Schön im Takt bleiben: 140 (PS4) im Test

von Mandi 02.09.2016

Fans von Patapon, aufgepasst! Das Indie-Game 140 hat es nun auf die PS4 und andere Konsolen geschafft. Springen, rollen, überleben: Was euch in diesem rhythmus-lastigen Spiel erwartet, lest ihr hier in diesem Review!

Quelle: Double Fine

Quelle: Double Fine

 

Wie alles begann

Ursprünglich wurde der Titel für PC und Mac veröffentlicht. Das war bereits im Jahre 2013, wo das Spiel auch Preise abräumte. Am Independent Games Festival hat der Ableger den Excellence in Audio Award errungen. Nun wird 140 für Konsolen und Handheld-Geräte umgesetzt. Verantwortlich dafür zeichnen sich die Jungs und Mädels von Abstraction Games in Partnerschaft mit Double Fine.

140 wird für PS4, Xbox One, Wii U, PS Vita und 3DS veröffentlicht. Die Releasedaten sind wie folgt: 30.8.2016 (PS4 und Xbox One Nordamerika, Xbox One Europa), 1.9.2016 Wii U (Nordamerika), 7.9.2016 PS4 (Europa), 8.9. Wii U (Europa). Für die Handheld-Versionen gibt es noch keine näheren Informationen, allzu lange kann es aber eigentlich nicht mehr dauern.

Was genau 140 bedeuten könnte

Die Zahl kann für vieles stehen. Etwa zwei Stunden und 20 Minuten Spielzeit (das kommt in etwa hin). Oder die Anzahl der Tode, beziehungsweise Versuche, bis ihr das Game komplett gemeistert habt. Vielleicht sind es auch die Sprünge, die ihr pro Level hinlegen müsst, damit ihr das Ziel seht? So richtig in die Tiefe geht 140 jedenfalls nicht, eine Story gibt es nicht, und dieses Mysterium wird auch nicht gelöst. Sei’s drum.

Auf der offiziellen Website des Games wird das Rätsel auch nicht gelüftet. Ihr seht aber, dass genau vier Menschen dafür verantwortlich sind. Jeppe Carlsen (Design und Programmierung), Jakob Schmid (Audio) und Niels Fyrst sowie Andreas Peitersen (beide visuelles Konzept). Meine persönliche Einschätzung lautet, dass 140 ein Zahlenspiel ist. Ein Spiel, von vier Personen, und null Bedauern.

Das Spielprinzip

Ihr spielt ein einsames Quadrat, das sich gegen das Böse in 140 auflehnt. Es gilt, im Takt Hindernisse zu überwinden und am Ende eines jeden Levels sogar Feindesangriffe abzuwehren. Durch die psychedelischen Hintergründe entsteht schnell Stimmung, und wenn ihr euch an die Musik haltet, könnt ihr sogar einzelne Passagen blind spielen. In Wahrheit trifft hier ein Plattformer auf elektronische Musik, während sich die Hindernisse mit dieser bewegen.

Grafisch ist 140 ein ganz eigener Stil gelungen. Das Quadrat wird, wenn ihr euch bewegt, zu einer Kugel, und die Sprünge lassen selbst einen sprintenden Super Mario vor Neid erblassen. Das ist aber in den späteren Stages auch bitter nötig, um euch den Hals zu retten. Hier sind Reflexe von Vorteil und ein gutes Auge unerlässlich. Es klingt zwar umständlich, wenn man es erklärt, aber wenn ihr es selbst spielt, macht es sofort Sinn.

Wie das Ganze in Action aussieht, seht ihr hier:

Was euch erwartet

140 präsentiert euch zunächst drei Welten, die es zu durchspielen gilt. Pro Welt, die aus mehreren Stages besteht, dauert es zwischen zehn und 20 Minuten, sie zu schaffen. Der erste Level ist noch zum Warmwerden gedacht. Dieser führt euch galant an die Mechaniken in 140 und lehrt euch, immer schön auf den Takt zu achten. In jeder kleinen Stage müsst ihr ein kleines Kügelchen finden, das euch den Weg in den nächsten Level ebnet.

Nach wenigen Minuten habt ihr das Prinzip des Games total verstanden und ihr versinkt ähnlich wie in Patapon und anderen Games. Das Spiel versucht euch auch, manches Mal bewusst in die Irre zu führen. Unterschätzt den Sog nicht, den 140 hier ausstrahlt! Vor allem die Endbosse sind sehr knackig und fordern sowohl eure Reflexe als auch eure grauen Zellen. Habt ihr die drei Welten geschafft, bekommt ihr die Trophäe, dass ihr das Spiel geschafft habt. Doch da ist noch etwas.

Nach diesem Erfolg schaltet ihr die Spiegellevels frei, bei denen ihr die selben Stages nochmal spielt, aber spiegelverkehrt. Das ist eigentlich keine große Challenge, da habt ihr schon Recht. In Mario Kart 8 beispielsweise waren die Gegner noch eine Ecke stärker, doch in 140 gibt es keine Gegner. Oder etwa doch? Während ihr in den ersten drei Welten sterben dürft und die passierten Checkpoints als Sicherheitsnetz nutzt, müsst ihr in den Spiegelwelten beim virtuellen Tod von vorne anfangen. Da geht’s richtig ab.

Quelle: Double Fine

Quelle: Double Fine

Das Fazit: 140 hat’s drauf

Das Game, wenn ihr richtig gut seid, könnt ihr tatsächlich in knapp 140 Minuten meistern. Die erste Spielstunde verbringt ihr mit den ersten drei Welten, und danach wird 140 so richtig knackig. Ob ihr euch das dann antut, ist euch überlassen. Der Titel ist auf jeden Fall für einen Spieleabend gut, vor allem mit mehreren MitspielerInnen wird das Geschehen ganz lustig.

Die musikalische Untermalung von 140 ist auf jeden Fall hörenswert. Nicht nur als Teil der Stages, sondern auch zum Zuhören sind die Tunes wirklich gut gelungen. Die Schwierigkeitskurve ist angemessen, da der Titel euch in etwa zwei bis drei Stunden unterhält, fängt er zunächst gemächlich an und verleitet gegen Ende zum regelmäßigen Controllerwurf. Mir hat 140 wirklich gut gefallen, und für fünf Euro verbringt ihr einen wahrlich gelungenen Spieleabend.

Wertung: 8 Pixel

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