Snack World: Die Schatzjagd – Gold Test (Switch): Für RPG-LiebhaberInnen
Im Dungeon-Crawler Snack World: Die Schatzjagd – Gold geht ihr auf Reisen. Kann das quietschvergnügte bunte Abenteuer überzeugen? Lest das Review!
Über Snack World
Nintendo selbst hat über Snack World: Die Schatzjagd – Gold das Folgende zu sagen: Dem friedlichen Land Tutti-Frutti droht großes Unheil, denn der bitterböse Sultan Balsamico versucht, den diabolischen Drachen Smörg Åsbord zu beschwören. Ihr schließt euch mit eurem selbst erstellten Charakter der Truppe aus heldenhaften Schatzjägern rund um Chup und Mayona an, um die Gefahr abzuwenden und König Büfetts Reich namens Croquetta zu retten. Euch erwarten zufällig generierte Dungeons mit wertvollen Schätzen und hilfreichen Gegenständen. Jeder Spieldurchgang ist anders!
Die Gefahr lauert aber in jeder Stage durch heimtückische Fallen und mächtige Bossmonster. Wohl dem, der den letzten Besuch in der Stadt genutzt hat, um sich mit Verbrauchsgegenständen auszustatten und die eigene Ausrüstung zu optimieren. Im Gefecht dürft ihr verbündete Wesen namens Snacks beschwören, die euch im Gefecht unter die Arme greifen. Im Kampf gilt es außerdem schnell zwischen verschiedenen Waffen zu wechseln und Items einzusetzen, um für jeden Kontrahenten bestens gerüstet zu sein. So viel zum Thema, doch wie spielt sich Snack World eigentlich?
Gameplay und Setting des Spiels
Die obige Beschreibung trifft es eigentlich ganz gut: Ihr bereitet euch in der Stadt auf eine Aufgabe vor, rüstet euch dementsprechend aus und auf, holt HelferInnen an Bord und macht euch schließlich daran, die Quest zu erfüllen. Ob dies nun das Beseitigen von fiesen Monstern, das Beschaffen eines Gegenstandes ist, einfach nur eine Trainings- oder Erkundungsreise – ihr lauft durch die Gegend und macht jede Menge Kleinvieh platt. Was Snack World allerdings von anderen Dungeon Crawlern gelungen abhebt, ist das Setting. Das Game schafft es nämlich, moderne Themen problemlos ins Spiel einzubauen!
So ist euer getreues Pix-e-Pod nichts anderes als ein Smartphone. Schon im Intro wird die Smartphone-Sucht thematisiert, und sehr vieles lässt sich mit dem smarten Helfer auch im Spiel lösen. Das Klischee, dass junge Leute sich nicht gerne länger mit etwas beschäftigen und schnell das Interesse verlieren, wird ebenso verarbeitet wie die ewige Jagd nach Likes und Followern. Trotz quietschfideler Aufmachung und bunter Optik ist eine augenzwinkernde Kritik an der heutigen Gesellschaft jederzeit spürbar, nicht nur im Café Covfefe. Hier ein Trailer, Vorsicht – Ohrwurmgefahr:
Das Grinden ist des Helden Lust
Gleich vorweg: Dieses Spiel ist dazu gedacht, es länger zu zocken. Jede Reise hat etwas für sich, ihr bekommt entweder Gegenstände als Belohnung, oder ihr findet diese auch in herumstehenden Schatztruhen. Egal, ob ihr die Aufgabe erfüllt oder dabei k.o. geht, was ihr gefunden habt, bleibt euch erhalten. Nicht nur der König und die Prinzessin von Croquetta geben euch Aufträge, ihr dürft auch so manche Nebenquests erfüllen. Diese Nebenaufgaben lassen sich in Snack World: Die Schatzjagd – Gold bis zu viert spielen, ob online oder lokal, ist dabei egal.
So oder so prügelt ihr euch durch die zufällig generierten Stages. Ihr bekommt vor dem Antreten der Aufgabe eine Übersicht präsentiert, welche Gegner euch erwarten und was genau ihr zu tun habt. Eine mächtige Mini-Karte hilft euch bei der Orientierung und markiert stets den nächsten interessanten Punkt. Warp-Punkte und Abkürzungen sorgen dafür, dass ihr manche Plätze wie Shops oder Gasthäuser schnell anreisen dürft. Ihr verbringt einige Zeit damit, euch auf die jeweilige Quest vorzubereiten. Snack World hat nämlich einiges zu bieten, mehr, als man auf den ersten Blick meinen würde.
Einige Mechaniken: Ein Überblick
In den Shops könnt ihr einerseits temporäre Buffs erstehen, aber auch Materialien, die ihr zur Herstellung von neuer Ausrüstung benötigt. Sowohl Waffen, Schilde als auch Kleidung sowie Getränke lassen sich in Snack World: Die Schatzjagd – Gold herstellen. Damit nicht genug, einmal gecraftete oder gefundene Gegenstände können von euch auch weiter aufgewertet werden. Dazu benötigt ihr aber Rohstoffe, die ihr – richtig geraten – in einer Vielzahl von Quests zufällig sammeln dürft. Prinzipiell ist das Spiel ein einziger Gacha-Mechanismus, da jede Truhe zufällig auswürfelt, was ihr bekommt. Später im Spiel dürft ihr Figuren fotografieren und danach auf eure Reisen mitnehmen oder beschwören.
