The Falconeer: Warrior Edition Test (PS5): Geflügelter Einsatz, bitte!
The Falconeer: Warrior Edition verbindet das Grundspiel mit allen DLC und einer Erweiterung. Lohnt sich der Kauf? Lest den Test!
Das Komplett-Paket im Detail
The Falconeer: Warrior Edition wird mit mit sämtlichen Updates und DLC-Inhalten geliefert, die der alleinige Entwickler Tomas Sala erschaffen hat. Es gibt allerdings eine Erweiterung namens Edge of the World, die über reine Fehlerbehebung hinausgeht. Darin befinden sich nämlich drei neue Mini-Kampagnen, die neun neue Missionen beinhalten. Weiters kommen neue Umgebungen dazu, die euch die Antike so richtig spüren lassen. Wer weiß, vielleicht könnt ihr auch ein Relikt aus der alten Zeit finden?
Darüber hinaus bietet Edge of the World auch zwei neue Klassen und Flugtiere an. Entweder spielt ihr das Game als Arbiter auf einem Fenix, oder ihr schlüpft in die Haut des Corsair, der auf einem Pteron reitet. Damit nicht genug, die Erweiterung Edge of the World erhöht auch das Levelmaximum von 20 auf 24. Solltet ihr also durch das Grundspiel bereits durch sein, könnt ihr mit der Erweiterung noch ein paar Stunden mehr Spaß haben! Hier geht’s zur Switch-Website des Spiels, und hier gibt’s einen Trailer zur Einstimmung für euch:
Über The Falconeer: Warrior Edition
Was schon im Grundspiel gesagt wurde (hier geht’s zum Test), gilt natürlich auch für die kombinierte Version. Ihr erhebt euch als Falkonier in die Lüfte und verteidigt euer Reich. Zumeist gilt es, Patrouillen zu fliegen, aber wie es in einem solchen Spiel nun mal so ist, werdet ihr immer wieder mal angegriffen und überrascht. Das Geschehen spielt sich in der Großen Ursee ab, einer Spielwelt, in der es verschiedene Fraktionen gibt. Doch sie arbeiten nicht zusammen, nein, durch kriegerische und politische Aktionen haben sie sich längst weit voneinander entfernt.
Die imperialen Häuser gieren nach immer mehr Macht, und die Konflikte der Parteien spitzen sich zu. Über den Wolken hausen die Reichen und Mächtigen, die ihre privilegierte Stellung in Luftschiffen verteidigen. Doch das einfache Volk am Meer wird von Kriminellen und Piraten heimgesucht, diese wollen sich hocharbeiten und vom politischen Tohuwabohu profitieren. Hier kommt ihr ins Spiel: Ihr startet das Abenteuer und sucht euch vor jeder Mission in The Falconeer: Warrior Edition einen Falkenreiter aus.
Auswählen, bestätigen, los geht’s
In The Falconeer: Warrior Edition gilt es, euch auf jede Mission vorzubereiten. Egal, ob ihr eine Nebenaufgabe oder eine Kampagnenmission in Angriff nehmt, ihr könnt das Game mit verschiedenen Charakteren spielen und auf verschiedenen Tieren fliegen. Die Menüführung im Spiel ist als minimalistisch zu bezeichnen, doch sie ist zweckmäßig. Nach einigen Minuten der Eingewöhnung findet ihr euch zurecht und könnt zwischen Gesprächen, Händler:innen und Kampagnen-Missionen umschalten.
Den Anfang in The Falconeer: Warrior Edition macht der Prolog, in dem ihr das Fliegen mit dem Falken erlernt. Mich persönlich hat es gefreut, dass die Minikarte im Vergleich zur Version 1.0 nun übersichtlicher ist – eine farbliche Hervorhebung wirkt tatsächlich Wunder! Schnell habt ihr es raus, durch Gewitter zu fliegen, euren Gefährten Anweisungen zu geben, eure Waffen einzusetzen und eure Feinde abzuwehren. Danach seid ihr für die nächsten Stunden im Spiel bestens gerüstet!
Es ist … Flug-Arcade
Der Fokus des Titels liegt eindeutig auf dem Gameplay. Ja, es gibt eine Geschichte, die euch in Zwischensequenzen nähergebracht wird. Doch die Kombination zwischen den Sprecher:innen und der einfachen Inszenierung verleitet Gelegenheitsspieler:innen schnell dazu, diese einfach zu überspringen. Das ist schade, denn die Lore von The Falconeer: Warrior Edition gäbe einiges her. Die Spielwelt ist auf jeden Fall einen zweiten Blick wert, das lenkt aber nicht vom Grundprinzip des Titels ab.
