Schockierend: Nachfrage von 8K-Fernsehern ist im Sinken – warum nur?
Marketing-Gurus kratzen sich am Kopf: Wieso will niemand einen 8K-Fernseher kaufen, die Technik von übermorgen? Eine Analyse.
Warum niemand 8K-TVs braucht und will
Ja, natürlich klingt 8K super, denn es ist doppelt so viel wie 4K, richtig? Ganz technisch ist es sogar eine Vervierfachung der Pixel-Anzahl. Wir erinnern uns: Das immer noch feine Full HD bot eine Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten. 4K hat das Ganze vervierfacht und bietet uns nun 3840 x 2160 Bildpunkte – dies ist der heutige de facto-Standard. Sowohl beim PC-Gaming als auch beim regulären Fernsehen oder Netflixen ist diese Auflösung erstrebenswert! Doch während beim Zocken die Grafikkarten bei nativer 4K-Auflösung schwitzen (abgesehen von den Ultra-High-End-Geräten), würgt beim nativen 4K-Streaming die Internetleitung schon mal ganz gerne und fällt dann und wann auf schwächere Auflösung zurück.
Jetzt gibt es aber schon 8K-Geräte, die mit einer Auflösung von 7680 x 4320 Pixel locken. Natürlich sind Inhalte darauf feiner, schärfer und noch lebensechter, vor allem dann, wenn ihr mit der Nase am Bildschirm klebt. Nur gibt es noch kaum Inhalte in dieser Auflösung, wenn man mal von einem einzelnen Sender in Japan absieht. Und wenn sich Grafikkarten respektive Streamingdienste schon mit der vollen 4K-Auflösung (ohne jegliche Tricks) schwer tun, warum die Last dann nochmals vervierfachen? Es ist also eine technische Hürde zu nehmen, die alles andere als trivial ist. Zudem gibt es keine Inhalte, also ist die Motivation, hier zur Technik von übermorgen zu greifen, auch äußerst gering.
Keine Nachfrage nach 8K, so ist es
Haltet euch fest: Man hat sich nun tatsächlich die Frage gestellt, warum Käufer:innen von 8K-Geräten absehen! Also ist man der Sache auf den Grund gegangen, und die Gründe sind mannigfaltiges. Dafür, dass man sich einen 8K-Bildschirm ins Haus holt, zahlt man schon mal einen ordentlichen Aufpreis – so hoch, dass der Nutzen hinter dem Wert mehr als versinkt. Das Marktforschungsunternehmen Omdia hat analysiert, dass die verkauften 8K-Geräte im Jahr 2021 gerade mal 0,15 Prozent ausgemacht haben. Jetzt wäre noch wichtig zu wissen, ob die 350.000 Geräte im gesamten Jahr tatsächlich an Konsument:innen gegangen sind, oder an Geschäfte ausgeliefert wurden. Ich persönlich kann mir lebhaft vorstellen, dass Zweiteres zutrifft! Übrigens gingen auch die Samsung-Lieferungen von 8K-Geräten um fast 20 Prozent zurück.
Omdia prognostiziert, dass bis 2026 gerade mal 2,7 Millionen Haushalte so ein Gerät haben werden. Selbst, wenn wir das verdoppeln: 5 Millionen 8K-Geräte sind immer noch kein Anreiz für irgendjemanden, 8K-Inhalte zu erstellen oder plötzlich was an der Internetversorgung zu ändern. Dazu kommt, dass 8K wohl einfach zu früh kommt, denn 4K ist noch lange nicht am Ende angelangt. Zum Beispiel sinken OLED-Panels endlich im Preis und bieten eine höhere Helligkeit und besseres HDR. Die neuesten 4K-Fernseher unterstützen auch Technologien wie variable Bildwiederholraten und einen Modus mit niedriger Latenz für Spiele. Solche Dinge sind wesentlich wichtiger als die reine Auflösung – aber gut, hartgesottene Marketingmenschen wird das wenig kümmern. Wie steht ihr zu dieser Debatte?