Tchibo Esperto Pro Test: Kaffee-Milchschaumvollautomat ausprobiert
Nachdem ich den Tchibo Esperto Caffé Vollautomat bereits vor ein paar Jahren testen durfte und nun ein Upgrade in Form des Kaffee-Milchschaumvollautomats Esperto Pro den österreichischen Markteintritt vollzogen hat, habe ich mir in den letzten Tagen einen Eindruck von der Maschine verschafft. Welche Erfahrungen ich gemacht habe und was die Maschine zu bieten hat, erfahrt ihr in meinem Esperto Pro Test. Hier geht’s zur offiziellen Tchibo-Seite, auf der ihr noch weitere Informationen sowie Bestellmöglichkeiten findet.
Erster Eindruck
Manchen, aber vor allem die Besitzer:innen der Esperto Caffé wird die neue Version sehr bekannt vorkommen – immerhin handelt es sich um ein Upgrade, das wohl nicht nur ich mir sehnlichst gewünscht habe: Milchschaum-Optionen ohne Zusatzgerät (wie z.B. den Tchibo Induktionsmilchschäumer) oder Extrabehälter (wie z.B. bei der Qbo You Rista). Und dabei gelang es dem Ingenieursteam die Vorzüge der Maschine zu erhalten und ohne große bauliche Veränderungen Milchschaum-Optionen hinzu zu fügen. Auch bei der Farbwahl hat man sich etwas verändert, doch die Wandelbarkeit der Esperto kennen wir ohnehin schon bereits von der Dark-Red-Variante. Hier ein Bildervergleich der beiden Maschinen:
Für 299 Euro (inkl. MwSt) bekommt ihr mit der Esperto Pro einen kompakten und stylishen Kaffevollautomaten, der ob seines schmalen Gehäuses (~18cm) auch gut in kleinere Küchen passt. Die Kombination aus teils schwarzem und chromähnlichem Kunststoff ist sicher Geschmackssache, aber mir persönlich gefällt die Farbkombination sehr gut. Das Gitter der Wasserauffangschale, die sich einfach mittels Magnet an die Maschine andocken lässt, besteht aus Metall (in der Abbildung noch inklusive der blauen Schutzfolie).
Am Kopf der Vorderseite befinden sich – ganz klassisch – die Funktionstasten, die selbsterklärend sind. Da man aktuell auf dem Foto diese Knöpfe nicht sieht – es handelt sich hier um Touchelemente, deren Funktionen nur bei eingeschalteter Maschine zu sehen sind (z.b. Cappuccino). Während der Wassertank mit einem Volumen von 1,1 Liter noch Luft nach oben hätte, gefällt mir der Umstand sehr gut, dass man den Kaffeebohnenbehälter mit dem im Lieferumfang enthaltenen Erweiterungsbehälter von 160g auf 300g Füllmenge erweitern kann.
Mit und ohne Kaffeebehälterzusatz (Copyright: BeyondPixels.at)
Der Einschaltknopf befindet sich – sehr gut erreichbar – von vorne aus betrachtet auf der linken Abdeckungsseite ganz vorne oben. Die Maschine schaltet sich bei Nichtgebraucht auch selbstständig mit einer Abschaltautomatik (10, 20, 30 oder 120 Minuten) wieder aus.
Die Inbetriebnahme
Dies kann mit “kinderleicht” treffend zusammengefasst werden. Alles ist super simpel aufgebaut, sodass man auch als Technik-Unbewanderte(r) die Maschine in Betrieb nehmen kann. Diese Anleitung befindet sich auf der Verpackung, in der die Maschine nach Hause kommt. Es hat bei mir keine fünf Minuten gedauert, alles auszupacken, zu waschen und zusammen zu setzen. Selbst das Einsetzen des Milchschäumers und der Brühgruppe war in Windeseile erledigt.
Copyright: BeyondPixels.at
Die Bedienung
Wie bereits zuvor erwähnt, ist die Bedienung sehr einfach gehalten – es gibt drei unterschiedliche Kaffee-Arten (Espresso, Kaffee und Cappuccino), die ihr mittels längerem Druck auf die Taste noch im Bezug auf die Wassermenge variieren könnt, eine Taste für intensiveren Kaffeegeschmack (mehr Bohnen), nur Milchschaum und die EasyClean-Taste, mit der ihr das notwendigste per Knopfdruck reinigen lassen könnt. Das war es dann aber auch schon mit euren Optionen. Die Tasten haben jeweils noch weitere Funktionen zum Einstellen der Wassermenge etc. – hier würde ich euch aber auf die ausführliche beiliegende Beschreibung verweisen. Für mich haben die Standardeinstellungen jedenfalls gut gepasst.
Sollte etwas mit der Maschine nicht stimme, weisen euch entsprechende LEDs oben den Bedienelementen darauf hin (zb. Wasser nachfüllen oder Entkalken).
Die Wartung
Hier punktet die Esperto Pro, wie auch damals die Caffé, auf ganzer Linie: Fast der komplette gemahlene Kaffee landet tatsächlich im entsprechenden Auffangbehälter und nicht irgendwo im Innenraum. Einfach den Behälter rausnehmen, ausleeren und fertig. Die Auffangschale für das Spülwasser lässt sich genauso leicht abnehmen, ausleeren und reinigen. Dass beide Dinge getrennt sind, ist meiner Ansicht nach ein Vorteil, da man so das Kaffeemehl als auch das Spülwasser einfacher entleeren kann. Kommen wir nun zur Reinigung der Brühgruppe – auch das geht kinderleicht von der Hand, denn diese lässt sich seitlich leicht entfernen und wieder einsetzen.
