Skullcandy Crusher ANC 2 Test: Wie viel Bass geht denn noch?!

von Mandi 05.12.2024

Bass, bis das Trommelfell aufgibt – mit den Skullcandy Crusher ANC 2 verspricht der Hersteller, dass euch die Ohren schlackern. Herzlich willkommen bei unserem Testbericht!

Über die Skullcandy Crusher ANC 2

Von offizieller Seite heißt es: Hier gibt es ordentlich auf die Ohren. Die Beschreibung liest sich wie folgt: Crusher ANC 2 ist der Kopfhörer mit absolut allem – Personal Sound und Freisprech-Sprachsteuerung sowie einer Mischung aus einstellbarer digitaler aktiver Geräuschunterdrückung mit 4 Mikrofonen und Crusher Bass, die so perfekt ist, dass wir sie patentieren ließen. Erlebt den vollen Sound und erstaunliche Bässe, die ihr tatsächlich fühlen könnt. Klingt interessant? Das war noch nicht alles, denn dieses Produkt hat noch wesentlich mehr zu bieten!

Zusätzlich werden nämlich von Skullcandy bei seinen Crusher ANC 2-Kopfhörern zusätzliche Funktionen versprochen, die da wären:

  • Kompatibilität mit der Skull-iQ-App
  • Einstellbarer Aufmerksamkeits-Modus
  • Voreingestellte EQ-Modi (Musik, Film, Podcast)
  • Benutzerdefinierter EQ-Modus
  • Clear Voice Smart Mic
  • 60 Stunden (ANC aus) bzw. 50 Stunden Laufzeit (ANC ein)
  • Schnellladung (10 Minuten = 4 Stunden)
  • Anruf-, Lied- und Lautstärkeregelung
  • Benutzerdefinierte Tastenfunktionen
  • Tile-Technologie zum Finden
  • Spotify Tap

Packen wir das Produkt einmal aus, damit wir einen ersten Eindruck bekommen.

Hallo, Crusher ANC 2

Ohne Umschweife machen die Skullcandy Crusher ANC 2 einen gehörigen Eindruck. Anders als vielleicht dezentere, kleinere Brüder des Herstellers (zu unserem Test) habt ihr es hier mit einem de facto-Schwergewicht zu tun, das sich nun unaufhaltsam seinen Weg in euer Sound-Leben macht. Doch alles der Reihe nach! Unser Testgerät kam in der Farbe Schwarz zu uns und bietet einen Mix aus matten und glatten Oberflächen. Die Textilie am Bügel ist fein gepolstert und sieht auch sehr gut aus, die Ohrpolster sind angenehm zu tragen und dabei nicht übermäßig groß. Am auffälligsten ist der orange Knopf an der linken Ohrmuschel, den seht ihr von weitem!

Daneben befinden sich das klickbare Rad für das Crusher-Feature (damit steuert ihr den fühlbaren Bass), die USB-C-Buchse zum Aufladen und eine 3,5 mm-Buchse für eine Direktverbindung. Der rechte Ohrhörer beheimatet drei Tasten (Lauter, Play/Pause und Leiser) sowie einen Schieberegler, der euch beim ANC zwischen Noise Cancelling ein, dem Aufmerksamkeitsmodus und ANC aus durchwechseln lässt. Beim Einschalten – die orange Taste eine Sekunde lang halten – spricht die Sprachsteuerung euch kurz an, wie es um den aktuellen Akkustand steht, ob sie verbunden sind und ob die aktive Sprachsteuerung aktiviert oder deaktiviert ist. Dann legen wir mal los!

Konfiguration via Skull-iQ-App

Das Koppeln der Kopfhörer ist eine Sache von Sekunden, dank Bluetooth-Standard geht das reibungslos. Aber wer das Beste aus seinen Skullcandy Crusher ANC 2 holen will, lädt sich aus dem Smartphone-Store des Vertrauens die Skull-iQ-App (Version 2.3.2 (23) im November 2024) herunter. Sie verbindet sich dann ganz komfortabel mit euren Kopfhörern, sobald sie via Bluetooth gekoppelt sind. Wie für diese Kategorie üblich könnt ihr dann die neueste Firmware-Version (5.0.4 im November 2024) aufspielen und jede Menge Feintuning betreiben. Den Anfang macht die Sprachsteuerung, die ihr in verschiedenen Sprachen verwenden könnt, aber auch Sprachassistenten wie Amazons Alexa, iHeart und TuneIn können damit verbunden und im Anschluss via Spracheingabe verwendet werden.

Diverse Tasteneinstellungen wie Doppeltipps können neu belegt, ein Equalizer angewandt, die Hörmodi ANC ein/Aufmerksamkeitsmodus/ANC aus ausprobiert und der persönliche Sound eingestellt werden. Letzterer jagt euch durch einen etwa zwei- bis dreiminütigen Hörtest, danach kommt tatsächlich ein hörbar besserer Klang an euer Ohr! Nützliches wie Spotify Tap, Foto aufnehmen und Multipoint-Pairing konfiguriert ihr hier ebenso wie das Mit Tile finden-Feature. Dieses ermöglicht es euch, eure Skullcancy Crusher ANC 2 über das Tile-Netzwerk wieder zu finden, wenn ihr sie mal verloren habt. Sie klingeln dann so wie ein Tracker des Herstellers – das macht durchaus Sinn! Doch das Wichtigste bei diesem Produkt habe ich euch bislang vorenthalten, und zwar die namensgebende Funktion.

