Sennheiser PXC 550 II Test: Gelungenes Upgrade?

von Stefan Hohenwarter 28.02.2020

Letztes Jahr auf der IFA 2019 angekündigt, landete das Upgrade des PXC 550 nun in unserem Testlabor – was ich davon halte, erfahrt ihr in meinem PXC 550 II Test.

Sennheiser PXC 550 II Lieferumfang

  • PXC 550-II
  • Transporttasche
  • USB Ladekabel
  • Audio Kabel
  • Flugzeugadapter
  • Kurzanleitung und Sicherheitshinweise

Eigene Abbildung (Copyright: BeyondPixels.at)

Die ersten fünf Minuten …

… fühlen sich unheimlich vertraut an. Ich erinner mich rund ein Jahr zurückversetzt, als ich den PXC 550 testen durfte. Schon alleine bei der Verpackung und der Transporttasche merkt man den Qualitätsunterschied beispielsweise zum günstigeren Sennheiser HD 450BT (Hier geht’s zu meinem Test). Wie auch das Vorgängermodell macht aber auch der ANC-Hörer selbst einen sehr robusten Eindruck. Selbst das Einwirken von etwas Muskelkraft stellt für den PXC 550 II kein Problem dar. Nicht eine Sekunde habe ich das Gefühl, dass ich irgendetwas kaputtmachen könnte.

Und täglich grüßt das Murmeltier: Wie beim Vorgänger befinden sich auf der rechten Hörermuschel alle Anschlüsse (Micro-USB und Klinke) und Knöpfe. Mit einer Änderung: der Knopf, der beim PXC 550 für verschiedene Soundprofil genutzt wurde, dient nun zum Aktivieren der Sprachassistenten. Dafür bleibt uns der Micro-USB-Anschluss erhalten, den gerne viele durch einen USB-C-Anschluss ersetzt gesehen hätten. Ansonsten bleibt alles beim Alten: wie zum Beispiel die wirklich gut funktionierende und in die rechte Hörermuschel integrierte Gestensteuerung, wie auch das mögliche Verdrehen der Hörermuscheln um bis zu 90 Grad, womit man den Hörer auch bequem um den Hals tragen kann.

Quelle: Eigene Abbildung (Copyright BeyondPixels)

Die Anprobe

Wie bereits erwähnt, wirkt der Hörer sehr robust und die Materialen hochwertig. Der Hörer wird mit einem mit gepolsterten Bügel sowie zwei gepolsterten Over-Ear-Muscheln am Kopf gehalten. Zweitgenannte könnt ihr auf Wunsch auch direkt bei Sennheiser nachbestellen und selbst austauschen. Der PXC 550 II sitzt genau wie der Vorgänger fest am Kopf, ohne irgendwo zu drücken. Hier kommt den AnwenderInnen auch das geringe Gewicht von 220 Gramm zu Gute. Selbst schnelle Bewegungen mit dem Kopf (Headbanging ausgenommen) bringen den Hörer kaum aus der Position. Für mich als Brillenträger ist immer ein stundenlanger Belastungstest extrem wichtig, denn viele Kopfhörer fangen nach rund 1-2 Stunden an unangenehm auf das Ohr und dieses wiederum auf den Brillenbügel hinterm Ohr zu drücken. Diesen Belastungstest hat der PXC 550 II gut überstanden – auch nach Stunden am Kopf drückt – zumindest bei mir – nichts.

Im Gegensatz zum kürzlich von mir getesteten Sennheiser HD 450BT umschließen die PXC 550 II-Hörmuscheln die Ohren komplett. Mir persönlich gefällt das richtig gut.

Sound- und Telefoniecheck

In meinem Soundcheck bekam es der Hörer – wie alle meinen Testobjekte – mit Klassik (u.a. Smetana – Die Moldau) sowie aktuellen Techno- Rock- und Popsongs zu tun. Für mich als Nicht-Audiophiler hören sich alle Genres richtig gut an. Ich vermisse nicht eine Sekunde den Musikprofilschalter des Vorgängers, um etwas nachzujustieren. Falls ihr das dennoch tun möchtet, könnt ihr auf die kostenlose Sennheiser Smart Control App setzen, die im Play Store (1,9 Sterne – Stand 28.2.2020) oder Apple Store erhältlich ist. Ich habe sie selbst ausprobiert und nicht wirklich viel Mehrwert für mich festgestellt. Hier findet ihr direkt von Sennheiser weitere Informationen zur App.

