Saber Rider und die Star Sheriffs Ep. 4 – Jagd auf Jesse Blue (Hörspiel) im Test
Als ich ein kleines Kind von fünf Jahren war, gab es für mich kein Halten mehr, als nachmittags auf dem TV-Sender Tele 5 die Abenteuer von Saber Rider und den Star Sheriffs über den Bildschirm flimmerten. Nun, 23 Jahre später, sehe ich mich erneut mit meiner Kindheitsliebe konfrontiert. Ob das Hörspiel auf mich die gleiche Faszination ausübt, wie seinerzeit die Animeserie, lest ihr in meinem Test.
Worum geht’s?
Bei Saber Rider und die Star Sheriffs dreht sich alles um die gleichnamige Spezialeinheit des Kavallerie-Oberkommandos. Der charismatische Anführer Saber Rider, der großmäulige Colt, der kesse Fireball und die smarte April befinden sich in einer Schlacht um die Galaxis mit den niederträchtigen und gnadenlosen Outridern. Immer wieder aufs Neue dringen die unmenschlichen Wesen aus der Phantomzone ins neue Grenzland vor, um dort Angst und Schrecken zu verbreiten.
Die eingangs erwähnte Truppe stellt sich, unterstützt von ihrem riesigen Kampfjet Ramrod, den Invasoren entgegen. Wenn das Schlachtenglück sich gegen die Star Sheriffs wendet, weil die Outrider mit ihren riesigen Renegade-Robotern anrücken, kommt es zum eigentlichen Höhepunkt jeder Episode, und es heißt „Kampfbereitschaftsphase 1“. Ramrod verwandelt sich sodann mit den berühmten Worten „Hoch damit und raus mit ihnen, volle Energie, und fertig ist die Ramrod-Infanterie“ in einen riesigen Mech in Gestalt eines Cowboys und bläst mir nichts dir nichts den Renegade zurück in die Phantomzone, aus der er gekommen ist. Egal, wie einfach dieses Muster gestrickt ist: Es sorgt bei Fans jedes Mal für Gänsehaut!
In der vierten Hörspielfolge wird die Originalhandlung der Serie aufgegriffen und weitergesponnen. Die Star Sheriffs werden in Yuma City, der Hauptstadt des neuen Grenzlandes, von den Outridern überraschend überfallen. Sie schaffen es jedoch bei diesem Angriff, einen Zerstörer der Phantomwesen zu kapern. Mithilfe des gefangenen Commanders Marduk und des erbeuteten Kampfschiffes gelingt es der Spezialeinheit, in die feindliche Phantomzone vorzudringen. Dort gilt es, eine alte Rechnung zu begleichen und den Verräter Jesse Blue, den wohl erbittertsten Feind des Kavallerie-Oberkommandos, dingfest zu machen. Als sie ihm gegenüberstehen, offenbart sich aber eine neue Bedrohung, mit der wohl niemand gerechnet hätte.
Kritik
Saber Rider und die Star Sheriffs – Jagd auf Jesse Blue ist die vierte spannungsgeladene und nervenaufreibende Episode des Hörspiels, in der es die Star Sheriffs erneut mit ihrem ärgsten Widersacher zu tun bekommen. So oder so ähnlich würde wohl die typische Einleitung des Erzählers lauten, der seit jeher die Geschehnisse einer Episode vorweg zusammenfasst.
Nun gut: Das mit dem „spannungsgeladen“ und „nervenaufreibend“ unterschreibe ich in dieser Form nicht. Ein hollywoodreifes Drehbuch samt wendungsreichem Spannungsbogen konnte man bisher wohl keiner Episode der Serie – weder des Animes noch des Hörspiels – attestieren. Aber warum auch? Eine derartige Serie richtet sich nun einmal an ein sehr junges Publikum, das seine Standards anders definiert. Das Hörspiel richtet sich aber neben Kindern vor allem an die mittlerweile erwachsenen Fans der TV-Serie, und somit schließt sich der Kreis.
Diesen Junggebliebenen bietet das Hörspiel, das, wie bereits erwähnt, die Handlung der Show weiterspinnt, auf jeden Fall alles, was sie schon immer geliebt haben: angefangen beim Originalsoundtrack von Dale Shacker mit dem ikonischen Hauptthema über die dummen, teils seltsam anmutenden Sprüche von Colt und Fireball – beispielsweise „Du lausiger Phantomlump“ oder „Du Produkt eines Suppeneintopfs“, um nur zwei zu nennen – bis hin zu den OriginalsprecherInnen der Figuren, wie Ekkehardt Belle als Saber Rider und Christian Tramitz als Colt.
All das erzeugt im Fan, wenn er/sie die Augen schließt, wunderbar vertraute Bilder. Ich persönlich befand mich beim Hören auf einer Zeitreise und war wieder fünf Jahre alt – was für ein schönes und erhebendes Gefühl. Darum gibt es für Kinder und Kindgebliebene, die sich auf einen Nostalgietrip begeben möchten, eine absolute Kaufempfehlung.