Super Mario Party Jamboree (Test): Die spaßigste Party seit langem!
Das heiß erwartete Super Mario Party Jamboree erschien am 17. Oktober exklusiv für die Nintendo Switch und verspricht, das umfangreichste Spiel der Serie zu sein. Mit sieben thematisch abwechslungsreichen Spielbrettern, einer Rekordanzahl an Minispielen, einer riesigen Auswahl an Charakteren und flexiblen Spielmodi setzt dieser Teil neue Maßstäbe in der Party-Serie, um für ausreichend Abwechslung und super Spielspaß zu sorgen (auch wenn eher neue Feindschaften entstehen könnten). Es warten eine ganze Menge an spaßigen Aktivitäten… also, nichts wie rein ins Party-Vergnügen!
Jamboree jucheee!
Der Mario Party-Modus hat einige aufregende neue Elemente zu bieten, wie den Jamboree-Partner, die Profi-Regeln und sieben abwechslungsreiche Spielbretter. Das Spielprinzip bleibt dem klassischen Mario Party-Konzept treu: Spieler bewegen sich über das virtuelle Spielbrett, sammeln Items, Münzen und Sterne und nehmen an zufällig ausgewählten Minispielen teil.
Wir können uns auf fünf brandneue Spielbretter freuen, mit spannenden Kulissen und individuellen Ideen. In der „Goomba-Lagune“ müsst ihr auf Ebbe und Flut achten und euren Weg taktisch wählen. Der „Regenbogen-Kaufpalast“ lockt mit preiswerten Aktionen für alle möglichen Items, doch behaltet den finanziellen Überblick während des temporären Kaufrauschs. Sucht euch einen Weg im „Mega-Wigglers Leckerwald“ mit Hilfe des riesigen Wigglers im Zentrum, aber macht ihn bloß nicht wütend. Flitzt im „Meisterwürfler-Motodrom“ über die Rennbahn. Gebt Acht im „Bowsers Finsterhort“, wo der Koopa-König mit verschiedensten Fallen auf euch wartet. Zudem kehren zwei klassische Spielbretter, „Marios Regenbogenburg“ und „Western-Land“ aus früheren Mario-Party-Spielen zurück. Die bekannten Spielbretter wurden grafisch überarbeitet und bieten einen totalen Nostalgie-Trip.
Ganz neu sind die sogenannten „Jamboree-Partner“, die zufällig auf der Karte erscheinen und euch mit besonderen Vorteilen zum Sieg verhelfen können. Jeder Charakter bringt individuelle Eigenschaften mit sich: Yoshi kopiert Items von Gegnern, Wario schenkt euch Münzen, Peach halbiert den Preis für Sterne und Luigi erhöht die Chance, höher zu würfeln. Außerdem besteht die Möglichkeit, mit jedem Partner zwei Sterne auf einmal zu erhalten. Somit kann sich das Blatt schnell wenden. Doch Vorsicht: Die Partner bleiben nur drei Runden auf dem Brett und müssen in einem Minispiel für dich gewonnen werden.
Wer sich mehr Taktik wünscht, kann durch die Profi-Regeln flexible Anpassungsmöglichkeiten für Spielparameter und Regeln vornehmen. Mit festgelegten Bonussternen und einer größeren Einflussnahme auf das Spielgeschehen bietet dieser Modus eine weniger glücksabhängige, dafür strategische Herangehensweise.
Der Party-Modus bietet keine unnötigen Gimmicks (wie in Mario Party 10), sondern klassischen Spaß wie in alten Tagen, mit toll gestalteten Spielfeldern, niedlichen Details und animierender Musik. Die kreativen Ergänzungen wie die Jamboree-Partner sowie neue Items und Events fügen sich wunderbar in den Mix ein. Mit verschiedenen Ereignissen, coolen Weggabelungen, abwechslungsreichen Herausforderungen und flexiblen Regel-Einstellungen machen die Bretter enormen Spaß. Im Vergleich zu den anderen Mario Party-Titeln auf der Switch – und vielleicht sogar der ganzen Serie – sind sie für mich die beeindruckendsten.
