Roundguard Test (Arcade): Ein echtes Peggle-RPG
Mit Roundguard kommt ein neues Spiel für Apple Arcade, Switch, PC, Xbox One und bald auf PS4. Was es mit diesem knuffigen Dungeon-Crawler auf sich hat, lest ihr hier im Review!
Die Apple-Arcade Version von Roundguard ist nur dann spielbar, wenn ihr Mitglied bei Apple Arcade seid. Dazu müssen eure Geräte auf iOS 13 oder neuer aktualisiert sein. Dieser Dienst kostet euch 5 Euro im Monat (oder 50 Euro im Jahr) und bietet euch unlimitierten Zugriff auf über 100 Spiele. Apple Arcade-Titel werden durch eure Abo-Zahlungen und Apple selbst finanziert. Dadurch können es sich die EntwicklerInnen leisten, auf die unbeliebten Finanzierungsoptionen wie sich laufend wiederholende Werbeeinblendungen oder In-App-Käufe zu verzichten. Timer, die euren Spielspaß einschränken oder verzögern, gibt es nicht. PC- und KonsolennutzerInnen kaufen sich den Titel natürlich nur einmalig, hier bleibt alles wie gehabt! Hier geht’s zur offiziellen Website.
Worum geht’s in Roundguard?
In diesem Titel geht es darum, eine der vorgefertigten Klassen (Krieger, Magier, Schurke) durch einen Spießrutenlauf zu lotsen. Das Gameplay erinnert dabei frappierend an EA’s Peggle, und Roundguard kupfert dabei schamlos ab – das haben wir schon bei der Ankündigung behandelt. Allerdings gibt es ein paar Änderungen: Anstatt einer fixen Anzahl an Kugeln hat euer Spielcharakter Lebenspunkte, die durch das Treffen von Lebenstränken wieder aufgefüllt werden können. Genauso verhält es sich mit Mana – dieses wird beim Einsatz von Spezialkünsten verbraucht. Ist euer Manavorrat leer, könnt ihr also keine Fähigkeiten mehr einsetzen, bis ihr einen der blauen Tränke trefft.
Nach Abschluss einer Stage kann es vorkommen, dass ihr einen neuen Ausrüstungsgegenstand (Waffe, Rüstung oder Fertigkeit) bekommt. Ihr dürft dann wählen, ob ihr das gefundene Teil gleich gegen Gold weiterverkauft oder lieber mit eurer derzeit ausgerüsteten Sache tauscht. Das Gold wird später im Spiel wichtig, wenn ihr das Glücksrad dreht, denn je mehr Gold ihr gesammelt habt, umso wertvoller werden die möglichen Gewinne! Dafür ist es um so frustrierender, wenn ihr schon epische und legendäre Farben auf eurem Glücksrad versammelt und dann trotzdem nur auf einem normal magischen Feld zum Stehen kommt … seht hier den Trailer zu Roundguard:
Überlasst es dem Zufall
Anstatt eines Topfes, der am unteren Ende des Bildschirmes hin und her fährt, ist es in diesem Titel eine weiche Couch. Wenn ihr diese trefft, federt euer Charakter mit einem Lächeln davon ab und ihr könnt ohne Probleme erneut loslegen – fallt ihr aber daneben, fordern die Widrigkeiten (Stacheln, giftiges Wasser und dergleichen) ein paar Lebenspunkte. Fallen die Lebenspunkte eures Charakters auf Null, ist eure Reise in diesem Schauspiel vorbei, und ein Endpunktestand wird angezeigt. Dabei ist Roundguard ein Roguelike, wie es im Buche steht: Ihr bekommt zufällige Ausrüstungen, zufällige Power-ups und auch zufällige Gegner präsentiert.
Wenn ihr es aber einmal bis ganz nach unten schafft und die Befreiungsaktion durchzieht, bekommt ihr einen Bonus für das nächste Mal. Diese Relikte verändern das Spielerlebnis und können von euch auf Wunsch aktiviert oder bleiben gelassen werden. Eine wirkliche Strategie gibt es nicht für Roundguard, ähnlich wie bei Archero hängt viel davon ab, welche Upgrades ihr bekommt. Wer auf höheren Stufen als Belohnung einen Level-eins-Zauber zieht (unwahrscheinlich, aber möglich), greift sich schon mal an den Kopf. Der Game-Mechanismus selbst funktioniert seit Peggle sehr gut und steht auch diesem Ableger hervorragend.