Brühgruppe reinigen
Das Reinigen der Brühgruppe fällt ebenfalls äußerst leicht, wie das folgende Video zeigt:
So könnt ihr die Esperto Pro entkalken
Von anderen Maschinen kennt man vielleicht das ungeliebte Thema “Entkalken”. Hier laufen manche Maschinen oft eine Stunde und man muss ständig Wasser nachfüllen bzw. ausleeren. Nicht so beim Tchibo Vollautomat. Sobald die entsprechende Warn-LED aufleuchtet, müsst ihr nur in den Wassertank Entkalkungsmittel samt 500ml Wasser geben, einen Behälter vorne drunterstellen und dann den Ein-/Ausschaltknopf zusammen mit dem Espresso-Knopf drücken. Wenn der Signalton zu hören ist, beginnt der Spülvorgang, der ca. 15 Minuten dauert. Dieser Vorgang wird im folgenden Video anhand der Esperto Caffé kurz und knackig erklärt. Die Entkalkung funktioniert bei der Caffé gleich wie bei der Pro-Variante.
Die ordnungsgemäße Reinigung und Entkalkung verlängert die Lebensdauer der Maschine und außerdem geht es sehr leicht von der Hand. Also meine Empfehlung ist hier ganz klar: einfach machen.
Das Upgrade: Esperto endlich mit Milchschäumer
Als großer Fan von Cappuccinos bin ich über dieses Upgrade extrem glücklich. Statt wie vorher neben einer Kaffeemaschine auch noch einen separaten Milchschäumer in der Küche ständig platzraubend zu haben, kann man einen Cappuccino nun mit nur einer Maschine, die mit 299 Euro (Stand März 2022) verhältnismäßig günstig zu haben ist, zubereiten. Hierfür hat das Ingenieursteam ein Modul hinzugefügt, von dem mit einem Schlauch samt Edelstahlrohr Milch aus verschiedensten Milchgefäßen bei der Zubereitung gezogen wird (z.b. eine Milchpackung). Auf diesem Modul befindet sich zudem ein Einstellungsrad, mit dem ihr die Porung des Milchschaumes variieren könnt. Auf einem der folgenden Fotos seht ihr oben die maximale und drunter die minimale Porung. Beides hat super geklappt, nur ist mir bei der maximalen Variante aufgefallen, dass durch den erhöhten Druck viel mehr Milchspritzer auf der Maschine und rund herum zu finden sind. Auch hiervon gibt es ein Foto.
Milchschaum-Modul, Porungsvergleich, Milchspritzer um die Maschine (Copyright: BeyondPixels)
Esperto Pro Test-Fazit
Da sich über Geschmack streiten lässt, habe ich den Punkt “Kaffeegeschmack” bewusst ausgelassen. Zudem war ein Langzeittest ob des erst kürzlichen Österreichstarts auch nicht möglich und dennoch erlaube ich mir ein Esperto Pro Test-Fazit. Insbesondere weil ich eine Esperto Caffé nun seit einigen Jahren schon im Einsatz habe und ich mit der Technik der Maschine (bis auf den neuen Milchschäumer) bestens vertraut bin. Wie schon bei der Caffé bin ich vor allem von der Inbetriebnahme sowie Wartung und Reinigung, die sehr einfach sind, angetan. Ebenfalls das schlanke Design und die die einfache Bedienung fallen positiv ins Gewicht.
Kommen wir nun zum Prunkstück des Upgrades: dem Milchschäumer. Ich bin hellauf begeistert. Zum einen finde ich den Zusatzpreis von 50 Euro im Vergleich zur Esperto Caffé ohne Milchschäumer ein wahres Verkaufsargument, zum anderen bin ich mit der Qualität des Upgrades sehr zufrieden. Man bekommt ein Edelstahlrohr samt Schlauch, um die Milch ohne nervigen Zusatzbehälter, der dann vielleicht nach jedem Gebrauch wieder ausgebaut und in den Kühlschrank gepackt werden musst, zuführen zu können. Und man kann die Porung des Schaumes, aber auch nur Milchschaum (z.b. für einen Kakao) nach eigenem Wunsch zubereiten.
Weniger gefallen hingegen hat mir das – ob der Größe verständliche – geringere Volumen der Auffangbehälter sowie des Wassertanks, aber das ist jetzt wirklich Jammern auf hohem Niveau. Die Esperto Pro ist die perfekte Weiterentwicklung der Esperto Caffé.
Nach einem Monat im Gebrauch schwächelt der Milchaufschäumer. Das Ansatzstück lässt sich leicht reinigen, zumal ich mit Baristo Hafer trinke. Aber leider funktionierte plötzlich die Absaugung nicht mehr. Da war dann im Korpus der Maschine etwas defekt, so dass ich die Maschine einsenden musste. Da merkt man halt, dass das Ganze noch in Kinderschuhen steckt. Ich habe aber problemlos ein Ersatzgerät erhalten. Es. Ist aber möchte schön einige Zeit auf Kaffeebereiter zu verzichten…