The Last Campfire Test (Arcade): Gemütliches Rätseln
In The Last Campfire gilt es, sogenannte Forlorn zu retten. Was das alles mit euch zu tun hat und ob das Spaß macht, lest ihr im Review!
Dieses Game erscheint für PC, PS4, Xbox One, Switch und Apple Arcade. Es ist auf Apple-Geräten nur dann spielbar, wenn ihr Mitglied bei Apple Arcade seid. Dazu müssen eure Geräte auf iOS 13 oder neuer aktualisiert sein. Dieser Dienst kostet euch 5 Euro im Monat (oder 50 Euro im Jahr) und bietet euch unlimitierten Zugriff auf über 100 Spiele. Apple Arcade-Titel werden durch eure Abo-Zahlungen und Apple selbst finanziert. Dadurch können es sich die EntwicklerInnen leisten, auf die unbeliebten Finanzierungsoptionen wie sich laufend wiederholende Werbeeinblendungen oder In-App-Käufe zu verzichten. Timer, die euren Spielspaß einschränken oder verzögern, gibt es nicht. Hier ein Trailer für euch:
Über The Last Campfire
Ihr spielt ein kleines Wesen, das Ember genannt wird. Übersetzt bedeutet dies Glut, und eure Aufgabe ist es, an verschiedenen Orten Lagerfeuer zu entzünden. Habt ihr so ein Feuer entfacht, erscheint ein Geist, der euch weiterhelfen möchte. So bekommt ihr nämlich kryptische Hinweise darauf, wo sich die nächsten Forlorn aufhalten. Diese Forlorn sind Wesen, die in gewisser Weise in sich selbst gefangen sind. Manche sind depressiv, andere haben Schuldgefühle, wiederum andere möchten sich einfach nur verkriechen.
Habt ihr einen solchen Forlorn gefunden, könnt ihr durch die Berührung in seine Geistwelt wechseln. Darin gilt es dann, ein Rätsel zu lösen – so erwacht der Forlorn dann aus seiner Lethargie. Schlussendlich schließt sich das gerettete Wesen dann dem Geist am Lagerfeuer an. Diese Lagerfeuer, ihr ahnt es bereits, dienen als Quest-Hubs in The Last Campfire. Je nachdem, was ihr dem Wächtergeist antwortet, bekommt ihr entweder einen Hinweis („Hilf mir“) oder einen Weg zum nächsten Lagerfeuer gewiesen.
Erforschen und rätseln
In The Last Campfire tut ihr im Endeffekt nichts anderes, als die schön gestaltete Umgebung zu erforschen. Dann und wann stolpert ihr über einen Forlorn, den ihr zwar sehen, aber nicht erreichen könnt. Der erste Teil des Rätsels ist dann herauszufinden, wie ihr zum Wesen gelangt. Meist braucht ihr dafür zusätzliche Gegenstände, wie etwa ein Fischernetz, einen Wurm oder auch schon mal Ausgefalleneres. Sprecht ihr dann mit dem Forlorn, wird euch schnell erklärt, wieso das Wesen gerade unfähig ist, sich zu bewegen.
Ganz subtil und nebenbei arbeitet The Last Campfire dann Themen auf, die es ganz schön in sich haben. Der eine bereut etwas fürchterlich, der andere hat Angst vor einer Entscheidung, ein Forlorn wurde verlassen und kommt darüber nicht hinweg, und wiederum ein anderes Wesen kann einen Fehler nicht verwinden. Plötzlich wirken diese possierlichen Erscheinungen, die ein wenig an Kingdom Hearts-Herzlose erinnern, um einiges menschlicher. So fällt es dann leicht, sich in die Thematik einzufühlen und motiviert zu sein, das kommende Rätsel zu lösen.
Ganz in eurem Tempo
So wie das Erstlingswerk von Hello Games, nämlich No Man‘s Sky, ist auch The Last Campfire sehr erforschungslastig. Dabei ist es völlig euch überlassen, wie ihr an die Sache herangeht. Letzten Endes müsst ihr gewisse Reihenfolgen herausfinden und auch einhalten. Wenn ihr beispielsweise einen Gegenstand zum Weiterkommen benötigt, ist das nun mal so. Dennoch habt ihr niemals Stress und könnt das Game ganz entspannt in Angriff nehmen.
Das ist es auch, was The Last Campfire so genial macht. Egal, ob ihr es länger spielt oder nur in kleinen Dosen, das Spielprinzip funktioniert so oder so. Die sehr entspannende Umgebung im Game holt euch immer wieder zurück, und es gibt nichts, das irgendwie lästig oder furchteinflößend wäre. Dementsprechend ist das Spiel auch für Kinder bestens geeignet, und so freut es mich zu sagen, dass der Titel auch immer wieder neue Rätselarten vorstellt. Hello Games haben hier etwas ganz anderes als etwa No Man‘s Sky kreiert, und das spricht bestimmt viele Leute an.
So wirkt The Last Campfire
Die verschiedenen Umgebungen sind super gelungen und laden immer wieder mal zum Verweilen ein. Egal, ob ihr den Titel mit Controller oder am Touchscreen spielt, es gibt hier nichts zu bemängeln. Was ich persönlich bemerkenswert und gut fand, ist die Vielzahl an Beleuchtungsqellen im Spiel. Obwohl The Last Campfire technisch nicht so fordernd zu sein scheint, ist die Optik des Games dann doch an mancher Stelle sehr beeindruckend. Das Geschehen läuft auch jederzeit flüssig ab, das möchte ich dem Titel sehr zugutehalten.
Die Sounduntermalung ist zwar sehr spartanisch, aber dennoch vollkommen ausreichend. Ihr befindet euch lang in natürlicher Umgebung, und statt einem nervtötenden Hintergrundgedudel gibt es einfach eine Multitüde an Soundeffekten. Da plätschert das Wasser, ein Vogel zwitschert – so einfach kann es sein! Natürlich lenkt euch das beim Rätseln auch kaum ab, sehr entspannend und angenehm ist das Ganze gelungen. Das Handling von The Last Campfire ist ideal gelungen, egal ob am Touchscreen oder mit Controller.
Fazit zum Spiel: Gemütliches, tiefgründiges Rätseln
Wenn ihr eure grauen Zellen in Anspruch nehmen wolllt, ist The Last Campfire wie geschaffen für euch. Es funktioniert sowohl für eine längere Spielsession, aber auch genauso gut in kleinen Dosen. Die Protagonisten im Spiel, die Forlorn, sind gut geschrieben und bringen menschliche Probleme ins Game, ohne damit erschlagend zu wirken. Nicht nur die Optik, auch die generelle Präsentation des Titels und seiner Charaktere mitsamt dem beruhigenden Flair machen das Spiel zu etwas Besonderem.
Es gibt unterschiedliche Rätselarten im Game, was dann gern an The Witness oder RIME erinnert. Die verschiedenen Lagerfeuer dienen als Hubs, und ihr müsst dann einen Forlorn nach dem anderen finden. Das ist meditativ, strengt euer Hirn an und macht Spaß. Megaviel Abwechslung dürft ihr euch aber nicht davon erwarten, was vielleicht der größte Schwachpunkt am Spiel ist. Meine Zeit mit dem Titel habe ich als sehr angenehm und interessant gefunden. The Last Campfire ist für PC, PS4, Xbox One, Nintendo Switch und im Abonnement Apple Arcade (5 Euro im Monat oder 50 Euro im Jahr) erhältlich – hier geht es zur offiziellen Website des Spiels!