SOUNDPEATS Opera 05 Test: Der Mainstream bekommt Hi-Res Audio

von Mandi 31.01.2023

Der heißumkämpfte Ohrhörermarkt unter 100 Euro bekommt mit den SOUNDPEATS Opera 05 neue Konkurrenz. Lest unser Review!

Mit einer Kickstarter-Kampagne hat der Hersteller SOUNDPEATS Geld für seine neuesten Produkte aufgetrieben. Es handelt sich um True Wireless Earbuds, und zwar in Form der Opera 03 sowie Opera 05. Versprochen wird nichts weniger als der ideale Klang für den Alltag, und dafür soll eine Vielzahl von Innovationen sorgen. Zu den Unterschieden der beiden Versionen ist nur so viel zu sagen: Die Opera 03 sind in Roségold erhältlich, während die Opera 05 in einem klassischen Goldton gehalten sind. Beide Versionen haben bewegliche 12mm-Eisentreiber verbaut – 03 hat ein Stück, und 05 hat zwei Stück davon bekommen. Das erklärt auch den Unterschied im Preis, die Einsteigerversion wird etwa 80,- Euro und die bessere Variante etwa 100,- Euro kosten. Hier ein Überblicksvideo:

Der erste Eindruck der Opera 05

Die SOUNDPEATS Opera 05 sitzen fest in einem schwarzen Kunststoff-Ladecase, auf dem ein goldener Ring prangt. Darauf steht „Hear Your Imagination“ – ob ich wirklich meine Vorstellungskraft hören möchte? Jedenfalls ist das Case oberhalb dieses Rings zu öffnen, und ein Aufklappen später könnt ihr die beiden Earbuds schon entnehmen. In der selben Farbe wie der Ring rund um das Case sind auch die Frontkappen der Buds selbst gehalten. Bevor ihr die Ohrhörer aber in eure Ohren setzt, solltet ihr noch die Verpackung prüfen, denn insgesamt gibt es drei Größen bei den Silikonspitzen (S, M, L) auszuprobieren. Habt ihr euch für eine passende Größe entschieden, könnt ihr sie einsetzen.

Von der Optik her wirken die SOUNDPEATS Opera 05 eher wuchtig und gelenkig, aber im Ohr selbst sitzen sie (die passende Silikonspitze vorausgesetzt) sehr gut. Habt ihr die Geräte eingesetzt, wird das auch gleich mit einem englischen Spruch quittiert. Die Kopplung via Bluetooth funktioniert rasch und einwandfrei, da gibt es absolut nichts zu meckern. Danach könnt ihr das Produkt schon im Alltag nutzen, die Earbuds kommen aufgeladen zu euch und sind sofort einsatzbereit. Sie dichten auch ein paar Umgebungsgeräusche ab, wie es für In-Ear-Buds typisch ist – wirklich leise wird es aber trotz der geräumigen Bauweise nicht. Dementsprechend sitzen die Ohrhörer nicht gerade dezent in euren Ohren und das Logo prangt stolz auf den Buds. 

Optional: Die SOUNDPEATS-App

Wie bei den anderen Produkten des Herstellers müsst ihr auch bei den SOUNDPEATS Opera 05 nicht unbedingt die App verwenden. Dennoch wollte ich mir diese App ansehen, und so habe ich mir die SOUNDPEATS-App heruntergeladen. Diese war zum Testzeitpunkt im Jänner 2023 in der Version 1.1.3 erhältlich, und ein paar Optionen sind darin zu finden. So könnt ihr die Firmware der Earbuds aktualisieren lassen, und das habe ich auch gleich gemacht: Die Variante 05 wurden so auf die Version 0.1.0 gebracht, und die Variante 03 kam sogar auf das Firmware-Update 0.3.7.  In der Nachrichten-Sektion stand in Englisch, dass man derzeit das Feature „Adaptive EQ“ deaktiviert habe und dass die Technikabteilung daran arbeite, sie schnellstmöglich wieder zur Verfügung zu stellen. 