…dann kam das Crusher-Feature

Viele Hersteller versprechen oft vollmundig, den besten Klang zu bieten. Unternehmen wie JBL und auch soundcore lehnen sich gerne mal ins Basslastige und lassen die tiefen Töne satter wirken. Skullcandy hingegen spricht nur vom patentierten Crusher Bass-Feature, das euch Bässe spüren lässt. Marketing-Schmäh? Ein erstes Probehören (und ein zweites, und ein vierzehntes) stellt sicher: Hier ist tatsächlich eine grandiose Hör-Erweiterung am Werk. Kurz umschrieben: Als hättet ihr euer Leben lang das Äquivalent einer dünnen Soundbar unter dem Fernseher als Kopfhörer verwendet und entdeckt nun die Vorzüge eines satten Subwoofers. Wo man bei anderen Kopfhörern von Basslastigkeit spricht, lacht dieses Produkt nur – die Skullcandy Crusher ANC 2 zelebrieren die allertiefsten Töne geradezu.

Wie klingt das nun im Alltag? Als würdet ihr bei einem Konzert direkt an der Membran kleben – nur halt in Kopfhörer-Größe. Das Feature als Ohrenmassage zu beschreiben, käme dem tatsächlichen Hörgefühl zwar nahe, ist aber nicht mal die halbe Wahrheit. Denn bei voll aktiviertem Crusher-Feature kommen auch eure Wangenknochen und das Kiefer in den Genuss kraftvoll vibrierender Basslines, ob es nun in eigens dafür gemachten Liedern wie Radioactive von Imagine Dragons, Piano Crusher der Blue Man Group oder It’s only a Heartbreak von Dagny passiert oder einfach organisch bei Pop-Songs mitgeht: Selbst Survivin von Bastille oder I’m Into Something Good von The Bird and the Bee vermögen euch zu überraschen. Unter dem Strich steht fest, dass ihr viele Songs mit diesem Feature auf eine überraschende, völlig neue Weise erleben werdet!

Der Klang der Crusher 2 ANC

Teilen wir das Segment in zwei Absätze, einmal ohne Crusher-Option und einmal mit. Ohne das aktivierte Feature sind die Skullcandy Crusher 2 ANC als ausgeglichen zu beschreiben. Natürlich könnt ihr dem mit diversesten Equalizer-Einstellungen (ihr könnt selbst frei wüten) entgegenwirken, aber auf Werkseinstellungen zurückgesetzt gibt es nichts, was man den Kopfhörern zur Last legen könnte. Hohe Noten haben Luft zum Wirken, die Mitten – die Stimmen – werden schön hervorgehoben, und der Bass ist vorhanden. Dieser ist aber trotz allem noch immer als gemäßigt zu beschreiben, er nimmt jedenfalls den anderen Tönen nicht die Präsenz und spielt bestenfalls die zweite Geige. Während das bei anderen Kopfhörern genauso und dort das Ende der Fahnenstange ist, hat dieses Produkt ein Ass im Ärmel.

Willkommen in einer ganz neuen Welt des Bass! Es ist kein Wunder, dass der Hersteller am linken Ohr ein Rädchen verbaut hat, mit dem ihr die Intensität des Crusher-Features regeln könnt. Denn auf 100 % gestellt und mit entsprechender Lautstärke klingt so gut wie jeder Titel wie ein brandneuer Mix. Zuvor kaum hörbare Basslines werden plötzlich dominant, und wenn mal Linkin Park an die Reihe kommt, gilt das Gesetz des Stärkeren. Wer sich in schwimmenden Basslines, wummernden Paukenschlägen und jeder Menge Gesichtsvibration wohl fühlt, hat mit den Skullcandy Crusher 2 ANC den König des Bass gefunden, was in dieser Intensität alternativlos am Kopfhörer-Markt ist. Selbst ruhige Jingles, etwa von Disney Dreamlight Valley, werden so tieftönig präsentiert, dass es euch ein Grinsen ins Gesicht klebt.

Für eine gewisse Zielgruppe

Fakt ist natürlich: Je mehr ihr das Produkt crushen lässt, umso dominanter werden die Tieftöner. Details in den Höhen und Mitten gehen dann unweigerlich trotz der an sich sauberen Trennung der Kanäle verlustig, also muss man auch der Typ für so ein Hörerlebnis sein. Es ist wirklich lange her, dass ich mich durch eine Vielzahl von Playlists gehört habe und dabei stets mit Staunen zurückgelassen wurde. Während ohne oder mit nur geringem Einsatz dieser Funktion der Klang als recht gemäßigt und ausgeglichen scheint, wird aber genau diese Klangwelt die allermeisten Normalhörer*innen ansprechen. Abgesehen davon gibt es auch so manche Details, auf die man während eines längeren Testens kommt, und sie mögen vielleicht nicht allen gleichermaßen schmecken. Aber legen wir einfach mal los.

