The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D (3DS) im Test #ThrowBackThursday
Das Remake zu The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D ist wohl eines der besten Spiele für den 3DS. Doch kann dieser Meilenstein nach Jahrzehnten immer noch begeistern? Erfahrt mehr im folgenden Review. Zur offiziellen Website des Games geht es hier.
Die Legende von Link
Der junge Link ist in seiner Gemeinde ein Außenseiter, da er im Gegensatz zu allen anderen noch keine Fee hat. Dies ändert sich aber nach einer schicksalshaften Nacht und Link wird eine Fee gegeben, die ihm zum Oberhaupt leiten soll, dem Deku-Baum. Dieser bittet ihn um Hilfe, da nicht nur die Waldgemeinde in Gefahr ist, sondern das ganze Land. Um dies zu bewältigen, muss er zunächst für Prinzessin Zelda drei Artefakte suchen. Sobald dies vollendet ist, wird aber deutlich, dass Link noch zu jung für die Rettung des Landes Hyrule ist.
Daher wird seine Seele sieben Jahre lang gebannt. Während dieser sieben Jahre jedoch eignet sich der Antagonist Ganondorf mehr und mehr Macht an und steht kurz vor seinem Ziel. In der Zukunft angelangt, ist Link größer und stärker und muss fortan die Weisen des Landes aus finsteren Tempeln retten. Die Reise in die Zukunft ist jedoch keine Einbahnstraße. Link kann ab einem bestimmten Zeitpunkt auch zurück reisen, um Dinge zu vollziehen, die eine Auswirkung auf die Zukunft haben.
So viel zur Geschichte. Sollte sie euch bereits bekannt sein, könnt ihr in Erinnerung schwelgen. Ist Ocarina of Time dagegen neu für euch, so dürft ihr euch auf eine Geschichte freuen, die zwar nicht allzu originell ist, dafür aber mit ihrer Detailverliebtheit und ihren Wendungen überzeugen kann. Einen Launchtrailer zu The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D gibt es hier zu sehen:
Ganz schön viel Köpfchen
Ihr steuert den Protagonisten Link und erkundet dabei einige verschiedene Gegenden. Um allerdings die Artefakte zu finden, müsst ihr Tempel betreten und bewältigen. Diese sind voller Gegner und Rätsel, sodass ihr auf euer Hirn, Schwert und die verschiedenen Items setzen müsst. Ihr werdet einen großen Teil des Spiels in den Dungeons verbringen, braucht aber nicht fürchten, dass diese sich alle ähneln. So ziemlich jeder Dungeon ist individuell, was man vor allem an den Rätseln erkennen kann.
Die meisten Rätsel sind zwar simpel, so muss man öfters einfach nur Fackeln anzünden. The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D wird mit der Zeit komplexer, aber nie frustrierend. Solltet ihr dennoch mal nicht weiter wissen, dürft ihr zurück zu Links Unterschlupf gehen. Dort könnt ihr euch bei einem speziellen Stein eine Vision zeigen lassen, die euch etwa zeigt, wie man am besten gegen einen bestimmten Endgegner vorgeht. Die Lage des Steins ist etwas ungeschickt, da sich die Tempel zumeist sehr weit entfernt von Links Basis befinden.
VeteranInnen unter euch werden das Spiel bestimmt locker durchspielen können. Nach dem ersten Durchspielen (Dauer 15-20 Stunden) schaltet ihr jedoch die Master Quest-Version frei. Diese Version ist im Gegensatz zur Normalversion gespiegelt, die Gegner verursachen mehr Schaden und in den Tempeln erwarten euch andere Rätsel. Etwas schade finde ich, dass diese Version nicht von Anfang an verfügbar ist. Die Master Quest-Variante bietet wirklich neue Herausforderungen und somit KennerInnen von Ocarina of Time durchaus eine zusätzliche Motivation, sich das Spiel zu kaufen.
Umfang, der sich gewaschen hat
Wer außerdem gerne auf Highscore-Jagd geht, kann ab einem bestimmten Spiel Abschnitt die Boss Challenge nutzen. In dieser dürft ihr gegen bereits besiegte Endgegner erneut antreten und dabei die Zeit messen lassen. An sich ein nettes Feature, jedoch verstehe ich nicht, warum es nicht im Hauptmenü auswählbar ist. In The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D müsst ihr nämlich zu Links Bett reisen und die Kämpfe quasi träumen.
Die elementebezogenen Tempel sind aber nicht alles im Spiel. Auf der großen Oberwelt gibt es zusätzlich diverse Nebenquests zu lösen. So könnt ihr euch etwa auf die Suche nach allen Herzteilen machen, um mehr Lebensenergie zu besitzen. Es gilt auch, Wettrennen zu bestreiten, euer Geschick im Bogenschießen zu beweisen und noch vieles mehr. Gerade diese Nebenquests geben dem Action-Adventure einen besonderen Charme. Haltet ihr euch lediglich an die Hauptstory, so werdet ihr den teilweise recht schrulligen Nebencharakteren nicht begegnen. Davon lebt The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D.
In so ziemlich jeder Situation gibt es auch die passende Melodie. Jede Zwischensequenz ist musikalisch wundervoll begleitet. Die Zwischensequenzen verdichten die Atmosphäre und treiben die Geschichte voran. Doch auch abseits der Videos, sei es auf er Oberwelt oder in den Tempeln, ist die Atmosphäre stets toll. Damals wie heute ist es ergreifend, wenn man das erste Mal die Hymne der Zeit spielt, das erste Mal das Masterschwert zieht oder das erste Mal auf Epona über die Hyrule-Steppe reitet. Eben all diese Magic Moments passen auch heute noch wie die Faust aufs Auge.