Neben der Lautstärkeregelung innerhalb der App könnt ihr auch aus neun vorgegebenen Equalizer-Einstellungen wie Klassisch, Elektronik, Rock und mehr wählen. Wer selbst Hand anlegen möchte, kann dies mit einem benutzerdefinierten EQ tun. Die Rauschunterdrückung lässt sich zwischen „An“, „Normal“ und „Transparenz“ umschalten, und ihr könnt auch die One-Click-Funktion der Touch-Taste auf den Earbuds abschalten. Mittels „Bearbeiten“-Knopf könnt ihr eure Buds zurücksetzen, falls das irgendwie notwendig sein sollte. Die App gibt auch einen Überblick über sämtliche Produkte von SOUNDPEATS, so dient das Programm auch ein wenig als Eigenwerbung und Übersicht über die Angebote des Herstellers. 

Die SOUNDPEATS Opera 05 in der Praxis

Natürlich tut die starke Hardware das ihrige, um kraftvollen Klang in euren Ohrkanal zu bringen. Wer sich mit den Earbuds in Tandem mit der Umgebungsgeräuschunterdrückung so richtig in seine Musik fallen lassen möchte, hat mit den SOUNDPEATS Opera 05 die Chance dazu. Voneinander getrennt kann man die reine Soundqualität der Earbuds als sehr gut bewerten, denn die beiden Treiber tun ihr Bestes, um Musik so realitätsnah wie möglich wiederzugeben. Im Direktvergleich mit den Opera 03 haben die 05er ein wenig mehr Wumms und mehr Soundbühne zu bieten, was einfach der verbauten Hardware geschuldet ist. Das macht auch den Unterschied zwischen den Varianten aus: Solltet ihr euch für ein Produkt entscheiden, wäre wohl die höhere Versionsnummer zu empfehlen.

Bei der Umgebungsgeräuschunterdrückung schenken sich die beiden Produkte nichts, und diese ist zwischen gut und befriedigend anzusiedeln. In einer Büroumgebung gibt es kaum einen Unterschied zwischen Passthrough- und Normal-Modus zu hören, doch auch der ANC-Modus konnte die Umgebungsgeräusche nicht annähernd umfänglich ausblenden. Sowohl Gespräche wie auch Druckerwalzen konnten gut wahrgenommen werden, zwar leiser, aber dennoch nicht vollkommen eliminiert. Wenn ihr euch also mit der immer populärer werdenden Umgebungsgeräuschunterdrückung noch nicht so anfreunden könnt oder wollt, aber dennoch Wert auf guten Klang legt, könnt ihr mit den SOUNDPEATS Opera 05 durchaus glücklich werden!

Erwähnenswertes

Um den Preis der SOUNDPEATS Opera 05 von etwa 100 Euro in den richtigen Kontext zu bringen: Das sind hochklassige Geräte zu einem Mittelklasse-Preis. Denn mit Hi-Res Audio-Unterstützung und aktivierter Rauschunterdrückung könnt ihr hier die meisten Ablenkungen ausblenden, während ihr euch auf hochqualitativen Sound freuen dürft! Natürlich gibt es Abstufungen und Unterschiede zu hochpreisigen Alternativen, wie etwa den aktuellen AirPods Pro von Apple (2022), die sich in verschiedenen Dingen niederschlagen. Namentlich sind das die Bauweise, der Klang und die Auswirkungen von EQ-Einstellungen, die Qualität der ANC-Modi, Latenz (Verzögerung zwischen Bild und Ton) sowie die Steuerung der Earbuds.

Die EQ-Einstellungen machen im Fall dieser Earbuds nur wenig Unterschied, und auch die Latenz bei Spielen ist leider recht hoch. Der Vollständigkeit halber sei hier die Steuerung der SOUNDPEATS Opera 05 näher erklärt. Durch Antippen des linken Earbuds in eurem Ohr macht ihr die Medien einen Schritt leiser, und tippt ihr den rechten Earbud an, wird alles ein Stück lauter. Durch Halten des linken Earbuds (zwei Sekunden) schaltet ihr durch die ANC-Modi, und mit Doppeltippen könnt ihr durch die Songs durchschalten. Was die Akkulaufzeit angeht, so werden vom Hersteller bis zu neun Stunden unter Idealbedingungen angegeben. Mit aktiviertem ANC und verschiedenster Nutzung (auch Telefonaten) kam ich auf bis zu sechs Stunden – immer noch mehr als in Ordnung!