Viel ist es ja nicht, aber dennoch ist jeder einzelne Punkt erwähnenswert! Als Allererstes fällt früh auf, dass die Geräuschunterdrückung im Falle der Skullcandy Crusher ANC 2 eher vernachlässigbar ist. Selbst voll aufgedreht werden Geräusche nicht wirklich unterdrückt, sondern nur mit einem Rauschen versehen. Dementsprechend sinnbefreit ist auch das Transparenz- oder Aufmerksamkeits-Feature, das abgesehen vom fehlenden Rauschen einen kaum hörbaren Unterschied darstellt. Dass die Kopfhörer nicht nur beim Ein- und Ausschalten, sondern auch bei jeder Änderung der Crusher-Intensität oder der Geräuschunterdrückung mit euch plappern, ist gewöhnungsbedürftig. Und zu guter Letzt denkt an das Gewicht von 332 Gramm, das sich auf Dauer bemerkbar macht – leichtgewichtig ist etwas Anderes!

Skullcandy Crusher ANC 2: Die Technik

Der Hersteller beschreibt den Skullcandy Crusher ANC 2 ganz richtig als Over-Ear-Geräte, die sich mit Bluetooth 5.2 mit einem oder zwei eurer Geräte verbinden. Die Ohrmuscheln lassen sich übrigens um etwa 90 Grad drehen und ein wenig neigen, dafür könnt ihr den Kopfhörer falten. Seine Impedanz wird mit 32 Ohm angegeben, beim Crusher liegt der Wert bei 8 Ohm und der Treiberdurchmesser beträgt 40 mm – das ist ein ordentlicher Wert, ist aber bei der Größe der Ohrpolster auch angemessen. Die THD – Total Harmonic Distortion – wird mit unter 3 % beziffert, also liegt die Klangtreue im Umkehrschluss bei über 97 %. Das ist schwer in Ordnung! Zudem gibt es auch noch einen Wert zum Schalldruckpegel, der wird mit 100 dB bei 1.000 Hz angegeben.

Beim unterstützten Frequenzgang überrascht uns die Angabe keineswegs, denn 20 – 20.000 Hz sind dabei der übliche Standard. Zu guter Letzt dürfen wir uns noch das Gewicht des Skullcandy Crusher ANC 2 zu Gemüte führen: Die faltbaren Kopfhörer wiegen alles in allem genau 332 Gramm. Dabei ist natürlich das 3,5 mm-AUX-Kabel (liegt übrigens bei) nicht mitgerechnet, ihr werdet die Teile aber vermutlich stets kabellos verwenden wollen. Die angegebenen 60 Stunden Akkulaufzeit gelten wie üblich ohne ANC, mit aktiviertem ANC geht der Wert eher in Richtung 50 Stunden, und wer zudem das Crusher-Feature über Gebühr verwendet, mindert die maximale Akkulaufzeit weiter. Aber das ist es wert!

Das Fazit: Wer Bass mag, wird Crusher lieben

Falls es an dieser Stelle noch nicht klar sein sollte: Diese Kopfhörer haben ein ganz eigenes Klientel. Hier geht es um alle, die den Bass hören, spüren und erleben möchten. Um das Feeling auch bestmöglich zu Hause haben zu können, bietet Skullcandy die Crusher ANC 2 an – ganz ohne Zweifel mit gewaltigem Erfolg. Hier erwartet euch ein leistbares Produkt mit einem Feature, das es so anderswo noch nicht gibt: Auf Wunsch lassen die Hörer die Bässe krachen, dass euch tatsächlich die Ohren und noch mehr vibrieren. Das mag zwar gefühlt ein wenig viel des Guten sein, aber wer das so haben will, ist mit einem Kauf dieses Geräts und seinem wunderbaren Alleinstellungsmerkmal mehr als nur glücklich. Zudem hält der Kopfhörer lang durch, trägt sich angenehm und ist einfach zu steuern.

Kritik muss sich das Produkt aber auch gefallen lassen – denn während die Crusher-Funktion eindrucksvoll dem Namen gerecht wird, bin ich mit der ANC-Fähigkeit nur mäßig zufrieden. Das geht schon noch besser! Beim Gewicht scheiden sich die Geister, manche werden sie als zu schwer empfinden, ich persönlich mochte den angenehmen Druck in Verbindung mit jeder Menge Bass. Wenn ihr sowohl Zuspielgerät als auch die Kopfhörer komplett laut stellt, ist auch der Pegel ein sehr hoher, was das Erlebnis, direkt an der Membran zu kleben, noch weiter verstärkt – achtet nur auf eure Hörgesundheit. Unter dem Strich tun die Skullcandy Crusher ANC 2 genau das, was der Hersteller sagt, und so ein Tieftöner-Erlebnis der Extraklasse findet ihr sonst nirgendwo!

Wertung: 9.0 Pixel

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