Magie der Modi
Ein herausragendes Merkmal ist die Vielfalt an Modi, die sowohl neuen Spieler:innen als auch langjährigen Fans entgegenkommen. Neben dem klassischen „Party-Modus“ und dem „Minispiel-Hafen“, wo unter anderem Spiele gezielt ausgewählt und beliebig oft wiederholt werden können, sorgen neue Kooperations- und Wettbewerbsmodi für einen abwechslungsreichen Mix.
Der „Bowserathlon“ ist ein Marathon, bei dem 20 Spieler:innen online gleichzeitig gegeneinander in Einzelspieler-Minigames antreten. In der „Toad-Fabrik“ hingegen sind Bewegungssteuerung und Teamarbeit gefragt. Ganz kreatives Teamwork wird beim „Bowser-Bomberteam“-Modus verlangt, bei dem acht Spieler:innen einen riesigen Bowser mit Kanonen bombardieren. In der „Rhythmus-Küche“ wird euer Taktgefühl in lustigen Koch-Minigames auf die Probe gestellt. Wer immer schon fliegen lernen wollte, hat nun in der „Parakoopa-Flugschule“ die Möglichkeit dazu. Und die „Partyhelfer-Reise“ schickt euch auf eine Reise über die verschiedenen Spielbretter, um Mini-Sterne zu sammeln und Aufgaben für NPCs zu erfüllen – eine Art Storymodus, in dem ihr Deko-Artikel für die Party-Plaza sammeln könnt und sogar überraschende Boss-Minigames bestreiten müsst.
Am besten hat mir die „Parakoopa-Flugschule“ gefallen. Im freien Modus umherzufliegen und die kleine Welt zu entdecken, gab mir das Gefühl, einen winzigen Vorgeschmack dessen zu erleben, was ein Open-World-Mario-Spiel sein könnte. Der „Bowserathlon“ hat mir ebenfalls extrem viel Spaß gemacht, weil es um Geschicklichkeit und Schnelligkeit geht. Das „Bomberteam“ ist auch eine nette Idee, aber die Minispiele sind aufgrund der Online-Mitspieler:innen nicht so spaßig. Generell stecken hinter den neuen Modi kreative Ideen, aber nachdem man einmal hinein geschnuppert hat, zieht einen nichts mehr zu diesen Modi zurück.
Ich wünsche mir wieder einen Modus wie den „Auto-Kampf-Modus“ aus Mario Party 5 zurück. Ich erinnere mich noch gut daran, wie mein Bruder und ich jahrelang neue Autos zusammengestellt haben, um sie gegeneinander antreten zu lassen. Ob das heute noch genauso viel Reiz hätte oder auch schnell an Spaß verliert, ist fraglich … damals waren die Zeiten eben anders.
Eine kleine, lustige Aufgabe erwartet euch zwischendurch bei der Auswahl der Modi: Wenn ihr im Heißluftballon hoch über den Inseln fliegt, könnt ihr das farbenfrohe Archipel mit dem Fernglas genauer unter die Lupe nehmen. Entdeckt per Zoom kleine Überraschungen, die sich auf den Inseln verstecken, macht gerne ein paar Schnappschüsse für euer Fotoalbum und seht, was passiert – vielleicht trefft ihr ja auf bekannte Figuren. Je mehr vom Spiel gespielt wird, desto mehr Party-Punkte und Erfolge verdient man sich. Punkte kann man gegen Emotes, Sticker, Musik und mehr eintauschen, und Erfolge schalten Bretter und Modi frei. Nichts Besonderes, aber eine nette Spielerei, um nicht gleich alles von Beginn an zugänglich zu machen.
Lasst die Minispiele beginnen!
Super Mario Party Jamboree bringt zahlreiche Features, die sowohl Veteranen als auch Neulinge begeistern. Die umfangreiche Minispiel-Sammlung mit 112 Games bietet eine ausgewogene Auswahl an klassischen Spielen, die per Knopfdruck bedient werden, aber auch kreative Bewegungssteuerungs-Herausforderungen. In dieser breiten Auswahl gibt es Spiele die von locker und spaßig bis hin zu taktisch und komplex reichen. Dabei stößt man auf komplett neue Games und bekannte Spiele aus vergangenen Mario Party-Titeln.
