Stefans Top und Flops 2016: Trico, Nathan und Yarny vs. gamescom 2016
Wieder ist ein Jahr vorüber – Zeit also, euch meine Top und Flops 2016 zu präsentieren. Und wer weiß, vielleicht geht das Jahr 2016 ähnlich wir 1996 als eines der besten Jahre für Videospielfans in die Geschichte ein. Vielleicht aber auch nicht! Klar ist allerdings schon jetzt, dass uns dieses Jahr „Remastered Versions” in allen Genres beschert hat (z.B. Valkyria Chronicles Remastered, The Ezio Collection Remastered, Gravity Rush Remastered). Nach dem Trend-2016-Exkurs, aber nun zu meinen Highlights, die mir sicher noch Jahre in Erinnerung bleiben werden.
Meine Top Games 2016
Platz 1: Uncharted 4 (Mai 2016 – PS4)
Letztes Jahr habe ich mir die Nathan Drake Collection zu Gemüte geführt und alle drei Abenteuer des Schatzjägers Nathan Drake am Stück durchgespielt. Ich war voller Vorfreude auf das Ende eines Diebes. Im Mai 2016 war es dann soweit. Ich legte die Disc ins Laufwerk und war sofort gefangen. Das Abenteuer ist grandios in Szene gesetzt, und fesselt dank Story-Twists und intelligentem Gamedesign bis zur letzten Sekunde. Vor allem der nahtlose Übergang von Videos zum Selberspielen hat ich beeindruckt.Visuell und erzählerisch eines der besten Spiele, die ich bislang gespielt habe, wobei ich auch klar sagen muss, dass Uncharted 2: Among Thieves noch immer mein Lieblingsspiel der Uncharted-Reihe ist.
Platz 2: The Last Guardian (Dezember 2016 – PS4)
Ich habe weder Ico noch Shadow of the Colossus gespielt und mir deshalb nichts von The Last Guardian erwartet. Umso erfreulicher war es, als ich den verletzten und ängstlichen Trico zum ersten Mal im Spiel sah. Der Beschützer- und Helferinstinkt in mir kam sofort zum Vorschein und von da an, erlebte ich eine emotionale Reise, die ich keinesfalls missen möchte. Selbst Steuerungs- und Kameraproblemchen trüben meinen Spielspaß nur marginal. Ich finde es spannend, wie wenig Zeit Team Ico benötigt, um eine magische Verbindung zwischen den SpielerInnen und Trico aufzubauen. Spiele, die Gefühle in mir wecken, sind es, die mich zu einem Vollblutspieler gemacht haben. Für viele vielleicht das Ende ist für mich The Last Guardian erst der Einstieg in die Welt von Team Icos Spielen. Wenn ihr mehr von The Last Guardian erfahren wollt, so werft einen Blick in mein Review.
Platz 3: Unravel (Februar 2016 – PS4/Xbox One/PC)
Wie ihr merkt, sind Emotionen für mich extrem wichtig. Ein Spiel, das zeigt, dass man nicht zehn Jahre Entwicklungszeit oder ein gigantisches Entwicklungsbudget benötigt, um eine gefühlsbetontes Spiel auf den Markt zu bringen, ist Unravel. Schon auf der gamescom 2015 hat mich der kleine Yarny in nur einem Level in seinen Bann gezogen. Die perfekte Symbiose aus Musik, den malerischen Hintergründen und dem kleinen Wollwesen, hat mich sofort zum Fanboy mutieren lassen. Im Februar 2016 konnte ich dann das gesamte Abenteuer in Angriff nehmen. Unravel ist nicht lange, aber es hat mich emotional berührt. Mehr zum Spiel erfahrt ihr in meinem Review.
Enttäuschung des Jahres 2016
Ich hatte mich, wie jedes Jahr, auf die gamescom 2016 gefreut. So viele Publisher waren vor Ort, so viele Termine hatten wir uns ausgemacht, so viele Tage waren wir dort. Doch am Ende blieb nur Ernüchterung. Dass kaum Neuigkeiten enthüllt werden, ist nichts neues, aber dass manche Publisher uns bei einem Pressetermin einfach nur eine Gameplay-Demo in Videoform, die wir alle schon bei der E3 gesehen hatten, vorsetzten, war für mich einfach nur peinlich. Die selben Präsentationen wurden oft auch im Consumer-Bereich gezeigt, weshalb ich mir, ähnlich wie bei der Game City 2016, die Frage stelle, wohin der Reise der gamescom geht. Langsam aber sicher muss man aufpassen, dass man nicht in der Bedeutungslosigkeit verschwindet. Neben Blizzard und Nintendo hält nun auch Sony mit der PSX 2016 schon ein eigenes Fanevent ab. Dazu kommt dass selbst in Europa mit der Paris Game Week eine weitere Konkurrenzveranstaltung auf den Plan tritt. Ob BesucherInnen auch weiterhin ein Eintrittsticket kaufen werden, um sich Stunden lang anzustellen, um dann ein Gameplay-Video zu sehen, wird eine entscheidende Frage. Für mich als Pressevertreter war die diesjährige gamescom sicher die bislang uninteressanteste.
Überraschung des Jahres 2016
Schon zuvor hatte ich die PSX 2016 erwähnt, doch was Sony dieses Jahr an Ankündigungen abfeuerte, ist echt beeindruckend. Während Microsoft sich immer mehr versteckt, und Nintendo bei der Ankündigung der Switch nur einen mit After Effects bearbeiteten Trailer zeigte, ging Sony mit einem gigantischen Line-up in die Vollen und zeigt den SpielerInnen, warum die PS4 die aktuell beliebteste Konsole ist. Neben den Enthüllungen von The Last of Us Part 2 sowie Uncharted 4: Lost Legacy bewegte Sony auch Third-Party-Hersteller dazu, ebenfalls Spiele anzukündigen. Und so folgte auch die überraschende Enthüllung von Marvel vs. Capcom Infinite.