Quelle: Sennheiser

ANC und Anti-Wind-Control

Kommen wir nun zum für mich wichtigsten Grund, warum man rund 300 Euro für einen Hörer ausgibt: hochwertige Rauschunterdrückung. In einer Zeit, in der die permanente Lärmbeschallung – vor allem in der Stadt – immer schlimmer wird, wünscht man sich immer wieder mal eine Ruhe-Oase. Die kann euch der PXC 550 II – wie auch alle anderen ANC-Hörer – zwar nicht bieten, aber er macht das Aufenthalten in urbanen Umgebungen aber auch bei Veranstaltungen (z.B. gamescom) wesentlich angenehmer, da monotone Hintergrundgeräusche wie Straßenlärm oder ähnliches aktiv unterdrückt wird. Anfangs extrem ungewohn, lernt man das Gefühl nach wenigen Minuten lieben und man möchte nicht mehr ohne sein – zumindest erging es mir so. Und der PXC 550 II macht seinen Sache wirklich gut! Hier merkt man meiner Meinung nach einen gigantischen Unterschied zu Low- und Midprice-Modellen wie dem TaoTronics TT BH047 (hier geht’s zu meinem Test) oder den iFrogz Airtime Vibe (hier geht’s zu meinem Test).

Das kennen wir allerdings schon großteils vom PXC 550, doch auch hier spendiert Sennheiser den KäuferInnen des Nachfolgermodells ein Upgrade in Form des Anti-Wind-Modus. Als Wiener ist man gewohnt, dass in Wien gerne mal eine ordentliche Brise herrscht. Telefonieren mit aufgesetzten Kopfhörern ist so nur schwer möglich, doch das ändert sich mit dem Anti-Wind-ANC des PXC 550 II. Im Praxistest hat mein Gegenüber von nur minimalen Einbußen der Sprachqualität berichtet, obwohl es bei mir richtig windig war.

Sennheiser PXC 550 II Test-Fazit

Nicht nur die Film- und Spielebranche lässt Klassiker in neuem Gewand aufleben – neben beispielsweise dem kürzlichen angekündigtem Xperia 1 II beschert auch Sennheiser dem Reisekopfhörer PXC 550 ein “II-Upgrade”. Und das ist auch alles andere als ein Problem, wenn es sich um richtiges Upgrade handelt. Sennheiser hat versucht das Beste aus zwei Welten im PXC 550 II zu vereinen – die altbewerten Features (Smart Pause Autopilot, den Komfort und die Gestensteuerung), aber auch mit neuen Features zu punkten und so bekommen wir einen verbesserten PXC 550. Neben der Integration der Sprachassistenten, sowie Bluetooth- und Codecstandardupdates freue ich mich ganz besonders über das neue Anti-Wind-ANC. Auf der anderen Seite habe ich nicht lange nachdenken müssen, was ein neuer PXC 550 nicht mehr haben sollte: eine Micro-USB-Ladebuchse und genau diese wurde beibehalten. Schade, denn mittlerweile ist der USB-C-Standard schon sehr verbreitet.

Einige Tage begleitete mich nun der Sennheiser PXC 550 II im Alltag – im Büro, beim Weg in die Arbeit, beim Laufen, aber auch beim Telefonieren, während ich am Herd den Kochlöffel schwang. Egal ob beim Musikhören, beim Telefonieren oder beim Ausklinken vom Stadtlärm, der ANC-Hörer hat mich nicht im Stich gelassen. Als glücklicher Besitzer eines PXC 550 sehe ich beim Upgrade sehr viel Vertrautes, womit sich – trotz einer cooler Verbesserungen – eine Anschaffung des PXC 550 II in meinen Augen im Hinblick auf den Preis nicht lohnt, denn zum Einen erfüllt das Vorgängermodell schon seit einem Jahr (täglicher Gebrauch) noch immer voll seine Dienste und zum Anderen sind mir die Verbesserungen nicht 349 Euro (UVP) wert. Wer allerdings noch keinen Kopfhörer in dieser Preiskategorie besitzt und mit einer Anschaffung liebäugelt, dem kann ich definitiv eine uneingeschränkte Kaufempfehlung aussprechen. Wäre ich nicht überzeugt, würde ich den PXC 550 nicht selbst verwenden.

9.5

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