SOUNDPEATS Opera 05: Das Datenblatt

Die In-Ear-buds locken mit starken dynamischen 12mm-Treibern, zwei davon sind in den Opera 05 und einer davon ist in den Opera 03 verbaut. Frequenzmäßig können die Buds zwischen 20 und 40.000 Hz wiedergeben, und sie sind nach IPX4-Standard spritzwassergeschützt. Als Verbindungsglied kommt der aktuellste Bluetooth 5.3-Standard zum Einsatz, und drei Größen (S, M und L) bei den Silikonaufsätzen werden mitgeliefert. Die einzelnen Earbuds messen 24,3 x 22,46 x 29,03 mm bei einem Gewicht von 7,3 Gramm, und das Ladecase misst 69,17 x 30,94 x 44,89 m bei einem Eigengewicht von 117,6 Gramm.

Der Akku des Ladecases bietet die Möglichkeit, die SOUNDPEATS Opera 05 etwa drei Mal komplett neu aufzuladen. Insgesamt verspricht der Hersteller unter Idealbedingungen bis zu 33 Stunden Laufzeit (28 Stunden mit ANC). Das wird aber auf den Kopf gestellt, sobald ihr den LDAC-Codec (Lossless, also bestmöglicher Klang) nutzt, hier fallen die Zahlen dann drastisch auf insgesamt bis zu 21 Stunden Laufzeit (17 mit aktiviertem ANC). Wie so oft entscheidet ihr euer eigenes Nutzungsverhalten, wie lange diese Earbuds tatsächlich durchhalten. Doch im Testzeitraum mit Telefonie und verschiedensten Medien muss ich sagen, dass das Ganze ähnlich wie bei der vergleichbaren Konkurrenz schon in Ordnung ist!

Fazit: Guter Klang, mäßiges ANC

Die Zielgruppe der SOUNDPEATS Opera 05 ist von Anfang an klar definiert worden. Es geht darum, den Musikgenuss so unkompliziert wie möglich und so qualitativ wie möglich erleben zu können. Hier heben sich die Earbuds angenehm von ihrer Konkurrenz hervor, denn tatsächlich ist die Konfiguration reibungslos, die Ausdauer mehra ls passabel und die Soundqualität hoch. Zudem bieten die beiden Produkte (03 und 05) neben Hi-Res Audio auch Zusätze wie Rauschunterdrückung und Touchflächen an den Earbuds selbst zur Steuerung an. Wird das Ganze zu einem ansprechenden Preis von etwa 100 Euro angeboten, wird das Gesamtpaket schnell zu einem überzeugenden Argument für einen Neukauf. Doch der Teufel steckt im Detail, denn nicht alles ist überragend.

So fällt beim Spielen schnell die Latenz auf, die sich auf keinem Weg reduzieren lässt. Dann ist die Steuerung durch Antippen der Buds in euren Ohren etwas, was sich nicht toll anfühlt und zweitens bei kraftraubenden Workouts eher suboptimal ist. Und zu guter Letzt ist die Rauschunterdrückung zwar vorhanden, das machen aber Konkurrenzprodukte schon wesentlich besser – sie sollte hier also kein Kaufgrund sein. Zudem sind die Buds nicht wirklich dezent, das sieht man und fühlt man im eigenen Ohrkanal. Doch abseits der Geschmackssache – das, was sie tun möchten, machen die SOUNDPEATS Opera 05 tatsächlich sehr gut. Ihr bekommt ein überzeugendes Gesamtpaket aus gutem Klang, guter Laufzeit und ohne unnötigen Firlefanz, alles andere ist ein netter Bonus!

Wertung: 8.0 Pixel

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