Denn es geht wirklich nur um die Action in den Lüften. Fliegt ihr einfach so herum, stellt ihr fest, dass die Welt von The Falconeer: Warrior Edition größtenteils leer wirkt. Abgesehen von Schreinen, Zeitrennen und Wetterkapriolen gibt es entweder Gegner zu beharken, oder einfach gar nichts. Deshalb ist es zu empfehlen, euch immer und immer wieder mit Missionen zu befassen, damit ihr auch etwas zu tun habt. Kleiner Nachsatz: Quests sammeln wie in Skyrim spielt’s hier nicht, ihr erledigt schön eine Aufgabe nach der anderen.
Viel Umfang, wenig Abwechslung
Wie es für das Genre üblich ist, muss euch auch in diesem Titel der Gameplay-Aspekt packen. Tut es das nicht, gibt es leider nur wenig, der euch sonst bei The Falconeer: Warrior Edition halten kann. Denn die Handlung und Story, obwohl gut durchdacht, wird eher langweilig inszeniert. Die Missionen fühlen sich zudem immer gleich an, das ist aber auch dem Genre geschuldet. Das macht das Game aber gut – ihr fliegt von A nach B, versohlt geflügelte Hintern, verteidigt oder greift einen Punkt an, und danach fliegt ihr weiter zur nächsten Mission.
Der Aspekt der offenen Welt geht so weit, dass ihr zunächst auf Erkundungstour gehen dürft. Findet ihr dann andere Dörfer und interessante Punkte, könnt ihr dort landen. Verschiedene NPCs geben euch dann entweder etwas zum Kaufen, oder die nächste Mission. Selbst mit der Edge of the World-Erweiterung ändert sich nichts am Grundsatz – The Falconeer: Warrior Edition bekommt so zwar mehr Umfang, macht aber nichts bedeutend anders. Nochmal: Das ist Standard für das Genre, könnte aber für manche zu wenig sein.
Die Technik von The Falconeer: Warrior Edition
So wie auch im Grundspiel beeindruckt auch in The Falconeer: Warrior Edition die Optik. Die Umwelteffekte wie Gewitter, Regen und das Peitschen der Ursee machen auch nach stundenlangem Spielen noch immer Spaß. Eure Feinde heben sich da auch gut vom Hintergrund ab, sie werden mit Markern und Farben markiert. Gemeinsam mit den guten Animationen entsteht ordentlich Stimmung, wenn ihr euch in die Lüfte erhebt. Mit 60 Bildern pro Sekunde in 4K-Auflösung kann der Titel von der Optik her auf ganzer Linie überzeugen!
Der Sound des Spiels ist im Vergleich leider zu minimalistisch geraten. Es ist zwar gut, dass fast alles im Game vertont wurde, die Sprecher:innen verbringen aber viel Zeit mit Einzeilern und Flüchen während einer Mission. Die Story wird sehr uninspiriert mit Fließtext bebildert und vorgelesen, was leider zum Weiterklicken animiert. Was die Steuerung von The Falconeer: Warrior Edition angeht, so funktioniert sie im Kampf zweckmäßig. Lange Strecken können durch das Halten der X-Taste abgekürzt werden, das ist gut gelöst!
Fazit zu The Falconeer: Warrior Edition
Das Komplettpaket mit qualitativen Updates (Mini-Map, partielle Schnellreisen, mehr Content dank Erweiterung) tut dem Titel sehr gut. Nach wie vor ist die Grafik von The Falconeer. Warrior Edition herausragend, und nach wie vor verkauft sich die Story weit unter dem Wert. Die Welt des Spiels lädt zwar zum Erforschen ein, belohnt dies aber nur sehr sporadisch. Hat euch allerdings das Grundspiel gefallen, so ist die Erweiterung Edge of the World etwas für euch, denn es bietet mehr des bereits Bekannten, aber keine Abwechslung.
Ja, man darf Solo-Entwickler Tomas Sala ein Lob aussprechen. Er hat im Alleingang das Genre des Flug-Arcade-Spiels wieder Leben eingehaucht und bleibt auch mit regelmäßigen Updates am Ball. Alle Spieler:innen, die auf der Suche nach einem unterhaltsamen Titel für mehrere Abende sind, sollten sich selbst ein Bild vom Artstyle machen. Abwechslung ist Mangelware, doch wenn euch das Gameplay gefällt, braucht ihr die auch gar nicht. Spricht euch ein Trailer an, ist The Falconeer: Warrior Edition samt Erweiterung etwas für euch!