Sony Xperia Z3 Tablet Compact im Test
Das Sony Xperia Z3 Tablet Compact möchte eure Welt erobern und hat dafür eine Menge an Entertainment-Funktionen im Gepäck. Die technischen Voraussetzungen stimmen, doch lohnt es, sich auf das Xperia-Abenteuer einzulassen? Lest mehr in diesem Testbericht!
Der erste Eindruck stimmt
Gleich nach dem Auspacken wird deutlich, warum das Sony Xperia Z3 Tablet Compact seinen Namen verdient hat. Mit gerade mal 6,4 Millimetern Dicke zieht das Tablet sowohl Smartphone-Geräten sämtlicher Hersteller als auch seinen Artgenossen wie etwa dem iPad mini (7,5 Millimeter) davon. Auch das Gewicht ist mit 270 Gramm geradezu lächerlich gering: Wenn ihr das Sony Xperia Z3 Tablet Compact länger in der Hand haltet, könnt ihr Ermüdungserscheinungen getrost vergessen. Auch die offizielle Website des Geräts stimmt da mit ein – dieses Tablet ist dazu gemacht, benutzt zu werden.
Wie schon beim Sony Xperia Z2 Tablet zuvor hat Sony designtechnisch nicht allzu viel geändert. Auf der linken Kante findet ihr nach wie vor den Docking-Anschluss für optionale Dockstationen, den microSD-Karteneinschub und den nanoSIM-Slot (LTE ist mit an Bord), auf der Unterseite ist der Micro-USB-Anschluss vorhanden, und auf der rechten Seite habt ihr die 3,5-mm-Klinkenbuchse, einen Stand-by-Button sowie den Lauter-/Leiser-Regler. Auf der Rückseite, die sich angenehm rutschfest anfühlt, erwartet euch mittig die 8,1-Megapixel-Kamera, und auf der Front seht ihr die 2,2-Megapixel-Frontkamera sowie zwei längliche Lautsprecherbuchten.
Begleiter und Entertainer
Die Breite mit 12,4 Zentimetern ist gering gehalten und sorgt dafür, dass ihr das Sony Xperia Z3 Tablet Compact auf jeden Fall einhändig benutzen könnt. Die Rückseite aus mattem Kunststoff verhilft dem Tablet zum nötigen Halt, und auch bei schweißtreibenden Spielesessions müsst ihr niemals fürchten, dass es euch aus der Hand gleitet. Die Karten-Slots und der Micro-USB-Anschluss sind durch eine wasserfeste Abdeckung geschützt. Das Sony Xperia Z3 Tablet Compact ist gemäß IP65 und IP68 staub- und wasserdicht. Sofern alle Anschlüsse und Abdeckungen fest verschlossen sind, ist das Tablet staubdicht, gemäß der Schutzart IP65 gegen Wasserstrahlen mit geringem Druck aus allen Richtungen geschützt und kann gemäß der Schutzart IP68 maximal 1,5 Meter tief bis zu 30 Minuten unter Wasser (Süßwasser) verbleiben.
Die Technik weiß in vielerlei Hinsicht zu beeindrucken. Nach dem Einschalten begrüßt euch das Tablet außerordentlich schnell: Rasch die Erstkonfiguration durchgeführt, und schon befindet ihr euch auf den mit Widgets angereicherten Homescreens. Das Display besteht aus 1920 x 1080 Bildpunkten (Pixeldichte 283 ppi), die Helligkeit kann sich sehen lassen und die Farbdarstellung ist in jedem Fall als naturgetreu zu bezeichnen. Das einzige Manko des Displays ist eher ungewöhnlicher Natur: Im Test wurde unter anderem Full Fats Spiel Flick Soccer 15 herangezogen, und es scheint, als würde der Touchscreen nicht ganz so fein reagieren, wie man es beispielsweise von einem iPad mini erwarten würde.
Software: Typisch Sony
Wenn die Mobilsparte von Sony etwas konsistent durchzieht, dann ist es die Verwandlung eines Tablets in ein Portal zur Sony-Entertainment-Maschinerie. Ihr werdet standardmäßig von einer PlayStation-Store-App, einer Sony-Musik-App, einer Sony-Video-App sowie einer Sony-Galerie-App begrüßt. Auch ein AVG Antivirus ist vorinstalliert, genauso wie eine PlayStation-App (PS4 Remote Play!), eine Lifelog-App, Sony Select, Xperia Link oder aber auch die Xperia Lounge. Wenn ihr euch im Sony-Universum bereits überall registriert habt, ist ein Sony-Tablet sinnvoll. Für alle anderen NutzerInnen verbleiben diese Apps größtenteils unangetastet im 16 GB großen Speicher.