Dazu muss man sagen, dass einige Spiele nur in bestimmten Modi gespielt werden können. Für einen spaßigen Abend mit Freunden gibt es nur etwa 65 Minispiele zur Auswahl. Es ist immer noch genug Abwechslung geboten, doch im Vergleich zu den rund 90 Minispielen in Mario Party Superstars ist es doch merkbar weniger. Schlimm wird es beim „Bowserathlon“, wo man drei von neun Minispielen mit immer steigendem Schwierigkeitsgrad wiederholt, und beim „Bowser-Bomberteam“, wo man mit zehn Minispielen schnell alles gesehen hat. Ein großer Kritikpunkt ist, dass man keines dieser Bowser-Spiele mit einem Freund auf der Couch spielen kann, wenn man sie im Minispiel-Hafen auswählt. Ein Spiel wie „Sandfluss-Sammelwut“ würde eine gute Herausforderung unter Freunden abgeben, oder „Trockenski-Stapfer“ könnte man auch zu zweit oder zu viert spielen – hier bedarf es nicht unbedingt acht Teilnehmer:innen.
Kleine Kritikpunkte und winzige Wünsche
Das Hinzufügen von Mitspieler:innen ist immer noch etwas mühsam. Man muss zur Party-Plaza zurückkehren, obwohl man vor jedem Modus nochmal in den Spieleroptionen die Wahl hat, Charaktere zu tauschen – hier kann man jedoch keine Freunde hinzufügen. Außerdem sind manche Minispiele etwas zu lang und die Bewegungssteuerung reagiert manchmal verzögert, wodurch der Spielspaß und der Flow etwas verloren gehen. Das kann aber auch an den Joy-Con-Controllern liegen… ich hoffe, die Verbindung zwischen Konsole und Controller wird bei der kommenden Switch 2 auf eine normale Wohnzimmer-Reichweite verbessert.
Generell würde die Reihe extrem davon profitieren wenn nur ein großes Spiel existieren würde, weil ich manchmal ein bestimmtes Minispiel spielen will aber nicht mehr genau weiß in welches der drei Switch Mario Partys ich starten soll. Mein winziger Wunsch für das zukünftige Mario Party wäre, dass statt vieler unterschiedlicher Mario Party-Spiele, ein übergeordnetes Spiel existiert, zu dem immer neue kostenpflichtige Inhalte hinzufügt werden. Am Ende hätte man eine grandiose Auswahl an Minispielen, überwältigend viele Modi, reichlich Spielbretter und die unterschiedlichsten Charaktere – eben wie bei Mario Kart mit dem Strecken-Booster-Pass.
Die spaßigste Party seit langem!
Super Mario Party Jamboree baut auf den bisherigen Spielen auf und vereint viele Elemente aus vergangenen Super-Mario-Party-Titeln, insbesondere aus der Switch-Ära. Während Super Mario Party (2018) den Fokus mehr auf Bewegungssteuerung legte und Mario Party Superstars (2021) viele klassische Bretter und Minispiele zurückbrachte, kombiniert „Jamboree“ beide Ansätze und erweitert das Mario-Party-Erlebnis mit vielen tollen Ideen. All die verschiedenen Modi bieten ausreichend Abwechslung und Herausforderungen. Und wer nur am Party- und Minispiel-Modus interessiert ist, kommt ebenfalls nicht zu kurz. Super Mario Party Jamboree bereitet durch seine Vielseitigkeit online, im lokalen Multiplayer sowie im Einzelspielermodus unzählige Stunden Spaß.
Auch wenn viele der kreativen Modi schnell an Reiz verlieren, macht die klassische Mario Party so viel Spaß wie lange nicht mehr. Dort und in der freien Auswahl der Minispiele sehe ich mich langfristig mit meinen Freund:innen spielen. Ich habe es vermisst, wie man versucht, sich bei den Minispielen in einer netten Runde gegenseitig zu sabotieren. Super Mario Party Jamboree sorgt für extrem spaßige Abende, die Freude näher zusammenschweißt oder temporär zu Erzfeinden macht.