt zu, und unsere Finger werden für eine Vielzahl von Herstellern immer interessanter. Der RingConn Smart Health Monitoring Ring war ursprünglich ein Crowdfunding-Projekt und hat sich nun ganz stark am Markt positioniert, und die Hardware unterstreicht den No-Nonsense-Anspruch des Herstellers perfekt. Fakt ist, dass der Ring seine Sache sehr ordentlich macht und alle Daten ohne Unterlass trackt. Sollte es notwendig sein, kann er die gemessenen Daten im Ausmaß von bis zu sieben Tagen am Ring selbst gespeichert lassen, bis ihr wieder eine Synchronisation mit dem Smartphone durchführt. Die App ist gut gelungen und sorgt für übersichtliche Charts und Hinweise, auch, wenn es noch Luft nach oben gibt – die HUAWEI Health-App beispielsweise hat noch viel bessere Möglichkeiten, die Verbesserungspotentiale aufzeigt.
Negatives gibt es nicht viel zu berichten, da wäre eventuell der etwas hohe Preis jenseits der 250 Euro zu erwähnen oder die etwas dicke Bauart. Beides ist aber halb so schlimm, denn einerseits bleibt der Preis eine Einmalzahlung – ein Abo gibt es nicht – und andererseits lässt sich der Ring rasch abnehmen, falls er stört. Abgesehen davon gibt es hier keine verschiedenen Trainings- oder Zyklus-Trackings, da ist die Damen- und Sportwelt eventuell bei einem anderen Hersteller besser beraten. Alles in allem ist der smarte Ring hochwertig verarbeitet, hält auch so mancher Belastung ganz ohne Kratzer stand und die Akkulaufzeit mit einer Woche macht das regelmäßige Laden wirklich angenehm. Wenn zukünftige Updates dann auch noch die Möglichkeiten der Software erweitern, kann ich den RingConn Smart Health Monitoring Ring euch für den Alltag gänzlich empfehlen!