Hinzu kommt der Kampf im Game: Jede Waffe wird als sogenanntes Jara ausgerüstet. All eure Angriffsoptionen besitzen eine Ausdauerleiste, und wenn diese zur Neige geht, müsst ihr auf die nächste Waffe wechseln. Das geht teilweise verflucht schnell, nach zwei oder drei starken Attacken gilt es, das Waffenrad zu rotieren. Während sich eine Waffe in eurem Halfter (oder Jara-Halter) befindet, geht ihre Ausdauer langsam wieder nach oben. So werdet ihr stets zum Wechseln gezwungen und ihr könnt nur auf eine einzige Waffengattung und deren Angriffe konzentrieren, wenn ihr ein solches Jara mehrmals besitzt und ausrüstet. Alles klar soweit?
Lustige Einfälle an allen Orten
Die Vielzahl an Mechaniken des Spiels können anfangs abschrecken, doch Snack World hat einiges zu bieten. Das vielleicht beste Beispiel dafür sind Wortwitze: Fast alles ist entweder eine Anspielung auf die Gesellschaft, einen Film oder Comic. RPG-LiebhaberInnen werden sich mit diesem Titel besonders wohl fühlen, der Humor passt auf alle Fälle. Das englische Original kann hier klarerweise perfekt punkten, wobei die deutsche Übersetzung sich wirklich viel Mühe gegeben hat. Zu 100 Prozent jedoch kann nicht jeder Witz im Deutschen sitzen, das ist leider in der Natur der Sache.
Doch wenn ihr euch eingehend mit Snack World: Die Schatzjagd – Gold beschäftigt, könnt ihr hier locker eine Vielzahl von Stunden verbringen. Die witzigen Charaktere, das gute Crafting-System und ein Haufen guter Ideen lassen die Zeit nur so verfliegen. Beispielsweise könnt ihr Treuepunkte sammeln, tägliche Boni (wie in Pokémon Schwert & Schild) einheimsen, Lotterie-Lose für starke Ausrüstung kaufen, oder aber euch den modischen Top-Trends hingeben und euch stets so kleiden, wie es die Mode gerade befiehlt. Das erhöht im Austausch wiederum die Wahrscheinlichkeit, dass ihr in den Stages starke Gegenstände in Truhen und per Zufall findet…
Manches gut gelöst, manches weniger
Die Technik hinter Snack World ist ein zweischneidiges Schwert und verhindert eine noch bessere Wertung für den Titel. Es ist einfach nervig, die selben Aussagen von den Figuren immer und immer wieder hören zu müssen – gerade im Kampf, aber auch in den Dialogen sind die kurzen Samples schon nach zwei Stunden platt. Die Optik ist sehr schlicht gehalten, die Übersicht leidet in den vielen Menüs und apropos Sicht: Warum lässt sich die Kamera des Spiels nur innerhalb eines 90 Grad-Winkels drehen? Das sorgt gerade in heißen Kämpfen für Kopfschütteln und so manch unnötiges Problem.
Wenn ihr aber mit dem einfachen Comic-Look, dem ewigen Grinding und dem kleinteiligen Crafting-Prinzip klarkommt, eröffnet sich mit Snack World ein wahres Zeitgrab. Ihr dürft alle Quests nach Belieben wieder und wieder spielen, Schnellreisen sorgen dafür, dass ihr schnell wieder zur Action kommt, und das macht dieses Game richtig gut. Das gewöhnungsbedürftige Kampfsystem geht trotz allem schnell in Fleisch und Blut über, und der Soundtrack zum Game untermalt das Geschehen zu jeder Zeit sehr gut. Dass ihr online und lokal das Spiel bis zu viert genießen dürft, macht den Titel eigentlich nur noch besser.
Snack World: Die Schatzjagd - Gold: Das Fazit
Snack World nimmt sich selbst und das Genre absolut nicht ernst und wendet sich so an RPG-FreundInnen, die auch gewisse Trends und Klischees kennen und lieben! Es werden so viele Themen aufgegriffen, die weit über die Welt der Nerds und Geeks hinausgehen. Das heißt aber nicht, dass das Game an irgendeiner Stelle ernst wird: Die kunterbunte Aufmachung, die spaßige Prüglerei in zufällig generierten Levels, ein wirklich feines Crafting-System, die Wortwitze und Anspielungen auf Popkultur sowie ein nicht zu unterschätzender „eine Runde noch“-Faktor bergen überraschend viel Substanz, zu der man gerne immer wieder zurückkehrt.
Natürlich gibt es Schwachstellen, hier seien die mangelnde Übersicht über die Vielzahl an Mechaniken sowie die Kamera (sie lässt sich nur innerhalb von 90 Grad drehen) genannt. Das macht Snack World aber nicht schlecht, es erhöht nur die Lernkurve und den Schwierigkeitsgrad – meiner Meinung nach unnötig, aber es ist nun mal so. Abgesehen davon ist das Game ein wahrer Zeitfresser: Es macht wirklich Laune, immer wieder mal eine Runde zu prügeln und die eigene Ausrüstung zu verbessern. Wenn ihr also einen Dungeon Crawler sucht, der mal nicht grimmig und blutig daherkommt, gibt es an dieser Stelle eine absolute Empfehlung von mir! Hier geht’s zur Website des Spiels.
ich freu mich drauf.. sieht bunt und bekloppt aus .. das mag ich