Neues trifft auf Altes
Grafisch wurde The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D ziemlich aufgebessert. Das Spiel wirkt etwas farbiger, was aber nichts an der Atmosphäre ändert, und allgemein sind deutlich mehr Details zu erkennen. So sieht man zum Glück nur selten Texturen, die nicht wirklich hübsch wirken. Fans des Originals werden sich vielleicht auch über das anders wirkende Aussehen bestimmter Gegner wundern. Der Wassertempel hat übrigens auch eine leichte grafische Veränderung bekommen, die allerdings nur positiv auffällt.
So ist nämlich nun im Wassertempel stets erkennbar, wo der Wasserstand auf welches Level verändert werden kann. The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D eines der schönsten, wenn nicht sogar das schönste Spiel für den 3DS. Dafür sorgt auch der 3D-Effekt. So fliegen euch manchmal Blätter entgegen, aber deutlich intensiver ist das Gefühl für die Tiefe, die in bestimmten Situationen wie beim Tauchen entsteht. Kleiner Tipp: Solltet ihr die Bewegungssteuerung nutzen, schaltet entweder den 3D-Effekt aus oder dreht euch mit dem Oberkörper mit.
Die Grafik wurde also aufgebessert und um überwiegend tolle 3D-Effekte erweitert. Der Soundtrack wurde, bis auf eine einzige Ausnahme im Abspann, nicht überarbeitet. Dieser zählt für mich zwar immer noch zu den besten musikalischen Untermalungen in der Videospielwelt, allerdings bleibt der Sound auf N64-Niveau. Bei bestimmten Melodien auf der Okarina scheint die Soundausgabe nicht wirklich gut zu funktionieren. So wunderte ich mich öfters über ein gewisses Pfeifen, das manchmal bei bestimmten Melodien auftauchte. Da dies aber zum Glück nur manchmal passierte, ist es akzeptabel. Schöner ist das Game jedoch geworden, seht hier (links N64, rechts 3DS):
Mit Geschick und frohem Mute
Link wird mittels Schiebepad gesteuert. Mittels B-Knopf schwingt ihr das Schwert, mittels linker Schultertaste könnt ihr einen Gegner anvisieren. Via rechter Schultertaste nutzt ihr Links Schild. Außerdem könnt ihr auf die X- und Y-Taste verschiedene Items legen. Für die ganzen Items stehen euch aber auch auf dem Touchscreen zwei Felder zur Verfügung. Der Touchscreen wurde weitergehend sehr praktisch involviert. So wird er hauptsächlich für das Menü eingesetzt.
Daher könnt ihr euch deutlich schneller als früher zwischen Karte, Ausrüstung und Items bewegen. Verwendet ihr die Okarina, könnt ihr euch außerdem auf dem Touchscreen die Tastenkombination der gewünschten Melodie anzeigen lassen und müsst sie daher nicht mehr auswendig lernen. Gut finde ich auch, dass etwa die Eisenstiefel nun auch als Item gelten und nicht mehr als Ausrüstungsgegenstand, was an manchen Stellen einige Zeit erspart.
Zusätzlich wurde die Bewegungssteuerung des 3DS integriert. Wenn ihr etwa den Bogen nutzen, könnt ihr euren 3DS in die Richtung bewegen, in die ihr schießen wollt. Solltet ihr lieber via Schiebepad anvisieren wollen, lässt sich die Bewegungserkennung natürlich deaktivieren. Es liegt zwar auf der Hand, aber dennoch sei es gesagt: Jedem das Seine. Während ihr mit der Bewegungserkennung schneller in eine Richtung zielt, seid ihr mit dem D-Pad präziser unterwegs.
Legendäres The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D
Zum 25. Jubiläum von The Legend of Zelda hat uns Nintendo ein Top-Remake des beliebtesten Teils der Serie beschert. Der 3D-Effekt weiß zu überzeugen und auch die sonstige grafische Aufbesserung ist meist nett anzusehen. Auch die kleinen Änderungen, wie die angesprochenen im Wassertempel, tragen dazu bei, dass The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D eine klare Empfehlung bekommt.
Ob das Gameplay auch aktuell zeitgemäß ist, obliegt euch selbst. Wenn ihr Zelda-Fans seid, könnt ihr hier bedenkenlos zugreifen. Alle anderen müssen sich ein The Legend of Zelda-Spiel erst einmal ansehen. Das Spiel des Jahres 2017, namentlich The Legend of Zelda: Breath of the Wild, ist definitiv etwas anders als die anderen Ableger. Sagt euch aber das Spiel an sich zu, könnt ihr auch bei The Legend of Zelda: Ocarina of Time 3D nichts falsch machen!
Trotz kleinster Mängel ist dies ein episches Abenteuer, egal, ob ihr es nur wegen der neuen Master Quest-Variante wollt oder noch keine Erfahrung mit der Serie habt. Allerdings darf man nicht vergessen, dass sich generell die Serie und das Genre weiter entwickelt haben. Gegen neuere Action-Adventure wirkt der Titel daher teils altbacken. Doch auch wenn es nicht mehr so glänzt wie einst zu seiner Zeit, sollte man diesen klassen 3DS-Titel gespielt haben!