In Sachen Design und Funktion entsprechen die Homescreens exakt jenen der Smartphones von Sony. Zwar hat man hier innerhalb der Produktlinie eine Kontinuität geschaffen, allerdings wäre es auch wünschenswert, dass Sony das größere Display idealer ausnützt. Denkbar wären etwa Zusatzfunktionen für Multitasking oder Ähnliches gewesen. So lebt man im Jahr 2015 leider noch teilweise mit aufgeblähten Smartphone-Apps, die alles andere als optimiert auf dem Tablet laufen. Sony verspricht übrigens ein Update auf Android 5.0 Lollipop. Am 23.3.2015 war es allerdings noch nicht erhältlich, und die Android-Version 4.4.4 Kitkat war die aktuellste Version.
Was im Vorjahr mit dem Sony Xperia Z2 Tablet etwas daneben ging, war nicht nur der teilweise überbordende Einsatz von Sony-eigenen Apps, sondern auch das Spiel mit der Linse. Die Kamera mit 8,1 Megapixeln und einem starken Sensor ist bestimmt potent, doch die Software reguliert in diversen Lichtverhältnissen unverhältnismäßig stark. Ihr produziert also leider wie schon beim Vorgänger nur bestenfalls mittelmäßige Fotos – ob es erstrebenswert ist, mit einem Tablet als Fotoapparat herumzulaufen, sei dahingestellt. Die Frontkamera hingegen reicht für Videotelefonate und den Dirty Selfie für zwischendurch vollkommen aus.
Schön und funktionell
Da Sony sein Xperia Z3 Tablet Compact klar als Entertainment-Produkt positioniert, stand natürlich auch ein ausgiebiger Entertainment-Test auf dem Programm. Dank der Play-Store-Applikation lassen sich diverse Apps und Musikstücke mit Konkurrenzprodukten vergleichen. Hier stellt sich im Vergleich mit den Platzhirschen iPad mini und dem großen iPad heraus, dass dem Klang etwas an Umfang fehlt. Gerade die Höhen und die Bassnoten machen dem Sony Xperia Z3 Tablet Compact gehörig zu schaffen und wirken im Vergleich ein wenig dumpf.
Dafür holt das Display beim Filmgenuss wieder auf und sorgt dank der mobilen Bildoptimierung für sattes Schwarz und lebendigere Farben. Auch der Handschuhmodus, der die Interaktion mit dem Bildschirm auch mit Handschuhen zulässt (keine Neuerung bei den Sony-Tablets), lässt das Tablet noch ein Stückchen praktikabler werden. Last, but not least muss man den DesignerInnen von Sony auch Respekt vor dem Gesamtwerk zollen: Fast immer, wenn man das Sony Xperia Z3 Tablet Compact aus der Tasche holt, bekommt man von den Außenstehenden eine Reaktion. So handfreundlich und gleichzeitig rutschsicher sind nur wenige Tablets, für mich eine grandiose Leistung.
Google Now ist natürlich ebenfalls standardmäßig vorinstalliert. Die Sprachsteuerung via „Okay, Google“ funktioniert einwandfrei und versteht euch in leisen Umgebungen nahezu perfekt. Versucht ihr es in lauter Umgebung, kann sie nicht immer alles exakt umsetzen und sorgt ab und zu für ziemlich kreative Suchanfragen. Was auch auffällt, ist, dass die Sprachsteuerung zwar ihren Dienst verrichtet und zu den Besten ihrer Art gehört, aber kontextbezogen (wie man es von Siri und bald auch Cortana kennt) noch etwas hinterherhinkt.
Sony Xperia Z3 Tablet Compact: Klein, aber fein
Zum Glück ist das Tablet-Shopping anders als das Smartphone-Shopping: Während man in der Handywelt die Not in Dosen hat, wenn man ein starkes Gerät in kleinen Abmessungen erstehen möchte, so hat Sony für Tablet-Interessierte die Lösung parat. Sowohl der Branchenprimus iPad mini als auch das Sony Xperia Z3 Tablet Compact rittern in der Unter-Acht-Zoll-Kategorie um die Vorherrschaft, und beide Geräte haben ihre jeweiligen Vorzüge.
Allerdings muss sich Sony einen Kritikpunkt gefallen lassen, den es schon im Vorjahr gab: „Ich finde das Tablet gelungen, da es die grundlegenden Sachen richtig macht und auch beim Preis nicht hoch ansetzt. Daher freue ich mich auf die Dinge, die da kommen mögen – Sony sollte jedoch noch an der Software arbeiten. Der Skin, die vielen vorinstallierten Apps sowie die Kamerasoftware wären die wichtigsten Punkte.“ Der Skin ist Gewöhnungssache, doch die einzelnen Sony-Portale sowie die Kamera sind auch heuer wieder Dinge, die ich ansprechen möchte. Wenn euch aber diese Kritikpunkte nicht weiter stören, findet ihr im Sony Xperia Z3 Tablet Compact einen hervorragenden Begleiter für alle Lebenslagen.