Macht einfach Spaß
Denn obwohl so vieles dem Zufall überlassen wird, habt ihr trotzdem jederzeit das Gefühl, die Kontrolle zu haben. In Roundguard steuert ihr eben genau den Abschuss, nur was danach passiert, lässt sich nicht ganz so abschätzen. Während etwa die Schurkenklasse mit einem Sprung die eigene Fallrichtung verändern kann, sind da Krieger und Magier eher hilflos. Sie sind dafür wieder bestens dazu geeignet, den zahlreichen Gegnern den Garaus zu machen. Hier kommt ein wenig Strategie ins Spiel: Wenn ihr Feinde genau trefft, richtet ihr bei ihnen Schaden an, aber sie auch bei euch. Es gilt also, Angriffe immer erst dann durchzuführen, wenn ihr genügend Leben habt.
Die Fähigkeiten reichen allerdings von Einsatz von Giften über Superschläge bis hin zu feinster Magie. Je nachdem, für welche Klasse ihr euch eingangs entscheidet, bekommt ihr dann auch diesbezügliche Fähigkeiten spendiert. Der kluge Einsatz derselben ist natürlich euch überlassen, bis zu zwei Fähigkeiten könnt ihr gleichzeitig ausrüsten. Wenn ihr während des Spiels auf die linke oder rechte Seite des Bildschirms drückt, löst ihr entweder Fertigkeit eins oder zwei aus. Besonders cool ist, wenn ihr die Levels von Gegnern befreit habt, dann dürft ihr nämlich selbst entscheiden, wohin die Reise weitergeht. Ihr müsst dann nur den Topf treffen, den ihr wollt!
Die Technik von Roundguard
Die Grafik des Spiels ist süß. comichaft und nicht wirklich aufwändig. Ein paar Effekte sind dabei, die nett aussehen – beispielsweise der Regenbogen am Ende einer Stage oder diverse magische Illusionen. Abgesehen davon ist Roundguard für eure Hardware nicht wirklich fordernd. Die Animationen sind gut gelungen, die einzelnen Figuren sind lieb, und selbst die Fieslinge haben eine knuddlige Ader an sich. Roundguard ist somit rein von der Optik her ein Spiel für die ganze Familie, nicht untypisch für ein Game auf Apple Arcade. Der Sound des Titels fügt sich dabei nahtlos ins Gesamtgeschehen ein, sowohl die Soundeffekte als auch Hintergrunduntermalung können jederzeit überzeugen.
Auch die Steuerung des Spiels funktioniert auf Touchscreens wunderbar. Ihr haltet euren Finger so lange auf dem Display und wischt leicht herum, bis die Zielanzeige dort steht, wo ihr sie haben wollt. Ein kleiner Zoom macht es noch einfacher, genaue Schüsse abzugeben – nach dem Abfeuern seid ihr größtenteils zum Zusehen verdammt. Die Fähigkeiten, die ihr zuvor ausgerüstet habt, lassen sich (sofern Mana vorhanden ist) jederzeit und simpel einsetzen. Viel einfacher geht es eigentlich nicht, und selbst, wenn das Spielprinzip an sich sehr vom Zufall abhängig ist, macht die Technik des Titels alles richtig.
Fazit zum Spiel: Auf jeden Fall ein Anspielen wert
Wenn ihr Peggle geliebt habt, müsst ihr dieses Game ohnehin einmal ausprobieren. Das Gameplay ist derart ähnlich, dass man sich wundert, wie das überhaupt sein darf. Der RPG-Touch mit den Fähigkeiten, Lebens- und Manabalken und der Ausrüstung tut Roundguard aber sehr gut. Langweilig wird dieser Dungeon Crawler auf keinen Fall, da es immer etwas zu tun gibt und ihr gut gefordert seid. Ein Durchspielen wie bei Pinball Wizard gibt es nicht, da ihr immer wieder eine nächste Runde starten könnt. Mehr noch, durch die unterschiedlichen Klassen und zufallsartigen Räume wird jeder Durchgang eine andere Challenge unter anderen Voraussetzungen.
Ob ihr dieses Spiel nun auf PC, Switch, Konsole oder Touchscreen spielen sollt, ist euch überlassen. Mir persönlich hat das Zocken auf dem iPad sehr gut gefallen, und es fühlt sich natürlich an, mit dem Finger zu zielen und die Fähigkeiten auszulösen. Die Technik des Titels ist gut gelungen, und Wonderbelly Games hat hier meiner Meinung nach ein sehr gutes Spiel erschaffen! Einzig und allein die Natur des Dungeon Crawlers, dass so viel dem Zufall überlassen wird, mag manchen sauer aufstoßen. Wenn ihr aber kein Problem damit habt, ab und an vom System ein wenig bevorzugt oder benachteilt zu werden, empfehle ich Roundguard auf alle Fälle.