Tales of Vesperia: Definitive Edition Test (PS4): Gutes RPG
Einer der beliebtesten Titel der Tales of-Serie, nämlich Tales of Vesperia, hat nun eine Definitive Edition auf PS4 bekommen. Was euch darin erwartet, klären wir hier im Review!
Die Story von Tales of Vesperia
Die Reise beginnt in der Welt von Terca Lumireis. Das Land wird von einem Kaiserreich regiert, und es gibt immer wieder Reibereien mit den Gilden. Diese haben sich allerdings von der kaiserlichen Führung losgesagt und haben ihre eigenen kleinen Reiche aufgebaut. Jede größere Stadt in Terca Lumireis wird von einer Blastia-Barriere beschützt. Diese Macht geht von magischer Herkunft aus und sichern das Überleben der Menschheit, denn die Monster außerhalb der Städte sind stark. Als ihr eure Reise in Tales of Vesperia beginnt, werden sogenannte Blastia-Juwelen gestohlen.
Das ist nicht gut, denn ohne diese Blastia-Magie werden die Schutzschilde geschwächt und die Welt ins Chaos gestürzt. Daher schlüpft ihr in die Haut von Yuri Lowell, der sich an der Seite seins Teams von unten hocharbeitet. Dabei macht die Geschichte von Anfang an Sinn, sobald ihr erst einmal verstanden habt, wer eigentlich wer ist. Für Tales of Vesperia müsst ihr die Vorgängertitel nicht gespielt haben, der lange Einstieg sorgt dafür, dass alle SpielerInnen auf dem gleichen Stand beginnen. Tales of Vesperia spielt sich in den Kämpfen und auch außerhalb ein wenig wie die Star Ocean-Reihe – aber alles der Reihe nach.
Das Gameplay des Spiels
Ihr lauft mit euren Charakteren durch die schönen und teils verwinkelten Gegenden. Anstatt sich auf Zufallskämpfe zu verlassen, gibt euch Tales of Vesperia fast immer die Möglichkeit, Kämpfe zu vermeiden. Ähnlich wie in Pokémon Let‘s Go und anderen Titeln werden euch die Feinde präsentiert – lauft ihr hinein, beginnt der Kampf. Nur bei Event-Kämpfen werdet ihr überrascht, beispielsweise gleich nach einer Zwischensequenz. Andere Gegner sind so groß, dass ihr nicht vorbei könnt, diese sind aber in der Minderzahl. Im Kampf selbst nimmt dann die Strategie einen geringen Stellenwert ein.
Denn in dieser Kampfarena könnt ihr euch frei bewegen und damit sämtliche Taktiken anwenden, die euch einfallen. Mit gesenktem Kopf voranstürmen, die gegnerische Formation zerreißen, von hinten angreifen – Tales of Vesperia lässt hier einiges zu. Habt ihr gewonnen, bekommt ihr Erfahrungspunkte und damit einhergehend Stufenaufstiege. Ausgerüstete Gegenstände und Kleidung wird genre-typisch in allen Sequenzen gezeigt. Neben stärkeren Ausrüstungsgegenständen und besseren Spezialattacken könnt ihr aber noch mehr in Tales of Vesperia anstellen.
Ein typisches Tales of-Game
Einen eigenen Menüpunkt bekommt etwa das Kochen in Tales of Vesperia spendiert. Damit könnt ihr, wie der Name schon sagt, gewisse Gegenstände zubereiten. Vom einfachen Auffüllen eurer Lebenspunkte und Geisteskraft bis hin zu temporären Verstärkungen vor wichtigen Kämpfen reichen die möglichen Effekte. So spart ihr euch eine Menge an Gald, der Währung in Tales of Vesperia. Ihr habt auch verschiedenste Rezepte zur Auswahl, die, wenn ihr sie erst einmal gefunden habt, jederzeit zubereiten dürft.
Übrigens: Die Definitive Edition beinhaltet alle zusätzlichen Inhalte aus der in Japan exklusiv erschienenen PlayStation-3-Version; so dürft ihr den Charakter namens Flynn Scifo sowie Patty Fleur steuern. Darüber hinaus gibt es neue Handlungsabschnitte, weitere Plaudereien und Nebenereignisse sowie hinzugefügte Endgegner, Kostüme, Minispiele, Gigant-Monster und einen Bonus-Dungeon. Wenn ihr das Spiel also bereits kennt, habt ihr hier ein paar neue Sachen zu erforschen, und wenn ihr Tales of Vesperia noch nicht gespielt habt, ist dies definitiv die Version, die ihr euch holen solltet.
Die Technik hinter dem Titel
Tales of Vesperia glänzt hier ganz klar mit der Soundkulisse. Fast alles ist vertont, die Musik reicht von verträumt bis hin zu aufputschend. Dadurch, dass die große Stärke des Games das Geplänkel innerhalb eurer Gruppe ist, passt dieser Fokus auf die Charaktere auch sehr gut zum Spiel. Was die Optik angeht, so verliert sich der Glanz ein wenig. Tales of Vesperia läuft natürlich butterweich ab, doch ihr dürft keinesfalls ein Grafik-Feuerwerk erwarten. Die Texturen sind ordentlich, die Modelle sind in Ordnung – steht ihr auf Animation, ist Tales of Vesperia wie für euch gemacht.
Die Steuerung des Spiels ist hier in zwei Teilen zu betrachten. Auf der Oberwelt sowie in den einzelnen Städten und Dungeons steuert sich das RPG hervorragend. Die Menüführung passt, und alles greift hier ineinander. Im Kampf jedoch zieht Tales of Vesperia andere Saiten auf und präsentiert euch einen Mix zwischen freier Bewegung (einfach L2 dafür halten) und 2D-Kampfspiel. Dieser interessante Ansatz erleichtert euch zwar das Zielen, erfordert aber von euch, dass ihr euch damit anfreundet und daran gewöhnt. Ansonsten heißt es trainieren!
Fazit zum Game: Ein klassisches RPG
Tales of Vesperia hat alles, was sich Fans der Tales of-Reihe wünschen. Eine Vielzahl von interessanten Charakteren, wunderbares Geplänkel zwischendurch ganz à la Final Fantasy 15, und eine ziemlich ordentliche Spielzeit. Wollt ihr euch also mit der Hauptstory an die 60 Stunden lang beschäftigen, so ist das kein Problem! Grafisch finde ich, dass Tales of Vesperia nicht mehr ganz auf der Höhe ist. Natürlich ist das bei einem Rollenspiel nicht die Hauptsache, erwähnenswert ist es dennoch. Habt ihr euch dann auch an das Kampfsystem zwischen 2D-Brawler und 3D-Arena gewohnt, gibt es eigentlich kein Halten mehr.
Vielleicht dauert es ein wenig, bevor ihr in die Geschichte eintauchen könnt. Das Intro des Spiels wirft euch zu Beginn des Spiels einige Namen und Personen hin, und ihr müsst euch erst langsam einen Reim drauf machen. Tales of Vesperia ist das aber wert: Es gibt schon ein paar Gründe, warum Tales of Vesperia zu den beliebtesten Titeln der Reihe gehört. Tales of Vesperia: Definitive Edition legt hier noch etwas obendrauf und präsentiert zwei neue spielbare Charaktere, neue Monster, einen neuen Dungeon und jede Menge an neuem Gesprächsstoff.